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Alexej Nawalny beerdigt: Menschen trauern weiter um Kremlgegner

Alexej Nawalny wurde beerdigt. Im Rahmen der Beisetzung und Trauerfeier kamen tausende Menschen und einige skandierten gegen Putins Regime. Die Behörden gingen hart vor. Mehr als 100 Menschen wurden verhaftet. Alle aktuellen News zur Trauerfeier des Kremlgegners im News-Ticker.

Kremlgegner Alexej Nawalny wird am 1. März beerdigt. (Foto) Suche
Kremlgegner Alexej Nawalny wird am 1. März beerdigt. Bild: picture alliance/dpa/Ritzau Scanpix Foto/AP | Nils Meilvang

Zwei Wochen nach seinem Tod in einem Straflager wurde der bekannte Kremlgegner Alexej Nawalny am Freitag ( 1. März) in der russischen Hauptstadt Moskau beigesetzt. Doch die Witwe des Kremlgegners, Julija Nawalnaja, wisse nicht, ob die Beisetzung "friedlich verlaufen oder ob die Polizei diejenigen verhaften wird, die gekommen sind, um sich von meinem Mann zu verabschieden", sagte sie am Mittwoch (28. Februar) bei einer Rede im EU-Parlament in Straßburg. Befürchtet wurde, dass der russische Machtapparat hart gegen Nawalnys Unterstützer vorgehen werde.

Termin, Ort, Gäste, Gedenkfeier und Co.: Alexej Nawalny Beerdigung am 01.03.

Die Trauerfeier in der Kirche zu Ehren der Gottesmutterikone "Lindere meine Trauer" im südöstlichen Bezirk Marjino war für 14.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MEZ) geplant, wie Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Donnerstag bestätigte. Zwei Stunden später sollte dann die Beisetzung auf dem rund eine halbe Stunde zu Fuß entfernten Friedhof Borissowskoje erfolgen. Anwesend sein wollte dabei auch der deutsche Botschafter in Russland, Alexander Graf Lambsdorff, wie die Deutsche Presse-Agentur auf Anfrage erfuhr.

Nawalny-Beerdigung im Live-Stream sehen?

Nawalnys Team hatte im Vorfeld der Beerdigung und Trauerfeier einen Live-Stream auf YouTube eingerichtet. Die Übertragung begann ab 10.00 Uhr MEZ.

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Trauerfeier und Beerdigung von Alexej Nawalny im News-Ticker

+++ Menschen trauern weiter um Nawalny auf Friedhof in Moskau +++

Nach der Beerdigung des im Straflager gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny haben sich auch am Sonntag trotz Polizeipräsenz weiter Menschen an seinem Grab auf dem Friedhof Borissowskoje in Moskau von ihm verabschiedet. Uniformierte von Polizei und Nationalgarde sowie Friedhofsangestellte ließen die Trauernden ungehindert am Grab verweilen und Blumen niederlegen, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur von der Ruhestätte berichtete.

Es kamen viele jüngere und ältere Menschen; Paare, die sich gegenseitig stützten, und ganze Familien mit Kindern, um Blumen am Grab, das sich gleich am Eingang befindet, niederzulegen. Vielen Menschen weinten, einige umarmten sich.

Auf einem Pappschild war zu lesen: "Helden sterben nicht. Alexej, danke!" Auch viele Kränze standen am Grab, teils auch Spielzeug von Kindern. Aus dem Blumenmeer ragte ein russisch-orthodoxes Kreuz mit einem Foto von einem lächelnden Alexej Nawalny. Am Samstag waren auch seine Mutter und seine Schwiegermutter erneut am Grab des 47-Jährigen gewesen. Der Gegner von Kremlchef Wladimir Putin war nach Behördenangaben am 16. Februar in einem Straflager in der Polarregion gestorben.

Nawalnys Team danke den mutigen Menschen. Seine Mitarbeiter hatten nach der Beerdigung noch einmal betont, dass der Kampf der ins Exil ins Ausland geflüchteten Opposition gegen Korruption und Putins Machtapparat fortgesetzt werde. Nawalnys Vermächtnis bleibe am Leben, "solange es in Russland und in der Welt Millionen Menschen gibt, denen das nicht gleichgültig ist. Deshalb darf man nicht aufgeben."

