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"Letzte Generation": Nächste Eskalationsstufe angedroht! Wut auf Klima-Aktivisten immer größer

Mit welchen Lebensmitteln werden die nächsten Kunstwerke beworfen, wo die nächsten Straßen blockiert? Deutschland muss sich 2023 auf massive Protestaktionen der "Letzten Generation" gefasst machen. Die Wut ist groß.

"Letzte Generation"-Aktivistin Aimée van Baalen bei einer Protestaktion im Juni 2022. (Foto) Suche
"Letzte Generation"-Aktivistin Aimée van Baalen bei einer Protestaktion im Juni 2022. Bild: picture alliance/dpa | Paul Zinken

Vor einem Jahr ging es los: Die Umweltschutzbewegung "Letzte Generation" ging zum ersten Mal auf Straße, um der Politik Druck zu machen, versprochene Klimaziele einzuhalten. Auch in Museen machten die Aktivisten ihrem Ärger Luft, bewarfen Monets "Les Meules" mit Kartoffelbrei. 2023 "füttern" sie wohl noch weitere Kunstwerke. Es sind massenweise Proteste geplant.

"Letzte Generation" droht mit nächster Eskalationsstufe! Wut auf Klima-Aktivisten steigt

Das teilte "Letzte Generation"-Sprecherin Aimée van Baalen am Montag bei einer Online-Pressekonferenz mit: "Wir werden massiv auf die Straßen gehen. Der Widerstand wird größer als je zuvor", erklärt sie und kündigt Proteste "in allen Regionen Deutschlands" abdem 6. Februar 2023 an. Mit immer mehr Menschen wolle die Bewegung "Letzte Generation" in Städten und Dörfern "den Alltag in dieser Republik unterbrechen". Das sei in ihrem Kampf zur Rettung des Klimas ein "entscheidender Faktor".

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Wie viele Personen sich genau an den geplanten Protesten beteiligen wollen und wie die Aktionen aussehen werden, wurde bei der Pressekonferenz nicht verraten. Carla Hinrichs, die ebenfalls der "Letzten Generation" angehört, betonte: "Es sind so viele Menschen, hunderte, ganz genau wissen wir es nicht."

"Letzte Generation" fordert einen "Gesellschaftsrat" 

Hatte die Bewegung "Letzte Generation" anfangs noch ein neues Neun-Euro-Ticket und die Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen von der Regierung gefordert, will sie nun einen "Gesellschaftsrat". Der solle konkrete Maßnahmen erarbeiten, um Deutschland bis 2030 klimaneutral zu machen. Zudem solle er aus "Menschen aus der Gesellschaft" bestehen, die "zufällig gelost" werden. So könne auch der "Autofan aus dem Ruhrgebiet" mitbestimmen, erklärte Aktivist Jakob Beyer.

Riesen-Diskussion auf Twitter zur neuen "Letzte Generation"-Eskalationsstufe

Aimée van Baalen kündigte die Proteste für 2023 auch mit einem Tweet an: "Wir werden nicht aufgeben! Weil die Regierung unsere Verfassung bricht, weil unser Protest demokratisch und effektiv ist, weil die #Klimakrise weiter eskaliert. Deshalb sehen wir uns ab dem 06.02 überall in Deutschland, friedlich und entschlossen. #LetzteGeneration"

Einige User unterstützen van Baalen und die "Letzte Generation" öffentlich via Twitter: "Schön, hoffe, wir sehen uns persönlich", kündigt ein Nutzer seine Teilnahme an den Protesten an. Ein weiterer kritisiert ähnlich wie die Aktivisten die deutsche Bundesregierung: "Die #LetzteGeneration kämpft dafür, dass die #Bundesregierung ihre Verträge - nämlich die #PariserKlimaverträge einhält. Statt ideologisch zu polemisieren sollte die Reichenpartei #FDP also eher auf die Einhaltung geltenden Rechts achten. #Klimakatastrophe #FDPrausausderRegierung."

Es gibt jedoch auch große Wut über die geplanten "Letzte Generation"-Proteste: "Ihr Klimaterrorist*innen seid eigentlich nur allgemeine Verbrecher*Innen. Verstehe nicht warum ihr nicht mit Drogen handelt oder ähnliches damit ihr nicht mehr von unseren Steuergeldern leben müsst ....", heißt es in einem Tweet

In einem weiteren wird ebenfalls gegen die Aktivisten gewettert - ganz besonders gegen ihren Vorschlag, einen "Gesellschaftsrat" einzuführen: "Inzwischen seid ihr ja auch so weit, dass ihr die Parlamente durch zufällig ausgeloste Bürgerräte ablösen wollt, die dann die Wege zu vorgegebenen Ergebnissen diskutieren sollen. Da möge sich jeder überlegen, ob er das unterstützen will."

Aimée van Baalen: "Möchte, dass Politik endlich nach dem handelt, was sie uns versprochen hat!"

2022 zu Gast im ARD-Polittalk "maischberger" hatte Aimée van Baalen betont, dass die Protestaktionen in erster Linie die Politiker dazu bewegen sollen, beim Thema Klimawandel Verantwortung zu übernehmen, nicht die Bürger: "Ich finde es falsch, dass wir das immer auf den Einzelnen abwälzen. Ich möchte, dass die Politik endlich nach dem handelt, was sie uns versprochen hat. Nach dem Pariser Abkommen 2021 haben wir wieder unsere Klimaziele verfehlt." Es würden "Welten" zwischen dem, was der Weltklimabericht an Handlungsmaßnahmen gegen den Klimawandel vorschlägt und den tatsächlichen politischen Unternehmungen liegen.

"Was soll ich als junge Frau dann anderes tun, als in den Protest zu gehen? Ich habe Petitionen unterschrieben, ich habe an die Politik appelliert, jahrelang, und das haben auch schon Menschen vor mir 30 Jahre lang getan. Und das ist eben, was mir jetzt noch bleibt, der zivile Widerstand", begründete sie ihren Protest.

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