Russen-Fahrzeug unter US-Flagge: "Eine pure Unverschämtheit!" Propaganda-Video verhöhnt Trump

Kurz vor dem Treffen von Trump und Selenskyj veröffentlichte ein russischer Sender ein Propaganda-Video. Darin fährt ein gepanzertes Fahrzeug unter US-Flagge an die Ukraine-Front. Experten verurteilen die Aktion scharf. 

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Ein russisches Fahrzeug fährt in einem Video unter US-Flagge. Experten kritisieren die Propaganda-Aktion (Symbolfoto). (Foto) Suche
Ein russisches Fahrzeug fährt in einem Video unter US-Flagge. Experten kritisieren die Propaganda-Aktion (Symbolfoto). Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
  • Russen-Medien veröffentlichen kurz vor Selenskyj-Trump-Treffen ein Propaganda-Video.
  • Clip zeigt: gepanzertes Fahrzeug fährt unter US-Flagge an die Ukraine-Front.
  • Militärexperte bezeichnet Aktion als "Schande" und gibt Trumps Sondergesandten Witkoff die Schuld.

Kurz vor dem Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj, Donald Trump und europäischen Staatschefs in Washington provoziert ein russischer Sender mit einem Propaganda-Video. Darin fahren russische Soldaten in einem gepanzerten Fahrzeug mit US- und Russland-Flaggen zu einem Frontabschnitt im Süden der Ukraine. Kritiker empfinden das als gezielte Verhöhnung amerikanischer Unterstützung.

Video zeigt: Russen-Fahrzeug fährt unter US-Flagge im Ukraine-Krieg

Ein in den sozialen Medien geteiltes Drohnenvideo zeigt einen amerikanischen M113-Mannschaftstransporter, der ursprünglich an die Ukraine geliefert und später von russischen Truppen erbeutet wurde. Das Fahrzeug fährt mit gehisster US-Flagge und russischer Flagge auf dem Dach in Richtung Saporischschja.

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Gezielte Propaganda vor Trump-Selenskyj-Treffen

Die Aufnahmen wurden zuvor vom russischen Staatssender RT verbreitet. Der Zeitpunkt der Aktion ist besonders brisant: Sie erfolgte unmittelbar vor dem Ukraine-Gipfel in Washington, bei dem US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammentrafen.

Medien behaupten: Trump unterstützt Russland

Die zeitliche Abstimmung der Panzer-Provokation folgt einem klaren Kalkül. Nach dem Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska am vergangenen Freitag sieht sich Moskau in seiner Position bestärkt. Wie "Bild" berichtet, feierten russische Medien wie die Zeitung "MK", der US-Präsident habe die russische Haltung "übernommen".

Der Kreml spekulierte darauf, dass Trump beim Treffen im Weißen Haus Druck auf Selenskyj ausübte. Moskau fordert laut Beobachtern unter anderem die Abtretung der gesamten Donbas-Region als Bedingung für Verhandlungen.

Militärexperte macht Witkoff für Provokation verantwortlich

Der bekannte Militärexperte Nico Lange verurteilte die Aktion scharf. Auf der Social-Media-Plattform X bezeichnete er das Video als "eine Schande für die USA". Lange macht Steve Witkoff, Trumps Russland-Beauftragten, für die Provokation mitverantwortlich. Der 68-Jährige hatte am Alaska-Treffen zwischen Trump und Putin teilgenommen.

Kritiker beschuldigen Witkoff, moskaufreundliche Positionen zu vertreten. Die demonstrative Nutzung der amerikanischen Flagge durch russische Truppen wertet Lange als direkte Folge von Witkoffs Verhandlungsführung. Der US-Sondergesandte betonte nach dem Treffen, dass Russland Zugeständnisse bezüglich amerikanischer Sicherheitsgarantien gemacht hätte. Im Kreml sieht es offenbar nicht danach aus, einen Schritt in Richtung Frieden zu machen.Der Kremlchef machte selbst deutlich, wie seine Pläne wirklich aussehen sollen. Er will wohl das Militär zerschlagen und die Ukraine besiegen. Auf ein Ende der Kampfhandlungen ist er demnach nicht aus.

Selenskyj Vertrauter bezeichnet Flaggen-Fahrt als "pure Unverschämtheit"

Andrij Jermak, der Leiter des Präsidialamts von Selenskyj, verurteilte die Aktion ebenfalls auf Telegram ebenfalls scharf. "Tatsächlich verwenden die Russen die Symbole der Vereinigten Staaten in ihrem eigenen terroristischen, aggressiven Krieg, in dem Zivilisten getötet werden. Eine pure Unverschämtheit", zitiert "Bild" Jermak.

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