+++ Menschen trauern weiter um Nawalny auf Friedhof in Moskau +++

Nach der Beerdigung des im Straflager gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny haben sich auch am Samstag trotz Polizeiaufgebots weiter Menschen an seinem Grab auf dem Friedhof Borissowskoje in Moskau von ihm verabschiedet. Die Polizei ließ die Trauernden ungehindert am Grab verweilen und Blumen niederlegen, wie unabhängige russische Medien meldeten.

Auf Bildern von der Grabstätte war ein Meer von Blumen und Kränzen zu sehen - und ein russisch-orthodoxes Kreuz mit einem Foto von einem lächelnden Alexej Nawalny. Der Gegner von Kremlchef Wladimir Putin war nach Behördenangaben am 16. Februar im Straflager in der Polarregion gestorben.

Nawalnys Team hatte am Freitagabend nach der Beerdigung noch einmal betont, dass der Kampf der ins Exil ins Ausland geflüchteten Opposition gegen Korruption und Putins Machtapparat fortgesetzt werde. Nawalnys Vermächtnis bleibe am Leben, "solange es in Russland und in der Welt Millionen Menschen gibt, denen das nicht gleichgültig ist. Deshalb darf man nicht aufgeben."

+++ Nawalny-Trauerfeiern: Mehr als 100 Menschen in Russland festgenommen +++

Mehr als 100 Menschen sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern bei den Trauerveranstaltungen für den in Haft ums Leben gekommenen Kremlkritiker Alexej Nawalny festgenommen worden. Die Bürgerrechtsplattform OWD-Info schrieb am Freitagabend von 128 Festnahmen in 19 Städten. "In jedem Polizeirevier können mehr Festgenommene sein als in den veröffentlichten Listen", heißt es zudem. In den meisten Fällen wurden die Betroffenen nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt.

Die meisten Festnahmen gab es demnach in der sibirischen Millionenstadt Nowosibirsk. Dort seien mindestens 31 Personen in Gewahrsam genommen worden, berichtet OWD-Info. In der Ural-Metropole Jekaterinburg hat die Polizei weitere 19 Menschen festgenommen. In Moskau sollen es 17 Personen sein, davon müssten drei die Nacht auf dem Revier verbringen, heißt es.

+++ Kremlgegner Nawalny in Moskau beerdigt +++

Am offenen Sarg mit dem toten Kremlgegner Alexej Nawalny haben Angehörige am Freitag in Moskau Abschied von dem 47-Jährigen genommen. Sein Team, das wegen drohender Festnahme im Ausland ist, rang mit den Tränen, als Nawalnys Angehörige den Leichnam küssten. Die Live-Bilder waren in einem Youtube-Stream zu sehen. Ein Orchester spielte Trauermusik. Gespielt wurde das Lied "My way". Die Leiche wurde mit einem Tuch abgedeckt, bevor der Sarg verschlossen und in die Erde gelassen wurde. Tausende Menschen waren auf dem Weg zum Friedhof, um sich von Nawalny zu verabschieden.

+++ Protestrufe gegen Putin bei Nawalny-Beerdigung +++

Bei der Verabschiedung des im Straflager gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny haben Menschen offen gegen Präsident Wladimir Putin protestiert. "Russland ohne Putin!", "Putin ist ein Mörder!", "Russland wird frei sein!" und "Nein zum Krieg!" skandierten Menschen im Chor, wie Reporter der Deutschen Presse-Agentur am Freitag berichteten. Sie sprachen angesichts des Großaufgebots an Uniformierten der Sonderpolizei Omon von einer angespannten Atmosphäre.

Nawalnys Team zeigte in einem Livestream auf Youtube Tausende Menschen, die hinter Absperrungen aus Metallgittern auch "Nawalny, Nawalny, Nawalny" riefen. Sie skandierten: "Wir vergessen nicht. Wir vergeben nicht". Viele der Rufe stammen von Nawalny, die in Freiheit einst Zehntausende Menschen zu Protesten gegen den Kreml auf die Straße gebracht hatte. Die Mitarbeiter Nawalnys riefen die Menschen auf, Ruhe zu bewahren.

