Putin, Kim und Xi: Körpersprachen-Experten enthüllen erstaunliches Machtgefälle

Die Bilder gingen um die Welt: Xi Jinping zeigte sich gemeinsam mit Wladimir Putin und Kim Jong Un bei seiner Militärparade in Peking. Einer der Machthaber zeigte mit jeder Geste, dass er die Zügel in der Hand hält.

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Wladimir Putin, Xi Jinping und Kim Jong Un  (Foto) Suche
Wladimir Putin, Xi Jinping und Kim Jong Un  Bild: picture alliance/dpa/TASS via ZUMA Press | Sergei Bobylev
  • Chinas Militärparade offenbarte klare Hierarchie: Xi ganz oben, Putin und Kim als Statisten.
  • Körpersprache-Experten sahen Xi als "Papa" der Runde – mit Bizeps-Tätscheln und Rückenklopfern.
  • Putin mimte den fröhlichen Gast, Kim blieb still – bis beide in einen bizarren Limousinen-Streit gerieten.

Mit einer großen Militärparade erinnerte China an das Ende des Zweiten Weltkriegs. Dem Spektakel mit Tausenden Soldaten und Hunderten Militärfahrzeugen wohnten zudem mehr als 20 Staats- und Regierungschefs bei. Darunter der russische Präsident Wladimir Putin sowie Nordkorea-Machthaber Kim Jong Un, die sich an der Seite von Xi Jinping zeigten. Während US-Präsident Donald Trump angesichts dieser Bilder bereits eine Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten wittert, entlarvten Körpersprachen-Experten bei dem Zusammentreffen ein erstaunliches Machtgefälle.

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Xi Jinping, Wladimir Putin und Kim Jong Un bei Militärparade: Körpersprachen-Experten enthüllen beeindruckendes Machtgefälle

Xi Jinping empfing Wladimir Putin und Kim Jong-un in Peking zur Militärparade in Peking. Dabei offenbarte sich eine faszinierende Machtdynamik. Körpersprache-Experten analysierten jede Geste, jeden Händedruck und jede Positionierung der drei Machthaber während der Veranstaltung. Dabei kristallisierte sich eine eindeutige Hierarchie heraus: Xi dominierte das Geschehen vollständig und übernahm die Rolle des "Papas", während sich seine beiden Gäste überraschend zurückhaltend zeigten.

Schon die ersten Sekunden setzten den Ton. Beim Händedruck mit Kim legte Xi demonstrativ die linke Hand obenauf – ein klarer Dominanz-Move. Dann folgte das Bizeps-Tätscheln, fast wie ein Chef, der seinen Mitarbeiter lobt. Das Treffen endete, wann Xi es wollte. Auch Putin erlebte die ganze Choreografie. Nach einem routinierten Händedruck klopfte Xi ihm väterlich auf den Rücken und dirigierte ihn mit fester Hand zu den Fotografen. Für Körpersprache-Spezialisten ein unmissverständliches Signal: Xi war der Taktgeber, Putin nur der Geführte.

"Sehr gut inszeniert!" Er war der klare Anführer

Laut dem Körpersprachen-Experten Darren Stanton war die Militärparade in Peking eine "sehr gut inszenierte" Angelegenheit. "Es ging dem chinesischen Präsidenten einzig und allein um die Behauptung seiner Macht, um die Demonstration seiner Macht", sagte er gegenüber der britischen "Sun". Es sei klar, wer in der "politischen Machtkette" das Sagen habe, stellte auch Expertin Judi James fest. "Als Gastgeber und auf heimischem Boden liegen die ultimativen Machtrituale hier natürlich ganz bei Xi", sagte sie. "Als er auf den Balkon hinaustritt, um die Menge zu begrüßen, stehen Putin und Kim Jong Un auf beiden Seiten neben ihm, allerdings mit etwas Abstand und ganz knapp hinter dem chinesischen Staatschef. In der Politik gilt derjenige als der natürliche Anführer, der redet und gestikuliert, während die anderen sich umdrehen und zuhören."

Xi Jinping zeigte in fein dosierten Gesten, wer im autoritären Dreierbund den Ton angibt. "Als Putin und Kim Jong-un die Treppe hinaufkamen, war die Positionierung der Personen und ihre Beziehung zu anderen Staatschefs von großer Bedeutung. Man sieht, dass Xi in der Mitte stand, aber etwas nach vorne versetzt, sodass er gewissermaßen vor Kim und Putin stand", erklärte Stanton.

Wladimir Putin mimte den fröhlichen Gast

Der Kremlchef habe die Rolle des fröhlichen Gastes von Xi überraschend gerne gespielt, waren sich beide Experten einig. Putin scheute große Gesten und verbrachte den Großteil des ersten Teils der Zeremonie damit, in sich hineinzulächeln. "Putin geht mit erhobenem Daumen an den Truppen vorbei, die neben Kim Jong-Un stehen, als Zeichen echter Freude", bemerkte James. "Sein Lächeln während dieses Auftritts ist so intensiv, dass es einen doppelten Wangenrundungseffekt mit zwei Apfelbäckchen-Wölbungen auf beiden Seiten seines Gesichts erzeugt."

Wladimir Putin und Kim Jong Un fuhren gemeinsam in einem Auto. (Foto) Suche
Wladimir Putin und Kim Jong Un fuhren gemeinsam in einem Auto. Bild: picture alliance/dpa/KCNA/KNS | Uncredited

Doch als Putin und Kim die Parade verließen und zu einem bilateralen Treffen aufbrachen, änderte sich ihre Dynamik schnell.Die beiden gingen einige Stufen hinunter zu einer Limousine, die darauf wartete, beide wegzubringen. Als sie sich der offenen Autotür näherten, gaben sie einander ein Zeichen und forderten den anderen auf, zuerst einzusteigen. Dieser bizarre Streit dauerte eine Zeit lang an.

/bos/news.de/stg

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