
- Am 5. Mai trifft Friedrich Merz Donald Trump
- Experte verrät Trumps Taktik
- So kann der Bundeskanzler den US-Präsidenten durchbrechen
Ein Treffen mit Donald Trump birgt immer Überraschungen. Der US-Präsident fiel seit seinem Amtsantritt immer wieder mit seinem unkontrollierbaren Verhalten auf. Deshalb muss sich Friedrich Merz (CDU) bei seinem Besuch an diesem Donnerstag in Washington auf alles einstellen. Er muss sich auf einen wilden Tanz einstellen. Das bedeutet: Der Bundeskanzler darf sich aber nicht von Trump aus dem Takt bringen lassen.
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Friedrich Merz trifft Donald Trump: Das ist die Taktik des US-Präsidenten
Donald Trump folgt seiner eigenen "gewöhnungsbedürftigen" Choreografie, erklärt Verhandlungsexperte Niels van Quaquebeke gegenüber "Bild". Er folgt mit jedem Schritt eher der Win-Lose-Perspektive, als der Win-Win-Perspektive. Statt einen Deal auszuhandeln, der für beide Seiten gut ist, setzt der Republikaner vielmehr auf eine egozentrische Sicht. "Wir haben nur einen Kuchen, den muss man aufteilen – und alles, was ich nicht bekomme, bekommt der andere", verdeutlicht Quaquebeke sinnbildlich.
Experte verrät: So kann der Bundeskanzler Trump bezwingen
Für Merz bedeutet es, Trumps persönlichen Charakter zu adressieren, aber auch dessen politische Position nicht außer Acht zu lassen. Quaquebeke rät dem Bundeskanzler, dass er Trumps Ego schmeicheln und ihn dafür loben soll, dass das Treffen "zustande gekommen ist". Außerdem darf Merz nicht zimperlich sein. Er und die EU müssen sich "unter Umständen auch die blutige Nase holen". Wichtig sei es, im Gespräch irgendwann die gleiche Sprache zu sprechen und eine einheitliche Linie zu fahren. Denn Trump sollte mit seinem Schulhof-Mobber-Verhalten nicht durchkommen – und Merz sich nicht die "Milchschnitte" wegnehmen lassen.
Trump ist ein harter Brocken. Um seine Taktik zu durchbrechen, müsse Merz nicht nur auf den US-Präsidenten eingehen, sondern die Hintermänner überzeugen, weil diese großen Einfluss auf Trumps strategische Schritte haben.
So soll sich Merz verhalten, wenn das Trump-Treffen eskaliert
Bei dem Treffen kann alles passieren.Also eher Heavy Metal als Rumba? Trump könnte wieder heftig reagieren, wenn das Gespräch nicht nach seinen Vorstellungen abläuft. Dann sollte Merz "Haltung bewahren, ruhig bleiben", rät ihm der Verhandlungsprofi. Dennoch mag der CDU-Politiker kein unverschämtes Verhalten, erklärt Journalistin und Autorin Mariam Lau gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Er wird sich da nicht in den Staub werfen." Generell versucht Merz in Gesprächen eine Ebene mit seinem Gegenüber zu finden, meint die Lau.
Über die Experten: Niels Van Quaquebeke ist Organisationspsychologe und Hochschulprofessor an der Kühne-Logistik-Universität (KLU) in Hamburg. Er forscht primär zu psychologischen Grundlagen zu Verhandlungen, Führung und Konflikten. Miriam Lau ist Journalistin. Sie hat Friedrich Merz seit Jahren. Ihre Analyse teilt sie in ihrem neuen Buch "Merz - Auf der Suche nach der verlorenen Mitte" (2025).
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