Der braune Sarg wurde nach der Trauerfeier in der Kirche zur Beerdigung transportiert, die für 16.00 Uhr (14.00 Uhr MEZ) auf dem Borissowskoje-Friedhof geplant war. Tausende Menschen liefen die etwa halbe Stunde zu Fuß zum Friedhof.

Zuvor hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor unerlaubten Protesten gewarnt. Putin will sich in zwei Wochen bei einer Wahl als Präsident im Amt bestätigen lassen. Unterstützer und Angehörige Nawalnys sowie Menschenrechtler werfen Putin vor, er habe den russischen Oppositionsführer in Haft ermorden lassen. Der Kreml weist das zurück.

+++ Mutter nimmt an offenem Sarg Abschied von Alexej Nawalny +++

Bei einer Trauerfeier in Moskau haben Angehörige des im Straflager gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny am Freitag am offenen Sarg in der Kirche Abschied genommen. Nawalnys Team zeigte in einem Live-Stream auf Youtube, wie die Leiche von Blumen bedeckt im Sarg liegt, umgeben von zahlreichen Menschen während des Gottesdienstes. Zu sehen war auch Alexej Nawalnys Gesicht. Seine Mutter, die eine Kerze in der Hand hielt, und sein Vater saßen während der Zeremonie am Sarg.

Die Witwe Julia Nawalnaja, die Tochter Darja und der Sohn Sachar nahmen nicht an der Trauerfeier teil, weil sie für ihre eigene Sicherheit im Ausland sind. Nawalnys Frau hatte den russischen Präsidenten Wladimir Putin des Mordes an ihrem Mann bezichtigt. Sie würde damit eine Festnahme riskieren in Russland. Auch Nawalnys Team ist nicht im Land, weil seine Mitarbeiter, die als Extremisten gelten, ebenfalls sofort festgenommen würden.

Vor der Kirche hatte sich eine zwei Kilometer lange Schlange mit Wartenden gebildet, die sich von Nawalny verabschieden wollten. Viele Menschen klatschten und riefen Nawalnys Namen. Der Sarg wurde nach der Trauerfeier wieder aus der Kirche zu Ehren der Gottesmutterikone "Lindere meine Trauer" im südöstlichen Bezirk Marjino getragen. Er wurde dann zur Beerdigung transportiert, die für 16.00 Uhr (14.00 Uhr MEZ) auf dem Borissowskoje-Friedhof geplant war.

+++ Sarg mit Kremlgegner in Kirche: Menschen rufen Nawalnys Namen +++

Der Sarg mit dem im Straflager gestorbenen Kremlgegner Alexej Nawalny ist am Freitag in der Kirche für die Trauerfeier angekommen. Nawalnys Team zeigte in einem Live-Stream auf Youtube, wie Männer den braunen Sarg aus einem schwarzen Transporter zogen und dann im Gleichschritt in die Kirche trugen. Hunderttausende verfolgten die Übertragung. Die Menschen an der Kirche skandierten "Nawalny", "Nawalny", "Nawalny". Einige riefen auch: "Du hattest keine Angst. Und wir haben keine Angst." Zur Trauerfeier kamen auch westliche Botschafter, darunter der Deutsche Alexander Graf Lambsdorff.

Tausende Menschen warteten mit Blumen in der Hand, um sich von dem Gegner des Kremlchefs Wladimir Putin zu verabschieden. Viele lobten Nawalnys Mut in seinem Kampf gegen Putin. Trotz eines Großaufgebots von Polizei und anderen uniformierten Sicherheitskräften, viele von ihnen maskiert, war der Andrang riesig.

Die Angehörigen hatten den Körper des 47-Jährigen am Morgen in der Leichenhalle in Moskau mit Verzögerung für die Beerdigung erhalten. Nach der Trauerfeier in der Kirche zu Ehren der Gottesmutterikone "Lindere meine Trauer" im südöstlichen Bezirk Marjino war die Beerdigung für 16.00 Uhr (14.00 Uhr MEZ) auf dem Borissowskoje-Friedhof geplant.

