Katholische Kirche: "Konklave"-Autor: Papstwahl ist die ultimative Wahl

Sein Roman wurde gerade erst erfolgreich verfilmt: Robert Harris erzählt, was er vom Konklave erwartet - und warum er es ironisch findet, dass Papst Franziskus ausgerechnet noch JD Vance traf.

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Der Leichnam von Papst Franziskus wurde im offenen Sarg über den Petersplatz zum Petersdom überführt. (Foto) Suche
Der Leichnam von Papst Franziskus wurde im offenen Sarg über den Petersplatz zum Petersdom überführt. Bild: picture alliance/dpa | Manuel Schwarz

In seinem Buch "Konklave" geht es um Machtspiele bei einer Papstwahl: Autor Robert Harris (68) schaut nun entsprechend gebannt auf das anstehende Konklave im Vatikan. "Das Konklave ist ein riesiges Weltereignis. Die ultimative Wahl", sagte der britische Schriftsteller der Zeitung "Times". "Die Welt hält inne, um zuzusehen. Es ist fesselnd."

Der psychologische Prozess, die Kardinäle einzusperren - sie abzuschotten von der Außenwelt - und sie zu zwingen, ein Urteil zu fällen, sei wie ein Krimi von Agatha Christie. Harris' Roman wurde von Regisseur Edward Berger verfilmt. Der Thriller gewann einen Oscar für das beste adaptierte Drehbuch.

Papst Franziskus war im Alter von 88 Jahren gestorben und wird am Samstag beigesetzt. Später soll das Konklave dann einen neuen Papst bestimmen. Harris warnte davor, über den Ausgang zu spekulieren. "Jeder, der zu wissen glaubt, wer gewinnt, ist ein Narr."

Folgen Kardinäle dem Konservatismus?

Die Kardinäle seien beim Frühstück, Mittagessen, Abendessen zusammen, würden sich auf Fluren und in ihren Zimmern begegnen. Natürlich würden sich Gruppen bilden und Unterhaltungen stattfinden. "Sie haben vielleicht keinen tatsächlichen Deal - "ich mache dich zum Außenminister, wenn du mir fünf Stimmen verschaffst" - aber es könnte dem nahekommen."

Ob sie dem Trend zum Konservatismus folgen, den man in der politischen Welt sehe? "Man könnte sagen, dass der Zeitgeist autoritärer zu sein scheint", sagte Harris. Wahrscheinlicher sei aber vielleicht, dass sie dagegenhalten und erkennen würden, wie wichtig es sei, die christliche Botschaft zu vermitteln, und dass es dazu jemanden brauche, der das könne.

Treffen mit JD Vance: ultimative Ironie

Dass der Papst so kurz vor seinem Tod noch US-Vizepräsident JD Vance getroffen hatte, bezeichnete der Schriftsteller als ultimative Ironie. US-Präsident Donald Trump und Vance hätten einen Generalangriff auf alles gestartet, was die christliche Botschaft ausmache.

"Ich finde es außergewöhnlich, dass sie behaupten, wir hätten uns von unserem christlichen Erbe abgewandt", sagte Harris. Dabei gehe es darum, Fremde willkommen zu heißen und sich um die Armen, Kranken und Schwachen zu kümmern. Trump wird zur Beisetzung von Papst Franziskus erwartet.

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