Paul Krugman: "Böswilliger Unsinn!" Nobelpreisträger schlägt zurück nach Trump-Beleidigung
Donald Trump liefert sich aktuell eine öffentliche Auseinandersetzung mit dem Wirtschafts-Nobelpreisträger Paul Krugman. Nachdem er ihn auf Truth Social als "Penner" beleidigt hatte, holte der Ökonom nun zum Gegenschlag aus.
Von news.de-Redakteur Martin Gottschling - Uhr
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- Öffentliche Fehde zwischen Donald Trump und Ökonomie-Nobelpreisträger Paul Krugman eskaliert
- Nach verbaler Attacke des US-Präsidenten schlägt Wirtschaftswissenschaftler zurück
- Krugman wirft Trump vor, bei dem Versuch zu scheitern, die Öffentlichkeit zu täuschen
- Republikaner soll beim Thema Kriminalität in Washington Lügen verbreiten
Donald Trump versprach im Präsidentschaftswahlkampf, die US-Wirtschaft in glorreiche Zeiten zu führen. Doch nach rund sieben Monaten im Weißen Haus fällt die Bilanz ernüchternd aus: Die Arbeitsmarktzahlen sind schlecht, woraufhin Trump wegen angeblicher Datenfälschung die Statistikchefin Erika McEntarfer Anfang August aus ihrem Amt entließ. Kritik an dieser Entscheidung oder an seiner Wirtschaftspolitik verbittet sich der US-Präsident. Dies führte nun zu einer öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Nobelpreisträger Paul Krugman.
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Donald Trump beleidigt Nobelpreisträger Paul Krugman auf Truth Social als "Penner"
Der Wirtschaftswissenschaftler schrieb in den vergangenen Jahren Kolumnen für die den Demokraten nahestehende Zeitung "New York Times". Zuletzt griff Donald Trump Krugman in einem Post auf Truth Social an. Der Republikaner schrieb: "Paul Krugman von der New York Times prophezeit seit meinem großen Wahlerfolg im Jahr 2016 Untergang und Finsternis. Mit anderen Worten, er liegt seit JAHREN falsch, da ALLE Märkte neue HÖCHSTSTÄNDE erreicht haben und nun höher sind als je zuvor." Wegen dieses "Trump-verrückten Penners" hätten sich die Anleger aus dem "besten Markt der Geschichte" herausgehalten, so der 79-Jährige. "Verklagt sie!", forderte Trump mit Blick auf die "New York Times" - offenbar ohne zu wissen, dass Krugman gar nicht mehr für die Zeitung schreibt.
Wie die "New York Post"berichtet, hatte Paul Krugman zuvor Trumps hohe Strafzölle gegen andere Länder als "eindeutig illegal" kritisiert. Der Ökonomie-Nobelpreisträger sprach in einem Beitrag auf "Substack" in diesem Zusammenhang von einem "Klassenkampf gegen Amerikaner mit mittlerem und niedrigem Einkommen zugunsten der Wohlhabenden, insbesondere der obersten 10 Prozent der Einkommensverteilung".
Wirtschaftswissenschaftler schlägt gegen den US-Präsidenten zurück
Nun reagierte Paul Krugman in einem weiteren Beitrag auf Trumps Beleidigung vom Wochenende. Er konterte: "Seit dem letzten schwachen Arbeitsmarktbericht versucht Trump verzweifelt, die amerikanische Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass die Wirtschaft gut läuft. Er scheitert dabei, und das war vorhersehbar. Die Erfahrung zeigt, dass es nie funktioniert, die Wirtschaft hochzuspielen, wenn die Menschen sie nicht als gut empfinden, selbst wenn die Daten günstig sind.Es ist noch unwahrscheinlicher, dass es funktioniert, wenn die Daten tatsächlich nicht gut sind, und Menschen, die auf wirtschaftliche Schwächen hinweisen, als Penner zu bezeichnen, ist wahrscheinlich auch nicht hilfreich."
Paul Krugman wirft Donald Trump Lügen über Kriminalität in Washington vor
Krugman warf Trump außerdem vor, Lügen über die Kriminalitätsrate in der Hauptstadt Washington zu vertreiben. Diese sei - anders als von dem US-Präsidenten behauptet - in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Dazu verweist er auf aktuelle Statistiken. "Die Einwohner von Washington D.C. werden sicherlich bemerken, dass Trumps Beschreibung einer von Gewalt geprägten Dystopie keinerlei Ähnlichkeit mit der Stadt hat, in der sie tatsächlich leben", so der 72-Jährige. Dass Washington in "gesetzloses Chaos" versinken würde, sei "böswilliger Unsinn". "Aber wir können nicht davon ausgehen, dass der Rest des Landes versteht, dass er lügt", so Krugmans ernüchterndes Fazit. "Und wenn ich das sagen darf, es ist die Verantwortung der Nachrichtenmedien, dies klar zu machen... Sagen Sie einfach, dass er lügt."
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