Nawalny setzt den Machtapparat auch nach seinem Tod in höchste Nervosität. Putins Behörden befürchten, dass Anhänger des Oppositionsführers gegen den Kremlchef protestieren könnten. Kremlsprecher Dmitri Peskow warnte am Freitag, dass jeder Bürger die Verantwortung trage für eine Teilnahme an nicht erlaubten Aktionen auf der Straße. Zugleich antwortete er auf die Frage eines russischen Journalisten, ob der Kreml etwas zum Tod Nawalnys zu sagen habe: "Nein, nichts."

+++ Beerdigung von Alexej Nawalny: Angst vor Kreml-Gewalt gegen Trauernde +++

Putin scheint Alexej Nawalny auch nach seinem Tod zu fürchten. Die Angst ist groß, dass die Sicherheitskräfte hart gegen die Trauernden und Nawalny-Unterstützer vorgehen könnte. Ein AFP-Journalist sah, wie Polizisten mit Tränengaskanistern und Helmen patrouillierten. Auf den Dächern sollen sich auch Sicherheitskräfte befinden. Auch das Internet wurde heruntergeregelt. Berichten zufolge hing an der Kirche eine Aufforderung nicht zu filmen und zu fotografieren.

+++ Andrang bei Nawalnys Beerdigung in Moskau trotz Drohkulisse +++

Trotz eines Großaufgebots von Polizei und Sicherheitskräften haben sich schon Stunden vor der Beerdigung des Kremlgegners Alexej Nawalny in Moskau Hunderte Menschen versammelt. An der Kirche drängten sich Hunderte Menschen an Metallgittern, um sich von dem Oppositionsführer zu verabschieden. Viele trugen Blumen in den Händen.

+++ Drohkulisse vor Nawalnys Beerdigung in Moskau +++

Russlands Machtapparat hat vor der an diesem Freitag geplanten Beerdigung des Kremlgegners Alexej Nawalny an der Kirche und am Friedhof eine für die Trauernden beispiellose Drohkulisse aufgebaut. Metallgitter wurden weiträumig aufgestellt, Dutzende Einsatzfahrzeuge mit Uniformierten bezogen schon am frühen Morgen Stellung, Uniformierte überprüften Dokumente und persönliche Gegenstände von Passanten, wie russische Medien meldeten. Auch das mobile Internet sei runtergeregelt worden. An der Kirche hing den Berichten zufolge eine Aufforderung, nicht zu filmen oder zu fotografieren.

+++ Gedenkfeier für Alexej Nawalny auch in deutschen Städten +++

Das Team von Alexej Nawalny hat einen weltweiten Aufruf gestartet, um an ihn zu denken und ein Zeichen gegen Putins Regime zu setzen. "Wir verstehen, dass nicht jeder die Gelegenheit haben wird, am 1. März nach Moskau zu kommen, um sich von Alexej Nawalny zu verabschieden", heißt es in dem Post. "Um sein Andenken zu ehren, kommen Sie um 19.00 Uhr Ortszeit zur Gedenkfeier in Ihrer Stadt", heißt es weiter. Es wird gebeten Bilder und andere Aufnahmen von der Gedenkfeier zu verbreiten. In vielen Städten gibt es Gedenkveranstaltungen. In Deutschland sind 37 Veranstaltungen geplant. Nawalnys-Team hat dazu eine Liste mit allen Orten veröffentlicht. D er Oppositionelle Leonid Wolkow, der selbst im Exil lebt und ein enger Vertrauter des Kremlgegners war ruft dazu auf, die Beisetzung und Trauerfeier zu besuchen. "Kommen Sie, um Alexej Nawalny auf seinem letzten Weg zu begleiten, wenn Sie in Moskau sind. Es werden Ihnen alle danken, die aus verschiedenen Gründen nicht dort sein können."

