Donald Trump: US-Präsident redete sich bei Weltkriegs-Thema um Kopf und Kragen

Donald Trump bezeichnete die systematische Zwangsprostitution von Frauen und Kindern durch Japan im Zweiten Weltkrieg als "Problem Koreas, nicht Japans" - und löste damit Empörung über seinen beiläufigen Umgang mit Kriegsverbrechen aus.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Donald Trump ist einmal mehr mit einer fragwürdigen Aussage aufgefallen. (Foto) Suche
Donald Trump ist einmal mehr mit einer fragwürdigen Aussage aufgefallen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci
  • "Comfort Women"-System: Darüber sprach Donald Trump
  • Donald Trump mit fragwürdiger Wortwahl bei sensiblem Thema
  • Entsetzen über flapsige Trump-Aussage im Netz

US-Präsident Donald Trump hat mit seinen Äußerungen über die sogenannten "Comfort Women" für Empörung gesorgt. In einem Gespräch mit dem südkoreanischen Präsidenten Lee Jae Myung verwendete Trump, der zuletzt unter anderem wegen angeblicher Gesundheitsprobleme und einer peinlichen Golf-Niederlage in den Schlagzeilen stand, den Begriff für das systematische Zwangsprostitutionssystem, das Japan während des Zweiten Weltkriegs betrieb.

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"Comfort Women"-System: Darüber sprach Donald Trump

Das "Comfort Women"-System bezeichnete die systematische Verschleppung von Frauen, Mädchen und Jungen in die Zwangsprostitution durch die japanische Regierung.Der Begriff stammt aus dem Japanischen und bedeutet wörtlich übersetzt "tröstende Frau". Japan transportierte die Opfer in seine besetzten Gebiete, um die Soldaten zu "versorgen".

  • Die Verbrechen begannen 1932 und dauerten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 an.
  • Wissenschaftler schätzen, dass zwischen 20.000 und 500.000 Frauen und Kinder verschleppt wurden.
  • Die Opfer wurden missbraucht, vergewaltigt und mit Geschlechtskrankheiten infiziert.

Donald Trump mit fragwürdiger Wortwahl bei sensiblem Thema

Donald Trumps Wortwahl und der beiläufige Umgang mit diesem sensiblen Thema entsetzten die Beobachter."The Don" charakterisierte die Aufarbeitung der "Comfort Women"-Verbrechen als ausschließlich koreanisches Anliegen.

  • "Das ganze Thema der Frauen. Comfort Women. Sehr spezifisch. Wir sprachen darüber und das war ein sehr großes Problem für Korea, nicht für Japan", erklärte der Präsident.

Seine Darstellung suggerierte, dass Japan die Angelegenheit hinter sich lassen wolle, während Korea an dem Thema festhalte. Diese Interpretation der historischen Aufarbeitung ignorierte Japans Verantwortung als Täternation völlig.

Entsetzen über flapsige Trump-Aussage im Netz

Die Reaktionen auf Trumps Äußerungen und seine flapsige Art, mit historischen Gräueltaten umzugehen, verdeutlichten das Ausmaß der Empörung.

  • Ein Nutzer beim Kurznachrichtendienst X kommentierte schlicht: "OMG!" ["Oh mein Gott", Red.].
  • Besonders scharf kritisierte ein Anwalt Trumps beiläufige Haltung: "Das ist die systematische Vergewaltigung von Frauen und Mädchen, die er einfach abtut."

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