
Der frühere Top-Diplomat Wolfgang Ischinger hat sich für ein Spitzentreffen in Berlin mit Vertretern der Ukraine, führender europäischer Staaten und der USA ausgesprochen, um die Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskriegs voranzubringen. Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) könnte mit einer entsprechenden Einladung zeigen, dass er bereit sei, bei den Überlegungen über die Zukunft der Ukraine eine wichtige Rolle zu spielen, sagte er der ehemalige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz der Deutschen Presse-Agentur.
In den letzten Monaten der Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach dem Bruch seiner Ampel-Koalition hatten Großbritannien und Frankreich die Federführung der europäischen Ukraine-Diplomatie übernommen. Ischinger sagte dazu: "Es kann nicht sein, dass Deutschland bei diesen die Ukraine betreffenden Überlegungen abwesend bleibt."
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Als mögliche europäische Teilnehmer eines Ukraine-Treffens in Berlin nannte er neben Deutschland, Frankreich und Großbritannien auch Polen. Er verwies darauf, dass es schon Ukraine-Gipfel in London und Paris gegeben hat. Nun sollte Berlin an der Reihe sein, "damit tatsächlich sichtbar wird, dass Deutschland Teil dieses Führungskonzerts in Sachen Ukraine und Russland ist".
"Lockeres Verhältnis" zu Trump wünschenswert
Im Ausland seien die Erwartungen an Merz "riesengroß - und das im positiven Sinne", betonte Ischinger. "Das ist erfreulich. Es bedeutet aber auch, dass die neue Regierung zeigen muss, dass hier ein neuer Wind weht, dass Deutschland seine Führungsrolle im europäischen und im globalen Konzert ausfüllt."
Er hoffe auch, dass Merz zu US-Präsident Donald Trump "ein ähnlich lockeres Verhältnis" entwickelt, wie das Macron auch gelungen ist. "Er sollte so schnell wie möglich nach Washington reisen." In der EU müsse Kanzler Merz zudem glaubhaft vermitteln, "dass er Verantwortung übernehmen möchte, dass er die Europäische Union in die Zukunft führen möchte in dieser schwierigen Zeit", sagte Ischinger mit Blick auf Merz' Außenpolitik. "Sein Motto muss dabei lauten: "Germany is back", Deutschland ist wieder da."
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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