Zoff im Weißen Haus: "Feindlicher Akt" lässt bei Donald Trump den Kragen platzen

Über ausländische Handelspartner schimpft Donald Trump mit Vorliebe - nun trifft die Wut des US-Präsidenten jedoch überraschend den US-Konzern Amazon und dessen Boss Jeff Bezos. Weshalb ist Donald Trump so erbost?

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Donald Trump sollen aktuelle Berichte über den Online-Giganten Amazon zum Ausrasten gebracht haben. (Foto) Suche
Donald Trump sollen aktuelle Berichte über den Online-Giganten Amazon zum Ausrasten gebracht haben. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon
  • Donald Trump tobt vor Wut wegen Amazon und Jeff Bezos
  • Online-Händler will Auswirkungen von Trump-Zöllen gegenüber Kunden offenlegen
  • Zoff im Weißen Haus: Trump-Sprecherin rechnet mit Amazon ab

Donald Trump ist nicht unbedingt dafür bekannt, sanfte und diplomatische Worte für Akteure zu finden, die seinen wirtschaftspolitischen Ansichten widersprechen - nun ist der Online-Gigant Amazon zum Ärgernis für den US-Präsidenten geworden. Eine bestimmte Entscheidung von Amazon-Boss Jeff Bezos ließ Donald Trump regelrecht ausflippen und sorgte dafür, dass sich Trump-Sprecherin Karoline Leavitt öffentlich empört über Amazon äußerte, wie unter anderem die britische "Daily Mail" berichtete.

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Amazon-Berichte lassen Donald Trump toben - es geht um die Zölle des US-Präsidenten

Stein des Anstoßes waren Berichte, denen zufolge Amazon plane, die Kosten von Donald Trumps Zöllen auf Produktpreisen gegenüber Kundinnen und Kunden auszuweisen. Wie unter anderem "Punchbowl News" berichtete, habe Amazon beabsichtigt,bei jedem Produkt auf seiner Website die Kosten der Trump-Zölle auf Länder wie China transparent machen.

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Trump-Sprecherin Karoline Leavitt tobt: "Feindlicher und politischer Akt!"

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, nannte es einen "feindlichen und politischen Akt", dass Amazon laut Medienberichten bei seinen Preisen künftig darauf hinweisen wollte, wie viel die Zölle von US-Präsident Donald Trump zum Preis beitragen. Das wurde von Amazon kurz darauf dementiert. Es habe nur Überlegungen dafür bei Amazon Haul gegeben, dem Bereich für Billigangebote, nicht für die Hauptseite von Amazon. Der Onlinehändler bezieht viele Produkte aus China, das Trump mit Zöllen von 145 Prozent belegt hatte.

Warum habe Amazon das nicht getan, um auf die Inflation unter Trumps Vorgänger Joe Biden hinzuweisen, fügte Leavitt hinzu. Die Sprecherin sagte, sie habe gerade mit dem Präsidenten über Amazon gesprochen. Auf die Frage, ob Amazon-Gründer Jeff Bezos noch ein Trump-Unterstützer sei, antworte die Sprecherin, sie wolle nicht über die Beziehungen des Präsidenten mit Bezos sprechen, wiederholte aber, dies sei ein "feindlicher und politischer Akt".

Zoff im Weißen Haus: Amazon der China-Propaganda bezichtigt

Die Trump-Sprecherin warf Amazon-Boss Jeff Bezos auch vor, chinesische Propaganda zu unterstützen und hielt dabei einen alten Artikel hoch, den die Nachrichtenagentur Reuters 2021 veröffentlicht hatte. Darin ging es laut Medienberichten darum, dass Amazon in China auf Druck der Behörden die Funktion für Kommentare und Kritik an einem Buch von Staatschef Xi Jinping abgeschaltet hatte.

Donald Trump und Jeff Bezos: US-Präsident und Amazon-Boss lagen jahrelang im Clinch

Bezos, laut Bloomberg der zweitreichste Mensch mit einem Vermögen von 245 Milliarden Dollar, und Donald Trump hatten jahrelang ein gespanntes Verhältnis. Trump hatte in seiner ersten Amtszeit vor allem die Berichterstattung der Jeff Bezos gehörenden Zeitung "Washington Post" über ihn kritisiert. Vor der US-Wahl im November 2024 hatte Bezos dann eine bereits verfasste Wahlempfehlung für Trumps demokratische Kontrahentin Kamala Harris gestoppt und damit Kritik innerhalb der Redaktion und in der Leserschaft ausgelöst. Ende Februar löste er mit neuen Vorgaben für das Meinungsressort und die Kommentarspalte erneut Proteste bei der Zeitung aus. Auch eine Dokumentation über First Lady Melania Trump ist bei Bezos Streamingdienst Amazon Prime Video in der Mache. Laut der "Los Angeles Times" soll Bezos 40 Millionen Dollar für die Rechte gezahlt haben.

Zudem zahlte der Amazon-Chef 25 Millionen Dollar, um einen Rechtsstreit mit Trump beizulegen und pilgerte wie andere Tech-Milliardäre an Trumps Sitz in Florida, Mar-a-Lago. Bei der Amtseinführung stand er mit anderen Milliardären wie Tesla-Chef Elon Musk oder Facebook-Gründer Mark Zuckerberg mit im auserlesenen Publikum. Erst kürzlich hatte Trump in einem Interview mit dem Magazin "The Atlantic" Bezos Bemühungen gewürdigt. Er sei großartig, sagte Trump über seinen alten Feind.

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/news.de/dpa/stg

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