
Im Vatikan wird ein neuer Papst gewählt: das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken. Aber auch der Chef eines winzigen Zwergstaats, der sich von anderen Ländern doch sehr unterscheidet.
Nur 620 Bürger
Der Vatikan hat etwa 620 Staatsbürger mit eigenem Pass. Tatsächlich leben aber gerade einmal knapp 250 innerhalb der Mauern des Kirchenstaats. Die Mehrheit wohnt außerhalb: vor allem Diplomaten, verstreut in alle Welt. Zu den Bürgern gehören der Papst, etwa 65 Kardinäle und mehr als 100 Schweizergardisten. Ist die Arbeitszeit im Vatikan vorbei, erlischt die Vatikan-Bürgerschaft wieder. Einwohner gibt es mehr: Fast 900 Menschen haben dort eine Wohnung.
Tankstelle, Apotheke und Gefängniszellen
Der 0,44-Quadratkilometer-Staat hat seine eigene Infrastruktur: Neben dem Petersdom und dem Apostolischen Palast gibt es Verwaltungsgebäude, aber auch Tankstelle, Apotheke, Supermarkt, Postamt und sogar Bahnhof. Und eine Art Gefängnis: Begeht ein Vatikanbürger ein Verbrechen, muss er sich vor Gericht verantworten. Die Gendarmerie hat mehrere Gefängniszellen.
Steuerparadies
Der Kirchenstaat erhebt keine Steuern. Wer im staatseigenen Supermarkt einkaufen geht, zahlt weniger als in den Supermärkten von Rom - dort gilt eine Umsatzsteuer von 22 Prozent. Es wird jedoch streng darauf geachtet, dass nur Staatsbürger, Einwohner und Angestellte einkaufen.
Mieteinnahmen und Peterspfennig
Die Einnahmen bestehen aus Spenden, etwa durch den sogenannten Peterspfennig, sowie aus Immobilienbesitz und dem Betrieb der viel besuchten Vatikanischen Museen. Der Peterspfennig ist eine alljährliche Kollekte in den Kirchen weltweit für den Nachfolger des Apostels Petrus: also den Papst. 2023 betrugen die Gesamteinnahmen mehr als eine Milliarde Euro.
Euro als Währung
Obwohl der Vatikan nicht Mitglied der Europäischen Union ist, ist der Euro offizielles Zahlungsmittel. In der Vergangenheit gab es - entsprechend der italienischen Lira - auch die vatikanische Lira. Bei den Kennzeichen für Fahrzeuge hat der Vatikan eigene Regeln. Auf ihnen steht SCV (Stato della Città Vaticano). Das Papamobil des Papstes hat das Kennzeichen SCV 1.
Eigene Fahne und Hymne
Eine eigene Fahne hat der Vatikan natürlich auch. Die Farben sind gelb und weiß. Sie stehen vermutlich für die Schlüssel Petri, die traditionell als goldener und silberner Schlüssel dargestellt werden. Die Hymne lautet: Inno e Marcia Pontificale (Päpstliche Hymne und Marsch).
Amtssprache Latein
Latein ist im Vatikan Amtssprache. Meist verständigt man sich dort aber auf Italienisch. Offizielle Dokumente gibt es meist in beiden Sprachen. Doch bei vielen Anlässen ist Latein nicht wegzudenken. Das Konklave und dessen Prozedere sind durchzogen von lateinischen Begriffen und Formeln. Am bekanntesten ist wohl das Habemus Papam (Wir haben einen Papst).
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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