
Die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche hat bei der Amtsübergabe an Robert Habeck (Grüne) überraschend lobende Worte für ihren Vorgänger gefunden. Habeck habe in der Zeit nach Russlands Überfall auf die Ukraine wenige Monate nach seinem Amtsantritt eine "fast übermenschliche Leistung" erbracht, sagte die CDU-Politikerin im Wirtschaftsministerium in Berlin. Die Arbeitslast, die auf Habeck und seinem Team lag, könne man "fast gar nicht ermessen".
Reiche sprach dem 55-Jährigen Respekt für seine Arbeit in den letzten Jahren aus. Der Ex-Minister und sie hätten große Achtung voreinander - auch wenn "das Wort Freundschaft" vielleicht zu viel sei. Der aus dem Amt scheidende Grünen-Politiker sagte, das Ministerium sei ein tolles Haus "mit durch die Neuwahl vielen nicht zu Ende geführten Projekten, aber auch viel Arbeit, die geleistet wurde". Das Wirtschaftsministerium stehe im Zentrum politischer Turbulenzen und Krisen. In seiner Rede bedankte sich der sichtlich gerührte Habeck bei seinem Team und wurde mit großem Jubel verabschiedet.
Reiche: Mehr ermöglichen und wagen
Sie sehe das Wirtschaftsministerium "in der Verantwortung, die bewährten Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft mit Vernunft so auszugestalten, dass sie in unsere Zeit passen", sagte Reiche in einer etwa 20-minütigen Rede. Man müsse mehr ermöglichen und wagen. Etwa in der Energieversorgung gebe es Hausaufgaben. Im Klimaschutz sei zwar viel geleistet worden, jedoch müsse man die "Systemkosten in den Griff bekommen".
Sie wolle, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie "wieder das ordnungspolitische Gewissen der Bundesregierung" werde. Mit Ordnungspolitik ist gemeint, dass der Staat die allgemeinen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft setzt, aber für möglichst wenige Verzerrungen durch staatliche Subventionen sorgt.
Karriere in Politik und Wirtschaft
Die in Brandenburg geborene Katherina Reiche war von 1998 bis 2015 im Bundestag, fungierte sieben Jahre lang als Parlamentarische Staatssekretärin und saß auch im CDU-Bundesvorstand. Sie gilt als selbstbewusst, ehrgeizig und gut vernetzt. 2020 übernahm sie den Vorsitz des Energieversorgers Westenergie.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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