AfD-Plan : Mit diesem Thema wollen die Rechtspopulisten neue Wähler gewinnen

Die AfD fiel bislang hauptsächlich mit einer klaren Position beim Thema Migration auf. Die Diskussion bei anderen Politikfeldern bestimmten andere Parteien. Das soll sich nun offenbar ändern. So will die AfD neue Wähler gewinnen.

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Die AfD-Fraktion bei einer Sitzung im Bundestag. Die rechte Partei will künftig stärker auf das Thema Wirtschaft setzen. (Foto) Suche
Die AfD-Fraktion bei einer Sitzung im Bundestag. Die rechte Partei will künftig stärker auf das Thema Wirtschaft setzen. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
  • AfD will verstärkt auf das Thema Wirtschaft setzen
  • Damit sollen neue Wähler gewonnen werden
  • Experte: AfD spricht vor allem unzufriedene Unionswähler an

Die AfD wetterte in den vergangenen Jahren immer wieder gegen die Migrationspolitik der jeweiligen Bundesregierung: Die Asylzahlen seien viel zu hoch, es müsse dringend mehr Abschiebungen geben, so der Tenor der rechtspopulistischen sowie teilweise rechtsextremen Politikerinnen und Politiker. Doch erst vor Kurzem veröffentlichte Zahlen offenbarten, dass die Flüchtlingszahlen in Deutschland drastisch zurückgegangen sind. Im August gab es 60 Prozent weniger Asylanträge im Vergleich zum Vorjahr. CSU-Innenminister Alexander Dobrindt feierte bereits eine "gelungene Asylwende".Die AfD gerät nun unter Druck, neue Themen zu besetzen. Einem aktuellen Medienbericht zufolge gibt es dafür bereits einen Plan.

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Wie die "Bild" schreibt, will sich die AfD im Herbst zwar weiterhin mit ihrem Kernthema Migration beschäftigen. Doch der Fokus soll verstärkt auch auf die deutsche Wirtschaftspolitik gelegt werden. So fordert die AfD in einem aktuellen Antrag etwa, den Anstieg der Arbeitslosenzahlen ernst zu nehmen und eine Wirtschaftswende in Deutschland. Die Kritik richtet sich dabei hauptsächlich an CDU-Bundeskanzler Friedrich Merz, wie AfD-Fraktionsvize Beatrix von Storch gegenüber der "Bild" verriet:

  • Dieser habe die Glaubwürdigkeit der Union bei den Themen Wirtschaft und Finanzen "schwer beschädigt".
  • Sie bezeichnete es als "historische Chance", dass die AfD nun CDU und CSU die Kompetenz in diesen Bereichen abnehmen könne.
  • Dadurch sollen "große neue Wählergruppen aus der Mitte der Gesellschaft" gewonnen werden.

AfD-Wirtschaftsexperte Leif-Erik Holm sagte der "Bild" weiterhin, dass sich seine Partei mit dem Problem der Abwanderung von Unternehmen und Fachkräften aus Deutschland beschäftigen wolle.

Laut Politikexperten will AfD unzufriedene Unionswähler gewinnen

Politikwissenschaftler Benjamin Höhne von der TU Chemnitz sieht unterdessen einen Versuch der AfD, beim Thema Wirtschaft Teile der unzufriedenen Unionswählerschaft für sich zu gewinnen. Kritik gebe es unter anderem an der historischen Neuverschuldung, die im Frühjahr beschlossen wurde. Diese steht im Widerspruch zu Aussagen von Friedrich Merz im Wahlkampf. 

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