Donald Trump: Trump äußert erneut Zweifel an Nato-Beistandspflicht

Der US-Präsident fordert von den Bündnispartnern deutlich höhere Verteidigungsausgaben – und rüttelt gleichzeitig an einem Grundprinzip der Allianz.

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Donald Trump kommt zu einer Wahlkampfveranstaltung. (Foto) Suche
Donald Trump kommt zu einer Wahlkampfveranstaltung. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci

US-Präsident Donald Trump hat erneut Zweifel am Beistandsartikel des Nato-Vertrages geäußert. "Wenn sie nicht zahlen, werde ich sie nicht verteidigen", antwortete der Republikaner auf eine entsprechende Frage eines Journalisten. Bereits zuvor hatte Trump diese Haltung vertreten – und dafür, wie er nun anmerkte, "eine Menge Ärger bekommen".

"Oh, er verstößt gegen die Nato", spottete Trump über seine Kritiker. Zwar betonte er, die Nato-Partner seien seine "Freunde". Er stellte aber infrage, ob sie den USA im Ernstfall tatsächlich beistehen würden: "Wenn die Vereinigten Staaten in Schwierigkeiten wären und wir sie rufen würden (...) glauben Sie, dass sie kommen und uns beschützen würden?", fragte er. "Sie sollten es tun. Ich bin mir nicht so sicher."

Die Nato setzt als Verteidigungsbündnis auf das Prinzip Abschreckung und dafür ist vor allem Artikel 5 des Nordatlantikvertrags relevant. Er regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird. Dieser Bündnisfall wurde in der Geschichte der Nato erst ein Mal ausgelöst - und zwar zur Unterstützung Amerikas, nach den Terrorangriffen gegen die USA vom 11. September 2001.

Während seiner ersten Amtszeit (2017–2021) drohte Trump mit einem Austritt der USA aus dem Militärbündnis, sollten die Partnerländer ihre Verpflichtung nicht erfüllen, mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben. Seither rühmt er sich, erst sein Druck habe die Nato-Staaten zu höheren Ausgaben bewegt. Nun fordert er Verteidigungsausgaben in Höhe von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung. Allerdings sind alle Mitglieder des Bündnisses weit davon entfernt - auch die USA selbst.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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