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Nach Hilfsankündigung für Impfgeschädigte im ZDF: Lauterbach-Pläne entfesseln Impfkritiker-Aufschrei

Wenn eine Coronavirus-Infektion oder eine Impfung gegen Sars-Cov-2 nicht folgenlos bleibt, ist die Rede von Long Covid oder Post Vac. Betroffene sollen jetzt einer Ankündigung von Karl Lauterbach zufolge gezieltere Hilfen erhalten.

Den Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zufolge sollen Long-Covid-Betroffene und Impfgeschädigte zeitnah staatliche Unterstützung erhalten. (Foto) Suche
Den Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zufolge sollen Long-Covid-Betroffene und Impfgeschädigte zeitnah staatliche Unterstützung erhalten. Bild: picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm

Nicht nur nach Coronavirus-Infektionen, auch nach Impfungen können Folgesymptome auftreten und Betroffenen das Leben schwer machen - die Rede ist dann von Long Covid oder Post-Vac-Sydrom. Denjenigen, die nach Corona-Impfungen oder Covid-19-Infektionen mit Problemen zu kämpfen haben, soll nun Aussagen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zufolge gezielter geholfen werden. Doch die Ankündigung entfesselte eine Welle empörter Reaktionen in den sozialen Medien.

Staatliche Hilfe für Long-Covid-Betroffene und Impfgeschädigte geplant

Karl Lauterbach werde mit dem Bundesgesundheitsministerium ein Programm auflegen, bei dem die Folgen von Long Covid und Post Vac (Impfschäden) untersucht würden und die Versorgung von Menschen mit Langzeitschäden einer Corona-Infektion oder -Impfung verbessert werde, sagte der SPD-Politiker am am Abend des 12. März 2023 im ZDF-"heute journal". "Das ist ein Programm, das ich so schnell wie möglich auflegen möchte. Ich bin quasi in den Haushaltsverhandlungen für dieses Geld." Es gehe auch darum, die Experten in diesem Bereich so zu vernetzen, dass die Wahrscheinlichkeit einer guten Therapie steige.

Lauterbach verspricht mehr Hilfe bei Langzeitfolgen von Corona-Infektionen und -Impfungen

Lauterbach sagte, die Langzeitfolgen einer Corona-Impfung müssten schneller anerkannt werden. Zugleich betonte er, dass schwere Impfschäden sehr selten vorkämen - laut Daten des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und der europäischen Zulassungsbehörde führe weniger als eine von 10.000 Impfungen zu solchen Schäden. Weil das Krankheitsbild immer deutlicher werde, müsse es in Zukunft schneller gehen, die Betroffenen zu identifizieren und ihnen zu helfen.

Auf Grundlage der EU-Verträge mit den Impfstoffherstellern hafte der Staat für Impfschäden, betonte Lauterbach. Es sei dennoch "wertvoll", wenn Firmen sich daran beteiligten. "Denn die Gewinne sind ja exorbitant gewesen. Und somit also wäre das tatsächlich mehr als eine gute Geste, sondern das könnte man erwarten."

Impfgegner ätzen gegen Karl Lauterbach: "Gehört vor Gericht, nicht ins Fernsehen"

Karl Lauterbachs Ausführungen im ZDF-Interview waren für die Twitter-Gemeinde, speziell für lautstarke Impfkritiker, ein gefundenes Fressen. Zahlreiche empörte Stimmen forderten Konsequenzen für den Bundesgesundheitsminister und den schnellstmöglichen Rücktritt Lauterbachs. "Der Mann hat (als Arzt) behauptet, die Impfung sei nebenwirkungsfrei", echauffierte sich ein Beobachter. "Er hat Millionen Impfdosen unter Bedingungen bestellt, die die Pharmalobby von jeder Haftung freisprach. Der Mann gehört vor Gericht, nicht ins Fernsehen." Ein anderer schrieb: "Ein Rücktritt Karl Lauterbachs wäre auch mehr als eine gute Geste... #lauterbachmussweg #LauterbachRuecktrittJetzt".

Doch nicht alle empörten Stimmen richten sich einzig gegen die Person des Bundesgesundheitsministers, etliche Reaktionen zielen auch auf die Inhalte von Lauterbachs Ankündigung ab. So geht es beispielsweise mehreren Beobachtern gegen den Strich, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach Impfschäden und Long Covid über einen Kamm scherte, wie dieser Tweet exemplarisch zeigt:

Impfgeschädigte bevorzugt, Long-Covid-Betroffene ignoriert? Twitter rechnet mit Karl Lauterbach ab

Zudem wurden Stimmen laut, die die Notwendigkeit von staatlichen Hilfen für vermeintliche Impfschäden in Frage stellten: "Warum diese Verneigung vor psychischen Symptomen einer Gruppe? Da es PostVac nicht global in Zusammenhang mit den Impfstoffen, sondern nur lokal in Zusammenhang mit deutschsprachigen Einflüsterern gibt, müsste man das klar ansprechen. Es gibt weltweit keine Studien die medizinische Ursachen zu PostVac belegen", so ein Tweet, gefolgt von Anmerkungen wie "Als ob die Handvoll Impfgeschädigter das Problem wäre! Da könnte man jedem eine Million spenden und die Summe wäre lachhaft.Aber was ist mit den Hunderttausenden, die unter Long Covid leiden? Das ist doch das wahre Problem, und es werden täglich mehr" oder "So gut wie jede Impfung hat temporäre Nebenwirkungen, Rötungen, Kopfschmerzen, Fieber als Immunreaktion. Das sind keine Impfschäden, von denen hier die Rede ist. Wie bei False Balancing üblich stehen hier wenige mit einem PostVacSydrom Hunderttausenden Tote und LC-Betroffenen gegenüber."

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/news.de/dpa

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