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Wladimir Putin : Nach Cherson-Niederlage! Wollte der Westen Putin zur Kapitulation bewegen?

Nach der Niederlage in Cherson forderte Russland dazu auf, sich mit der Ukraine wieder an den Verhandlungstisch zu setzen. Laut einem Professor soll der Kreml aber bereits ein Kapitulationsabkommen vom Westen erhalten haben. was bedeutet das für Russland?

Der Westen soll Wladimir Putin Kapitulationsbedingungen angeboten haben. (Foto) Suche
Der Westen soll Wladimir Putin Kapitulationsbedingungen angeboten haben. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Maksim Blinov

Die russische Strategie im Ukraine-Krieg geht nicht auf. Nachdem sie Kiew und Charkiw nicht einnehmen konnten, fokussierten sich die Truppen auf den Donbass. Trotz schwerer Kämpfe, reihte sich die nächste Niederlage bereits am Mittwoch ein.Russland hatte am Mittwoch den Truppenabzug aus der Gebietshauptstadt Cherson angekündigt, weil die Versorgung der eigenen Soldaten etwa durch nicht mehr nutzbare Brücken unmöglich war. Seither melden die ukrainischen Streitkräfte ein schrittweises Vorrücken in der Region. Mehrere Ortschaften wurden demnach wieder befreit. Deshalb war es nicht verwunderlich, als Russland wieder Verhandlungen forderte. Doch der Westen soll dem Kreml bereits Kapitulationsbedingungen vorgelegt haben

Nach Niederlage in Cherson: Der Westen legt Russland Kapitulationsbedingungen vor

LautProfessor Valery Solovey, einem Mitarbeiter am renommierten Moskauer Institut für internationale Beziehungen, würde Russland auf den Rest der Region Cherson sowie auf Saporischschja, Donezk und Luhansk - einschließlich der seit 2014 besetzten Gebiete - verzichten. Nur die Krim will der Kreml nicht aufgeben, sagte er gegenüber der "Daily Mail". Sie würde zu einer entmilitarisierten Zone werden. Bis 2029 dürfte über diesen Status nicht mehr diskutiert werden. Die Schwarzmeerflotte müsste demnach auch verlegt werden. Außerdem wäre Russland verpflichtet seine Militärpräsenz in Transnistrien und in Moldau aufzugeben,

Die Vereinbarung beschreibe auch, dass an den Grenzen zwischen Weißrussland, Russland und der Ukraine eine 60 Meilen breite entmilitarisierte Zone entlanglaufen müsste. Das bedeutet, dass hier keine schweren Waffen stationiert oder eingesetzt werden dürfen. Die Ukraine wäre hingegen verpflichtet mindestens sieben Jahre lang nicht der Nato beizutreten. Wladimir Putin soll das Abkommen bereits gesehen und ihm zugestimmt haben, so Sovolny. Damit die Vereinbarung gilt, hätten sechs Länder Sicherheitsgarantien zur Absicherung des Abkommens gegeben. Das würde bedeuten, dass die Ukraine im Falle eines Angriffs aus Russland von ihnen verteidigt werden würde.

Angriff oder perfide Kriegs-Taktik? Wie reagiert Wladimir Putin auf das Kapitulationsabkommen?

Dieses von der russischen Elite im Kreml wohl bereits gebilligte Abkommen, gilt nur, wenn Putin die Bedingungen nicht ablehnt. Das würde sich durch einen Angriff zeigen. "Wenn die massiven Raketenangriffe auf die kritische Infrastruktur der Ukraine, vor allem auf die Kraftwerke, wieder aufgenommen werden, bedeutet dies, dass der Präsident diese Bedingungen nicht akzeptiert", sagte er. Sollten die Bombardierungen aber aufhören, wäre das vielleicht auch reine Taktik, um noch Zeit zu gewinnen, die Lage zu bewerten. Ob es dieses Abkommen wirklich gibt ist unklar. Weder der Kreml noch andere offizielle Stellen haben sich bislang zu Soloveys Aussagen geäußert.

Selenskyj nicht bereit für Verhandlungen im Ukraine-Krieg

Die russische Niederlage in Cherson könnte laut einigen amerikanischen Diplomaten eine Chance sein, endlich Gespräche mit der Ukraine aufzunehmen, berichtete NBC. General Mark Milley, Chef des Generalstabs, unterstützte diese Idee und sagte, der Winter biete "ein Zeitfenster für Verhandlungen", aber nur, wenn sich beide Seiten darauf einigen können, dass ein Sieg durch Waffengewalt nicht möglich sei. Der ukrainische Präsident ist für Verhandlungen nicht bereit, denn Putin hätte nicht vor, die Kämpfe abzubrechen. Dass es also "in naher Zukunft" zu Kapitulationsgesprächen kommt, halten europäische Beamte für sehr unwahrscheinlich. Darüber berichtete die "New York Times". 

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/news.de/dpa

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