Nach Tod des Kirchenoberhaupts: Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt - wie geht es weiter?

Jetzt beginnt das Abschiednehmen: Nach dem Tod des Papstes steht nun die Beerdigung bevor. Die Beisetzung soll am Samstag erfolgen. Was nun im Vatikan auf der Tagesordnung steht, verraten wir hier.

Erstellt von - Uhr

Nach dem Papst ist vor dem Papst - bald beginnen die Wahlen für ein neues Kirchenoberhaupt. (Foto) Suche
Nach dem Papst ist vor dem Papst - bald beginnen die Wahlen für ein neues Kirchenoberhaupt. Bild: picture alliance/dpa/AP | Andrew Medichini
  • Bestattung von Papst Franziskus ist am Samstag
  • Wie ein neuer Papst gewählt wird, lesen Sie hier
  • Wir klären alle Fragen zu seiner Bestattung und den Wahlen

Der Leichnam des verstorbenen Papstes Franziskus ist nun in der Kapelle seiner Residenz Santa Marta im Vatikan aufgebahrt. An dem offenen Sarg können Kardinäle, Angehörige der Kurie und Angestellte des Vatikans Abschied nehmen. Wie Franziskus sich bestatten lässt, wie ein neuer Papst gewählt wird und wann wir erfahren werden, wer das Amt bekommt, lesen Sie hier.

Lesen Sie auch:

In dieser Kirche findet der Papst seine letzte Ruhe

Noch steht der Sarg in der Kapelle vor einem Altar, an dem Franziskus häufig die Frühmesse zelebriert hatte. Der tote Papst trägt ein rotes Gewand und eine weiße Bischofsmitra. Um die gefalteten Hände ist ein Rosenkranz geschlungen. Rechts und links wacht ein Mitglied der Schweizer Garde. Am Mittwoch wird der Leichnam aus der Casa Santa Marta in einer Prozession in den Petersdom überführt, wie ein Kollegium aus Kardinälen festlegte. Dort können Gläubige aus aller Welt am offenen Sarg bis zum Samstag Abschied nehmen. Anders als der Großteil seiner Vorgänger wollte das verstorbene Kirchenoberhaupt seine letzte Ruhe jedoch nicht im Petersdom finden. Auf seine eigenen Anweisungen hin soll er stattdessen in einer gänzlich anderen Kirche bestattet werden. Zudem soll die Grabstätte vergleichsweise schmucklos sein.

Staatsgäste aus allen Ländern werden erwartet

Die Beisetzung erfolgt am Samstag. Nach einer großen Trauermesse im Vatikan wird der Sarg einige Kilometer weiter in die Basilika Santa Maria Maggiore gebracht, wo der verstorbene Papst auf eigenen Wunsch beerdigt werden soll. Zur Beisetzung werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet - auch US-Präsident Donald Trump hat sich angekündigt. Trumps Vize-Präsident JD Vance hatte dem Papst noch kurz vor dessen Tod einen Besuch abgestattet. Aus Deutschland kommen vermutlich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Beisetzung können Sie vollständig im Livestream oder im Fernsehen verfolgen. Wo das geht, zeigen wir in unserem Artikel "So sehen Sie die Beisetzung im TV und Live-Stream".

Am Montagabend war im Vatikan im Rahmen eines einstündigen Ritus noch einmal offiziell der Tod des 88-Jährigen festgestellt worden. Wie genau dieser aussieht, können Sie in unserem Artikel "Das passiert, nachdem Papst Franziskus gestorben ist" nachlesen. Nach dem Ritus wurde der Papst in seinen Sarg gelegt. Seinen Wünschen entsprechend handelt es sich auch beim Sarg um ein relativ schmucklosen und einfachen Sarg aus Holz - historisch betrachtet wurden immer mehrere Särge verwendet, darunter für gewöhnlich auch ein Bleisarg. Dazu wurde die Sterbeurkunde verlesen. Kardinalkämmerer Kevin Farrell beglaubigte die Todesurkunde. Die Wohnräume des Papstes sowie seine Arbeitszimmer im Apostolischen Palast wurden versiegelt. Erst der neue Pontifex darf diese Siegel brechen.

Der Papst wird in der Santa Maria Maggiore beigesetzt

In seinem Testament, das am Abend veröffentlicht wurde, legte Franziskus fest, dass er nicht im Petersdom, sondern in der Marienkirche Santa Maria Maggiore in der Nähe von Roms Hauptbahnhof Termini bestattet werden will. Auf seinem Grab soll nur sein Name stehen soll: Franciscus. Neben dem einfachen Holzsarg statt einer hohen Bahre und der Einfachheit des Grabs gibt es eine weitere Neuerung: Auch der Bischofsstab fehlt an der Seite seines Sargs.

In der Santa Maria Maggiore gibt es bereits Gräber früherer Päpste. Allerdings liegt die letzte Beisetzung eines Papstes dort mehr als 350 Jahre zurück. Doch für Franziskus hat die vergleichsweise kleinere Basilica eine ganz besondere Bedeutung. Bereits vor seinem Amtsantritt als Papst war es für ihn Tradition, das erste Mal nach Reisen immer wieder in der Santa Maria Maggiore zu beten. Bereits kurz vor Weihnachten 2023 verkündete Franziskus, in der Basilica bestattet werden zu wollen.

Wie geht es weiter? Das sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen

1. Wer führt jetzt die katholische Kirche?

  • Die Zeitspanne bis zur Wahl des neuen Papstes heißt Sedisvakanz
  • Ihre Dauer ist unbekannt
  • Die Leitung der Kirche geht an die Kardinäle, diese dürfen allerdings nur die laufenden Geschäfte weiterleiten

2. Wo ist der tote Papst aufgebahrt?

  • Noch liegt der Leichnam des Papstes in der Kapelle von Franziskus' Residenz Santa Marta im Vatikan
  • Am Mittwochmorgen (9.00 Uhr) wird der Leichnam in einer Prozession von der Casa Santa Marta über den Petersplatz in den Petersdom gebracht
  • Zehntausende Gläubige werden dort erwartet.

3. Wann wird Franziskus beigesetzt?

  • Die Trauerfeier beginnt am Samstag um 10.00 Uhr auf dem Petersplatz
  • Zu der Trauerfeier werden zahlreiche Staatsgäste aus aller Welt erwartet
  • Als einer der Ersten kündigte sich US-Präsident Donald Trump an, gemeinsam mit seiner Frau Melania
  • Auch Olaf Scholz und andere Staatsoberhäupter werden erwartet

4.Wie wird Franziskus' Nachfolger bestimmt?

  • Beginn des Konklave - also des Wahlprozesses - ist Anfang Mai
  • Wahlberechtigt sind nach aktuellem Stand 135 Kardinäle aus aller Welt unter 80 Jahren
  • Spätestens 20 Tage nach Franziskus Tod soll die Wahl beginnen

Welche Kandidaten zur Auswahl stehen und wie groß deren Chancen sind, erfahren Sie in unserem Artikel "Wer wird der neue Papst? Sie kommen als Nachfolger in Frage".

5. Wann steht ein neuer Papst fest?

  • Das Konklave kann nach wenigen Stunden vorbei sein, kann aber auch Tage und Wochen dauern
  • Ein Zeitlimit gibt es nicht
  • Die längste Wahl dauerte etwa drei Jahre an
  • Inzwischen geht es zügiger: Franziskus war 2013 nach etwas mehr als 26 Stunden und fünf Wahlgängen gewählt
  • Für die Wahl benötigt es eine Zweidrittelmehrheit

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/bos/news.de/dpa

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.