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Kim Jong-un: USA schlagen Alarm! Nordkorea feuert atomwaffenfähige Raketen ab

Nordkorea will seine Atomstreitmacht ausbauen. Dafür testet das Land von Kim Jong-un auch immer wieder atomwaffenfähige Raketen. Der neue Test solcher Waffen stiftet in den Nachbarländern zunächst Verwirrung.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un ließ erneut mehrere atomfähige Raketen abfeuern. (Foto) Suche
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un ließ erneut mehrere atomfähige Raketen abfeuern. Bild: picture alliance/dpa/kcna/kns | -

Bei neuen Raketentests hat Nordkorea nach Angaben seiner Nachbarländer Südkorea und Japan auch eine mutmaßliche atomwaffenfähige Rakete mit tausenden Kilometern Reichweite abgefeuert.

Südkorea: Kim Jong-un setzt Tests mit atomwaffenfähigen Raketen fort

Nordkorea habe am Donnerstagmorgen (Ortszeit) drei ballistische Raketen in Richtung offenes Meer abgeschossen, von denen die erste möglicherweise eine Interkontinentalrakete (ICBM) gewesen sei, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Er bestätigte zunächst nicht Berichte südkoreanischer Medien, wonach der Test der mehrstufigen Rakete wegen Problemen nach der Startphase fehlschlug.

Rätsel um Raketentyp! Feuerte Nordkorea eine Mittelstreckenrakete größerer Reichweite ab?

Unklarheit gab es in Südkorea zunächst auch bei der Bestimmung des Raketentyps. Nach Einschätzung des Büros für nationale Sicherheit des Präsidialamts könnte es sich auch um eine sogenannte Mittelstreckenrakete größerer Reichweite (IRMB) handeln, berichtete der südkoreanische Sender KBS. Laut dem Militär flog die Rakete in einer Höhe von bis zu 1920 Kilometern etwa 760 Kilometer weit.

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Kim Jong-uns Raketen haben Reichweite von mindestens 5500 Kilometern

Beide Typen können als Trägerraketen für Atomwaffen dienen, deren Tests der selbsterklärten Atommacht Nordkorea durch UN-Resolutionen untersagt sind. Zu ICBM zählen dabei Raketen mit Reichweiten von mindestens 5500 Kilometern. Die anderen beiden Flugkörper, die Nordkorea am Donnerstagmorgen in Richtung Osten abschoss, sollen Kurzstreckenraketen gewesen sein.

Nordkorea sorgt für Raketen-Panik in Japan

Auch in Japan, wo sich vor seiner Weiterreise am Abend nach Südkorea noch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufhielt,sorgte der jüngste nordkoreanische Raketentest für Verwirrung. Die Regierung in Tokio hatte zuvor anfängliche Angaben korrigiert, wonach die erste Rakete mit längerer Reichweite über Japan hinweggeflogen sei. Die Rakete sei über dem Japan-Meer vom Radar verschwunden. Es haben keine Schäden in Japan durch die Raketen gegeben. Die Bewohner in einigen nordöstlichen und zentraljapanischen Präfekturen waren zuvor aufgerufen worden, zur Sicherheit in ihren Häusern zu bleiben.

Kims Rakete flog über Japan hinweg

Verteidigungsminister Yasukazu Hamada erklärte, die erste Rakete sei gegen 7.40 Uhr Ortszeit abgeschossen worden. Die potenzielle Flugbahn hätte die Rakete über Japan hinwegfliegen lassen können. Sie sei aber über dem Japan-Meer vom Radar verschwunden. Der Grund für das Verschwinden vom Radar werde noch untersucht, hieß es. Am 4. Oktober war eine nordkoreanische Rakete über Japan hinweggeflogen.

Nordkorea feuert mehr als 20 Raketen an Ost- und Westküste ab

Seit Ende September hat Nordkorea trotz internationaler Kritik in ungewohnt hoher Frequenz Raketentests durchgeführt. Erst am Mittwoch hatte das Land nach Angaben des südkoreanischen Militärs über den Tag verteilt mehr als 20 Raketen an der Ost- und Westküste abgefeuert. Davon habe eine Kurzstreckenrakete die östliche Seegrenzlinie zwischen den beiden Ländern überquert. Südkoreas Militär reagierte entsprechend und feuerte nach eigenen Angaben drei Luft-Boden-Raketen aus Kampfjets ins offene Meer nördlich der Grenzlinie.

Kim Jong-un droht den USA und Südkorea nach Luftwaffenübung

Die neuen nordkoreanischen Raketentests wurden in Südkorea auch als Reaktion auf die größte Luftwaffenübung der südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte seit mehreren Jahren gesehen. Nordkorea hatte den beiden Ländern "rücksichtslose" militärische Provokationen vorgeworfen und mit Gegenmaßnahmen gedroht. Die mehrtägigen Übungen in Südkorea dauern noch bis Freitag an.

USA: Verurteilen Nordkoreas Abschuss von Interkontinentalrakete

Die USA haben den mutmaßlichen Start einer Interkontinentalrakete (ICBM) durch Nordkorea verurteilt. Bei dem Abschuss handle es sich um eine "klare Verletzung mehrerer Resolutionen des UN-Sicherheitsrats", teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, am Mittwoch (Ortszeit) mit. Die Aktion zeige, welche Gefahr die illegalen Programme für Massenvernichtungswaffen und ballistische Raketen Nordkoreas sowohl für dessen Nachbarn und die Region als auch für den internationalen Frieden und die Sicherheit darstellten.

Zusammen mit der internationalen Gemeinschaft riefen die USA Nordkorea dazu auf, von weiteren Provokationen abzusehen und sich auf einen Dialog einzulassen, hieß es weiter. Das Engagement der USA für die Verteidigung Südkoreas und Japans bleibe "eisern".

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/news.de/dpa

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