Kirchenstaat: Der Zwergstaat - Sieben Dinge über den Vatikan

Der Vatikan ist der kleinste Staat der Welt. Das Staatsoberhaupt ist Papst, Patriarch von Italien, Bischof von Rom und noch einiges mehr. Und es gibt auch sonst noch einige Besonderheiten.

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Der Leichnam von Papst Franziskus wurde im offenen Sarg über den Petersplatz zum Petersdom überführt. (Foto) Suche
Der Leichnam von Papst Franziskus wurde im offenen Sarg über den Petersplatz zum Petersdom überführt. Bild: picture alliance/dpa | Manuel Schwarz

Im Vatikan wird ein neuer Papst gewählt: das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken. Aber auch der Chef eines winzigen Zwergstaats, der sich von anderen Ländern doch sehr unterscheidet.

Nur 620 Bürger

Der Vatikan hat etwa 620 Staatsbürger mit eigenem Pass. Tatsächlich leben aber gerade einmal knapp 250 innerhalb der Mauern des Kirchenstaats. Die Mehrheit wohnt außerhalb: vor allem Diplomaten, verstreut in alle Welt. Zu den Bürgern gehören der Papst, etwa 65 Kardinäle und mehr als 100 Schweizergardisten. Ist die Arbeitszeit im Vatikan vorbei, erlischt die Vatikan-Bürgerschaft wieder. Einwohner gibt es mehr: Fast 900 Menschen haben dort eine Wohnung.

Tankstelle, Apotheke und Gefängniszellen

Der 0,44-Quadratkilometer-Staat hat seine eigene Infrastruktur: Neben dem Petersdom und dem Apostolischen Palast gibt es Verwaltungsgebäude, aber auch Tankstelle, Apotheke, Supermarkt, Postamt und sogar Bahnhof. Und eine Art Gefängnis: Begeht ein Vatikanbürger ein Verbrechen, muss er sich vor Gericht verantworten. Die Gendarmerie hat mehrere Gefängniszellen.

Steuerparadies

Der Kirchenstaat erhebt keine Steuern. Wer im staatseigenen Supermarkt einkaufen geht, zahlt weniger als in den Supermärkten von Rom - dort gilt eine Umsatzsteuer von 22 Prozent. Es wird jedoch streng darauf geachtet, dass nur Staatsbürger, Einwohner und Angestellte einkaufen.

Mieteinnahmen und Peterspfennig

Die Einnahmen bestehen aus Spenden, etwa durch den sogenannten Peterspfennig, sowie aus Immobilienbesitz und dem Betrieb der viel besuchten Vatikanischen Museen. Der Peterspfennig ist eine alljährliche Kollekte in den Kirchen weltweit für den Nachfolger des Apostels Petrus: also den Papst. 2023 betrugen die Gesamteinnahmen mehr als eine Milliarde Euro.

Euro als Währung

Obwohl der Vatikan nicht Mitglied der Europäischen Union ist, ist der Euro offizielles Zahlungsmittel. In der Vergangenheit gab es - entsprechend der italienischen Lira - auch die vatikanische Lira. Bei den Kennzeichen für Fahrzeuge hat der Vatikan eigene Regeln. Auf ihnen steht SCV (Stato della Città Vaticano). Das Papamobil des Papstes hat das Kennzeichen SCV 1.

Eigene Fahne und Hymne

Eine eigene Fahne hat der Vatikan natürlich auch. Die Farben sind gelb und weiß. Sie stehen vermutlich für die Schlüssel Petri, die traditionell als goldener und silberner Schlüssel dargestellt werden. Die Hymne lautet: Inno e Marcia Pontificale (Päpstliche Hymne und Marsch).

Amtssprache Latein

Latein ist im Vatikan Amtssprache. Meist verständigt man sich dort aber auf Italienisch. Offizielle Dokumente gibt es meist in beiden Sprachen. Doch bei vielen Anlässen ist Latein nicht wegzudenken. Das Konklave und dessen Prozedere sind durchzogen von lateinischen Begriffen und Formeln. Am bekanntesten ist wohl das Habemus Papam (Wir haben einen Papst).

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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