+++ Nawalny-Witwe bei Beerdigung in Gefahr? +++

Unklar ist, ob Alexej Nawalnys Unterstützer vom "Anti-Korruptions-Fonds" und seine Witwe Julija Nawalnaja an der Beerdigung teilnehmen werden. Es wird im Vorfeld mit Polizeigewalt und weiteren Schikanen gerechnet. "Mich würde es nicht wundern, wenn sowohl während der Trauerfeier als auch während des Gottesdiensts zu von Kreml organisierten Provokationen kommt", sagte Politikwissenschaftler Fjodor Krascheninnikow gegenüber "Bild". Zudem könnte sogar das Grab von Nawalny geschändet werden. Der Politikwissenschaftler rät deshalb Nawalnys Team davon ab, zur Beerdigung zu kommen. "Für Putin und seine Leute gibt es nichts Heiliges. Diese Menschen sind zu allem bereit."

+++ Nicht am Tag von Putins-Rede! Verhinderte der Kreml-Chef eine öffentliche Gedenkfeier für Nawalny?

Laut Aussagen von Nawalnys-Team sollte der Kremlgegner bereits am Donnerstag (29. Februar) beigesetzt werden. Doch es fand sich kein Beerdigungsinstitut. Das hänge mit Wladimir Putins "Rede zur Lage der Nation"zusammen, behauptet Nawalnys enger VertrauterIwan Schdanow auf den Social-Media-Kanälen des Nawalny-Teams. Angeblich wollte der Kreml erreichen,dass es nur eine "ruhige, familiäre Beerdigung" geben werde. Hätten sie aber geplant, eine öffentliche Gedenkfeier zu veranstalten, habe der Kreml gedroht "alles zu zerstören, schrieb Schdanow in den sozialen Medien.

+++ Polizeiaufgebot und neue Schikanen vor Nawalny-Beerdigung in Moskau +++

Schon einen Tag vor der geplanten Beerdigung von Kremlgegner Alexej Nawalny hat sich die Polizei in Moskau in Stellung gebracht. Rund um den Friedhof in der russischen Hauptstadt wurden am Donnerstag Polizeipatrouillen gesichtet. Unabhängigen Medien zufolge kontrollierten die Beamten auch die Ausweise und Taschen von Passanten. Zudem wurden zahlreiche Absperrgitter zum Friedhofsgelände gebracht.

Nawalny-Sprecherin Kira Jarmysch beklagte zudem auf der Plattform X (früher Twitter), dass die Behörden die Vorbereitungen für die Trauerfeier weiter behinderten. So sei es noch immer nicht gelungen, einen Leichenwagen zu organisieren, um Nawalnys Körper in die Kirche zu bringen. Die Moskauer Bestattungsunternehmen aber erhielten Drohanrufe von Unbekannten, die sie davor warnten, den Leichnam zu transportieren, wie Jarmysch schrieb.

Bereits zuvor hatte Nawalnys Team Druck und Erpressungsversuche vonseiten der russischen Behörden beklagt. Diese wollen sie dazu zwingen, die Beisetzung des populären Politikers heimlich abzuhalten, wie etwa Nawalnys Mutter Ljudmila Nawalnaja mehrfach sagte.

Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass Nawalnys Angehörige und Unterstützer über Druck und Erpressungsversuche vonseiten der russischen Behörden berichten. Für besonderes Entsetzen sorgte etwa, dass die Behörden Nawalnys Leiche zunächst rund eine Woche unter Verschluss hielten und Mutter Ljudmila Nawalnaja gemeinsam mit einem Anwalt in der Polarregion nach dem Körper suchen musste. Dann wollte der Machtapparat sie dazu zwingen, die Beisetzung ihres Sohnes heimlich abzuhalten, wie Ljudmila Nawalnaja mehrfach sagte. Dagegen jedoch sträubte sie sich und forderte öffentlich, dass die Russen die Möglichkeit haben sollten, sich von Nawalny zu verabschieden.

Schließlich erklärte Nawalnys Team dann, einen Ort für die Trauerfeier organisieren zu wollen. Die Suche gestaltete sich allerdings erwartungsgemäß schwierig. Einen Saal, in dem Nawalnys Körper - wie nach russisch-orthodoxer Tradition üblich - für alle Trauernden zugänglich vor dem Trauergottesdienst aufgebahrt wird, fanden sie nicht. Deshalb soll es jetzt nur Andacht und Beerdigung geben. Kurz vor der Präsidentenwahl am 17. März sind dem Kreml jegliche größeren kritischen Veranstaltungen ein Dorn im Auge.

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/bua/news.de/dpa

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