
Der deutsche Kardinal Reinhard Marx sieht nach dem Tod von Papst Franziskus in dem bevorstehenden Konklave keine Richtungswahl für die katholische Kirche. "Es geht nicht um progressiv oder konservativ", sagte der Erzbischof von München und Freising. "Es geht um glaubwürdig."
Marx sprach von einer Krise der Kirche mit ihren weltweit mehr als 1,4 Milliarden Katholiken. Die Erwartung und Sehnsucht der Menschen sei derzeit groß. Das Profil des Franziskus-Nachfolgers beschrieb er mit den Worten: "Es muss eine Persönlichkeit sein, die mutig ist, frei ist und tief verwurzelt im Evangelium."
Marx erwartet kurzes Konklave
Weiter sagte Marx, der als einer von drei deutschen Kardinälen im Konklave dabei sein wird: "Der Sinn ist doch, dass die Menschen getröstet und aufgerichtet werden. Es geht nicht um eine Wahrheit, die verkündet wird. Es geht darum, dass die Welt gerettet wird. Dass sie geheilt wird. Dass Wunden geheilt werden. Dass Hoffnung gegeben wird. In diese Richtung muss es auf jeden Fall gehen."
Marx erwartet nach eigenen Worten, dass das Konklave wie in den vergangenen Jahrzehnten nur "wenige Tage" dauern wird. Seit den 1960er Jahren waren die Wahlen stets nach höchstens drei Tagen entschieden.
"Ich glaube, ich bin im falschen Film"
Der 71-Jährige gilt im Kollegium der mehr als 250 Kardinäle als gut vernetzt. In italienischen Medien wurde Marx am Samstag zum Kreis der "Königsmacher" gezählt, die bei der Entscheidung größeren Einfluss haben könnten. Dazu sagte er selbst: "Ich glaube, ich bin im falschen Film. Wir wählen keinen König." Marx fügte hinzu: "Am Ende muss sich etwas ergeben, was wirklich für alle gut ist. Aber ich werde jetzt nicht im Hintergrund Dinge vorantreiben, die nicht wirklich korrekt sind." Das Konklave beginnt vermutlich in der zweiten Mai-Woche.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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