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Markus Lanz News der Woche: Bühne für "Faschisten"? ZDF-Zuschauer fordern Boykott

Markus Lanz entsetzte die Zuschauer. Während er Tino Chrupalla in seiner ZDF-Sendung freien Lauf ließ, konterte er Lauterbach und Kühnert entschieden. Fassungslosigkeit machte sich breit und erste Boykott-Aufrufe wurden laut.

Markus Lanz musste in dieser Woche Kritik für seinen Moderationsstil einstecken. (Foto) Suche
Markus Lanz musste in dieser Woche Kritik für seinen Moderationsstil einstecken. Bild: picture alliance/dpa/ZDF | Markus Hertrich

Im Fernsehen ist Markus Lanz mit seinem gleichnamigen Polit-Talk eine feste Institution im ZDF-Programm. Seit 2008 bespricht er immer dreimal pro Woche gesellschaftsrelevante Themen. Als Journalist ist es seine Aufgabe kritisch nachzufragen. Das ist ihm in dieser Woche nicht immer gelungen. Vielmehr hat er in dieser Woche die einen Gäste gegrillt und anderen eine Bühne zur Verbreitung von Desinformationen geboten. Das Netz tobte.

Tino Chrupalla schockt mit Auftritt bei "Markus Lanz"

Den Anstoß für die Kritik bot Markus Lanz nach seiner Sendung am 06.02.2024 (Dienstag). Bei ihm zu Gast war Tino Chrupalla. Der AfD-Co-Vorsitzende nutzte die Sendezeit erneut dazu, um sich und seine Partei in eine Opferrolle zu drücken. Er gab sich bewusst unwissend, verbog die Realität, verharmloste den Rechtsextremismus in seiner Partei herunter und drehte sich den Auftritt so, dass er am Ende für seine Anhänger eine erneute Angriffsfläche für Hetze und die Verbreitung von falschen Informationen bot. Markus Lanz versuchte zwar kritisch nachzufragen, aber es war entschieden zu wenig. Auch wenn der Moderator nachgebohrt hätte, die Aussagen von Chrupalla sind raus. Sie bleiben so stehen und werden mittlerweile auf TikTok genutzt, um Chrupallas Auftritt als Sieg zu verbuchen. Lanz hingegen hat einmal mehr bewiesen, wieso Parteien wie die AfD nichts im Fernsehen zu suchen haben. Ihre Aussagen lassen sich nicht entkräftigen, schreibt der "Volksverpetzer" in einem Artikel.

Lesen Sie die TV-Kritik zu "Markus Lanz von dieser Woche:

Zuschauer fordern nach Chrupalla-Sendung Lanz-Boykott

Im Netz herrschte Fassungslosigkeit über Lanz' Verhalten gegenüber dem AfDler. "Unfassbar, wie #Chrupalla gestern bei #Lanz seine #Opferrolle einnehmen durfte. Er äußerte schwere Anschuldigungen, Lanz widersprach nicht, wider besserem Wissen. Journalismus geht anders! #LanzBoykott #AfDhatAngst #NazisRaus", schrieb ein Nutzer auf X. Es kamen sogar Rufe nach einem Boykott der Sendung auf. "Seid ihr alle verrückt geworden @ZDF @Markus__Lanz Faschisten raus aus den Medien #AFDrausausdenMedien #AfDgehoertnichtzuDeutschland #AfDnee", meint ein wütender User. "#Chrupalla Wir können nur dadurch dafür sorgen, dass dieser braune Schmodder keine Bühne mehr bekommt, wenn wir all die Sendungen, in denen Faschisten gebauchpinselt werden, nachhaltig boykottieren. Ich fange an mit #LanzBoykott @ZDF @ARD_Presse", fordert eine Nutzerin. "Ja, nach dieser gestrigen journalistischen Minderleistung hat es sich ausgelanzt. #Lanz #LanzBoykott @ZDF", gesteht ein weiterer Nutzer.

Markus Lanz grillt Kevin Kühnert und bringt Lauterbach in Erklärungsnot

Anders als gegenüber Chrupalla legte Lanz bei Kevin Kühnert eine härtere Gangart ein. Lanz "grillte" Kevin Kühnert. Genauso hart verhielt sich der ZDF-Moderator im Gespräch mit Karl Lauterbach am Freitag (09.02.2023). Es ging um die Cannabis-Legalisierung. Lanz befeuerte die Kritik und brachte Lauterbach immer wieder in Erklärungsnot.

Fazit: Diese kritische Haltung bewies er bei Chrupalla nicht, wie auch viele im Netz beklagten. Dabei hätte er gegenüber dem AfD-Chef mehr Härte beweisen müssen. Genützt hätte es aber nichts. "Mit Faschisten redet man nicht", heißt es im Netz. Der Fall Lanz würde zeigen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk der AfD keine Bühne mehr bieten sollte. Die Absichten der Partei lassen sich so nicht zeigen, vielmehr verdreht die AfD die Wahrheit. Genau das sei gefährlich.

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/gom/news.de

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