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Mordanschlag auf Putins RT-Chefin?: Steckt Kiew hinter Attentat? Ukraine weist Vorwürfe zurück

Entging Margarita Simonjan nur knapp einem Mordanschlag? Die RT-Chefin gilt als Wladimir Putins Sprachrohr. Wurde deshalb nun ein Attentat auf sie und eine weitere prominente Moderatorin geplant? 

Wladimir Putins TV-Chefin Margarita Simonjan (l.) soll beinahe zum Opfer eines Mordanschlags geworden sein. (Foto) Suche
Wladimir Putins TV-Chefin Margarita Simonjan (l.) soll beinahe zum Opfer eines Mordanschlags geworden sein. Bild: picture alliance / dpa | Mikhail Klimentyev/Sputnik/Kreml

Nach eigenen Angaben hat der Russlands Inlandsgeheimdienst FSB einen Mordanschlag auf die Chefredakteurin des Staatsfernsehsenders RT, Margarita Simonjan, verhindert. Mehrere Verdächtige seien festgenommen. Was bisher bekannt ist.

Russischer Geheimdienst:RT-Chefin Margarita Simonjan sollte Opfer eines Mordanschlags werden

Wie Wladimir PutinsGeheimdienst behauptet, wollten russische Neonazis im Auftrag des Kiewer Geheimdienstes SBU Simonjan, die eine glühende Unterstützerin von Moskaus Krieg gegen die Ukraine ist, und auch die prominente Moderatorin Xenia Sobtschak töten. RT veröffentlichte ein Video, auf dem ein junger Mann in einem T-Shirt mit der Aufschrift Waffen SS behauptet, er habe von Ukrainern den Mordauftrag angenommen.

Der demnach 18 Jahre alte Mann, der seinen Namen und sein Geburtsdatum nennt, schildert den angeblichen Tathergang. Bei der geplanten Waffenübergabe sei er von Sicherheitskräften festgenommen worden, sagte er. Der FSB meldet immer wieder verhinderte Attentate und Festnahmen von Verdächtigen, die im Auftrag ukrainischer Dienste Anschläge geplant haben sollen. Überprüfbar ist das nicht von unabhängiger Stelle.

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Zwei prominente russische Medienvertreter zuvor getötet

Zwei prominente Medienvertreter waren allerdings bereits getötet worden: im August vorigen Jahres Darja Dugina bei einer Autobombenexplosion und Anfang April der Militärblogger Maxim Fomin, genannt Wladlen Tatarski, bei der Zündung eines Sprengsatzes in einem Café in St. Petersburg. Im Mai gab es einen Autobombenanschlag auf den bekannten kremlnahen Schriftsteller Sachar Prilepin, dessen Fahrer starb - er selbst wurde schwer verletzt.

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RT-Chefin Margarita Simonjan dankt dem russischen Geheimdienst

Simonjan, die auch Chefredakteurin des Agentur Rossija Segodnja ist, dankte dem Geheimdienst dafür, dass ihr Leben gerettet wurde. Laut FSB wurden "Mitglieder der neonazistischen Gruppierung 'Paragraf-88'" in Moskau und im Gebiet Rjasan festgenommen. Sie hätten dort Wohn- und Arbeitsadressen ausgekundschaftet. Bei den Verdächtigen seien ein Kalaschnikow-Maschinengewehr und unter anderem 90 Patronen, Messer, Gummiknüppel, Computer und Nazi-Flaggen und -Literatur beschlagnahmt worden. Die Auftraggeber sollen 1,5 Millionen Rubel (14 800 Euro) für jeden Mord in Aussicht gestellt haben.

Ukraine weist Mordpläne gegen RT-Chefredakteurin zurück

Die Ukraine hat russische Vorwürfe eines geplanten Mordanschlags auf die zwei Medienvertreterinnen in Moskau zurückgewiesen. Für die Ukraine spielten die Chefredakteurin des Staatsfernsehsenders RT, Margarita Simonjan, und die Moderatorin Xenia Sobtschak keine Rolle, sagte der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, im Einheitsfernsehen in Kiew. "Sie haben auf nichts einen Einfluss. Sie spielen heute keine Rolle in dem, was passiert - nicht im Rahmen des Krieges insgesamt und nicht im Rahmen dessen, dass Russland seine Position im globalen Kontext verloren hat."

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/news.de/dpa

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