Donald Trump: "Regierung soll sie hinrichten!" Pastor fordert Tod queerer Menschen

Hass auf offener Bühne: Im US-Bundesstaat Indiana hat ein evangelikaler Pastor den Tod von queeren Menschen gefordert. Die US-Regierung unter Donald Trump solle sie demnach zum Tode verurteilen. Die Kirche stellt sich offen hinter den Prediger.

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Ein Prediger fordert die Regierung von Donald Trump auf, queere Menschen hinzurichten. (Foto) Suche
Ein Prediger fordert die Regierung von Donald Trump auf, queere Menschen hinzurichten. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon
  • Pastor in Indiana ruft zur Hinrichtung von LGBTQ-Personen auf
  • Evangelikale Kirche verteidigt Forderung – will Exekution durch Trump-Regierung
  • Breite Empörung – andere Kirchen sprechen von "pastoral gefährlich"

"Der Staat soll sie töten": Mit dieser unfassbaren Forderung schockierte ein US-Prediger die Weltöffentlichkeit. In einer hetzerischen Facebook-Predigt verlangte der evangelikale Geistliche Stephen Falco die Todesstrafe für queere Menschen – angeblich im Auftrag der Bibel. Seine Kirche? Sie verteidigt ihn.

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Prediger fordert Trump-Regierung zur Hinrichtung queerer Menschen auf

In der US-Kleinstadt Indianapolis, Bundesstaat Indiana, hat die Sure Foundation Baptist Church einen Skandal ausgelöst, der weltweit für Empörung sorgt. In einer öffentlichen Predigt mit dem Titel "Pray the Gay Away" ("Betet die Schwulen weg"), live übertragen auf Facebook, sprach Prediger Stephen Falco von nichts Geringerem als der Hinrichtung homosexueller Menschen – durch die Trump-Regierung.

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Dabei ließ der Geistliche kein Maß an Hetze aus. Er verwendete abwertende Begriffe, sprach von einer "Bedrohung für Kinder" – und behauptete, Mitglieder der LGBTQ-Community wollten "unsere Kinder bekommen". "Nein, ihr werdet unsere Kinder nicht bekommen", rief der Prediger den Gläubigen zu – eine direkte Aufforderung, sich gegen die Community zu "wehren".

"Die Bibel lehrt, dass diese Menschen des Todes würdig sind!" Kirche verteidigt Todesforderungen

Doch der Skandal endet nicht mit Falcos Worten – er beginnt dort erst richtig. Die Kirchenleitung der Sure Foundation Baptist Church bestätigte gegenüber dem TV-Sender WISH-TV 8: Ja, Falco habe die Todesstrafe gefordert. Und: Ja, das sei mit ihrer religiösen Überzeugung vereinbar. Die Kirche betonte, die Hinrichtungen sollten nicht von Privatpersonen, sondern vom Staat vollstreckt werden – gestützt auf ihre Interpretation biblischer Texte. In einer offiziellen Erklärung heißt es: "Die Bibel lehrt, dass diese Menschen des Todes würdig sind. Sie sollen von der Regierung hingerichtet werden. Wir sollen das Gesetz nicht in die eigenen Hände nehmen." Die Kirche distanzierte sich damit zwar formal von Selbstjustiz – doch die Forderung nach staatlich legitimierter Tötung bleibt bestehen.

Hasspredigt gegen LGBTQ-Community live auf Facebook

Die Veranstaltung wurde auf der offiziellen Facebook-Seite der Kirche live übertragen. Falcos Sprache: brutal, abwertend, hasserfüllt. Er beschrieb queere Personen als Gefahr für Familien, sprach ihnen das Recht auf Leben ab – im Namen Gottes. Der Name der Veranstaltung "Men's Preaching Night" war bereits ein Hinweis auf die Männer-Rhetorik der Härte – doch was dann folgte, war eine öffentliche Hassbotschaft gegen eine ganze Bevölkerungsgruppe.

Die Predigt blieb nicht ohne Widerhall. Ein Mitglied der LGBTQ-Community sagte gegenüber WISH-TV: "Kinder werden stillschweigend und gewaltsam angegriffen. Diese Kinder kennen keine sozialen Konstrukte, bis wir ihnen das beibringen. Wenn wir ihnen also Hass beibringen und ihn als Schrift tarnen, missbrauchen wir sie."

Auch andere Kirchenvertreter distanzierten sich deutlich von Falcos Aussagen. Ein Theologe nannte die Predigt "theologisch unverantwortlich und pastoral gefährlich". Viele betonten: Sie stehen für Würde, Inklusion und Gerechtigkeit – und für eine Kirche, in der alle Menschen willkommen sind.

Fazit:Ein Prediger fordert öffentlich die staatliche Tötung von LGBTQ-Personen. Seine Kirche stellt sich hinter ihn. In einem Land, das sich Meinungs- und Religionsfreiheit auf die Fahnen schreibt, wird dieser Fall zum Lackmustest: Wie viel Hass im Namen des Glaubens darf eine Gesellschaft dulden?

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