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Annalena Baerbock News: Baerbock betont "tiefe Freundschaft" zwischen Berlin und Paris

Vom Westbalkan direkt nach Paris: Angesichts jüngster deutsch-französischer Verstimmungen will die Bundesaußenministerin mit ihrem Besuch in der französischen Hauptstadt auch Risse kitten.

Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) spricht im Bundestag. (Foto) Suche
Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) spricht im Bundestag. Bild: picture alliance/dpa | Ann-Marie Utz

Außenministerin Annalena Baerbock hat angesichts von jüngsten deutsch-französischen Verstimmungen die Bedeutung der engen Kooperation zwischen Berlin und Paris betont. "Tiefe Freundschaft, Verbundenheit drückt sich nicht darin aus, dass man immer einer Meinung ist. Wenn man immer einer Meinung ist, dann stimmt irgendwas nicht", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag bei einem Treffen mit dem Außenminister von Bosnien-Herzegowina, Elmedin Konakovic, in der Hauptstadt Sarajevo. Sie fügte hinzu: "Tiefe Freundschaft drückt sich vor allen Dingen darin aus, dass, wenn man unterschiedlicher Meinung ist, man weiter an einem Strang zieht und einen nichts trennen kann."

Am Mittag wollte die Bundesaußenministerin von Sarajevo aus zu einem Arbeitstreffen mit ihrem französischen Kollegen Stéphane Séjourné nach Paris reisen. Dabei dürften auch die jüngsten Unstimmigkeiten zwischen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron eine Rolle spielen. Scholz hatte kürzlich seine Linie verteidigt, keine Soldaten in die Ukraine zu entsenden. Er reagierte damit auf einen Vorstoß Macrons, der aufhorchen ließ, als er einen solchen Einsatz westlicher Bodentruppen nicht ausschloss. Auch der Abhörskandal bei der Bundeswehr dürfte in Paris zur Sprache kommen. Eine Unterrichtung der Öffentlichkeit nach dem Treffen Baerbocks mit Séjourné war nicht geplant.

Baerbock sagte in Sarajevo, Deutschland und Frankreich, aber auch andere europäische Länder wie Polen zögen mit Blick auf die EU-Beitrittsperspektive für den Westbalkan intensiv an einem Strang. Für alle sei klar: "Die Erweiterung ist eine geopolitische Notwendigkeit" - auch, weil man überzeugt sei, "dass es Europa stärker macht, wenn wir die sechs westlichen Balkanländer in der Zukunft in die Europäische Union bringen". Dann werde es "keine Graubereiche in Europa" mehr geben, sagte sie vor dem Hintergrund von massiven Einflussversuchen Russlands oder Chinas in der Region. Die Vielfalt der europäischen Länder sei eine Stärke: "Wir stehen in all dieser Vielfalt gemeinsam auf dem Fundament von Frieden, Freiheit, Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit."

Die Bundesaußenministerin sprach von einer "tiefen Freundschaft" zwischen Deutschland und Frankreich. "Und deswegen ist es gerade in schwierigen Zeiten immer wieder wichtig, dass wir viel miteinander im Gespräch sind." Thema bei ihrem Gespräch mit Séjourné werde neben der Lage auf dem westlichen Balkan auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und dessen Folgen sein sowie der Gazakrieg im Nahen Osten.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

roj/news.de

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