"Großbritannien auslöschen, um Deutschland zu isolieren": Putin-Hetzer prophezeien Atomschlag gegen die Nato

Im russischen Staatsfernsehen wird offen über einen Atomschlag gegen die Nato gesprochen. Für RT-Chefin Margarita Simonjan ist das der "realistischste" Weg, den Westen zu stoppen. Propaganda oder Vorwarnung?

Von news.de-Redakteurin - Uhr

Kreml-Propagandisten sprechen von möglichen Szenarien für einen Krieg zwischen Russland und dem Westen. (Foto) Suche
Kreml-Propagandisten sprechen von möglichen Szenarien für einen Krieg zwischen Russland und dem Westen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin via AP | Mikhail Metzel
  • Kreml-Propagandisten diskutieren offen über Atomschläge gegen den Westen im Staatsfernsehen
  • RT-Chefredakteurin skizziert drei mögliche Szenarien für Krieg mit der Nato
  • Mitschnitt mit englischen Untertiteln veröffentlicht

Erneut sorgen Kreml-Propagandisten im russischen Staatsfernsehen für Entsetzen. Während Moderator Wladimir Solowjow von einem Atomschlag gegen Großbritannien träumt, skizziert Margarita Simonjan, Chefredakteurin von RT, drei mögliche Szenarien für einen Krieg zwischen Russland und der Nato.

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Als erste und unwahrscheinlichste Variante beschrieb Simonjan ein friedliches Ende durch göttliche Fügung oder innere Krisen im Westen. Sie zog Parallelen zum Ende des 14. Jahrhunderts, als der Eroberer Tamerlan seinen Feldzug gegen die Rus überraschend abbrach. "Die Russen zogen mit der Ikone der Wladimirskaja in einer Prozession aus Moskau", erklärte die RT-Chefin. "Tamerlan drehte um und verschwand einfach, ohne zu kämpfen."

Die nukleare Eskalation sei ein weiteres und zugleich das realistischste Szenario. Der Westen profitiere vom Konflikt durch wachsende Rüstungsindustrie, neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. "Warum sollten sie aufhören? Sie haben keinen Grund dazu", argumentierte die Propagandistin. Nur eine glaubhafte Atomkriegsdrohung könne den Westen stoppen.

Moderator Solowjow drängte auf konkrete Nuklearschläge und nannte Sarmat-Raketen sowie Poseidon-Torpedos als Optionen. Seine Vision: Großbritannien auslöschen, um Deutschland zu isolieren. Simonjan widersprach nicht grundsätzlich, glaubte aber nicht an einen tatsächlichen Atomkrieg. "Sie sind totale Weicheier", behauptete sie über den Westen. Selbst kleine Drohnen würden dort als inakzeptable Gefahr wahrgenommen. Eine nukleare Drohung müsse daher ausreichen, um sie zum Einlenken zu zwingen.

Mögliche Szenarien für Krieg zwischen Russland und Nato

Das dritte Szenario beschreibt einen langwierigen Abnutzungskrieg mit dem Ziel, Russland von innen zu zerstören. Simonjan warnte, der Westen setze auf Kriegsmüdigkeit in der russischen Bevölkerung. "Sie wollen, dass wir uns selbst zerstückeln, wie wir es zweimal im vergangenen Jahrhundert getan haben", erklärte die RT-Chefin. Sie verwies auf den Zusammenbruch des Zarenreichs und die Auflösung der Sowjetunion als historische Vorbilder. "Sie wollen, dass wir uns unsere eigenen Hände und Füße abschneiden, am liebsten den Kopf", warnte Simonjan. Der Westen arbeite systematisch auf dieses Ziel hin und sei dabei "sehr erfolgreich".

Die Äußerungen der russischen Propagandisten spiegeln die zunehmende Rhetorik des Kremls wider.Solowjow bezeichnete die westliche Politik als "Delirium" und behauptete, der Westen habe Russland den Krieg erklärt.

Fazit: Die diskutierten Szenarien zeigen die Bandbreite russischer Drohgebärden - von historischen Vergleichen über konkrete Nukleardrohungen bis zur Warnung vor einem Staatszerfall. Besonders die offene Diskussion über Atomschläge gegen Nato-Mitglieder markiert eine neue Eskalationsstufe der Propaganda. Ob diese Rhetorik tatsächliche Absichten widerspiegelt oder primär der Einschüchterung dient, bleibt unklar. Die internationale Gemeinschaft beobachtet solche Aussagen jedoch mit wachsender Besorgnis.

Kremlkritikerin Julia Davis hat auf YouTube einen Mitschnitt der Sendung mit englischen Untertiteln veröffentlicht.

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