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Nikolai Peskow: Telefonstreich entlarvt Kreml-Elite! Sohn von Putin-Sprecher verweigert Wehrdienst

Wladimir Putin will mit der Teilmobilmachung 300.000 Reservisten für den Ukraine-Krieg einziehen. Einer der potenziellen Soldaten wäre der Sohn des Kreml-Sprechers Dmitri Peskow. Ein Fake-Anruf entlarvt nun, dass der 32-Jährige offenbar nicht in den Krieg ziehen will und das scheinbar auch nicht muss.

Wladimir Putin mobilisierte am Mittwoch einen Teil der russischen Streitkräfte. (Foto) Suche
Wladimir Putin mobilisierte am Mittwoch einen Teil der russischen Streitkräfte. Bild: picture alliance/dpa/Russian Presidential Press Service/AP | Uncredited

Nachdem Wladimir Putin am Mittwoch eine Teilmobilisierung von Russlands Streitkräften angekündigt hatte, löste das Proteste aus. 300.000 Reservisten sollen zum Kampf gegen die Ukraine eingezogen werden. Insgesamt soll es 25 Millionen Reservisten in Russland geben. Doch offenbar gilt der Einberufungsbefehl nicht für die Kreml-Elite.

Telefonstreich entlarvt Kreml-Elite: Sohn von Putin-Pressesprecher versucht offenbar Kriegsdienst verweigern

Während eines Live-Streams auf dem YouTube-Kanal "Popular Politics" rief der Nawalny-Vertraute Dmitri Nisowzew bei Nikolai Peskow, dem Sohn von Wladimir Putins Pressesprecher Dmitri Peskow, an und gab sich als russischer Rekrutierungsoffizier aus. Peskow fiel darauf herein. "Wir haben Ihnen, Herr Peskow, heute auch auf elektronischem Wege eine Einberufung geschickt, aber Sie haben noch nicht geantwortet", sagte Nisowzew. Peskow solle sich daher im Militärbüro melden."Wir warten auf Sie – morgen um 10 Uhr." Doch dies schien Peskow völlig kalt zu lassen.

"Sie müssen verstehen, dass ich Herr Peskow bin"

"Natürlich werde ich um 10 Uhr nicht da sein. Sie müssen verstehen, dass ich Herr Peskow bin. Es ist nicht ganz richtig, dass ich überhaupt dorthin kommen soll", entgegnete der Sohn des Kreml-Pressesprechers. Peskow erklärt dem falschen Offizier, dass es "politische Nuancen" bei der Einberufung gebe. Dabei erklärte er jedoch nicht, dass sein Vater nicht nur stellvertretender Leiter der Kremlverwaltung sondern auch Wladimir Putins Pressesprecher sei. Er wolle sich informieren."Ich muss ganz allgemein verstehen, was vor sich geht und welche Rechte ich habe. Dass sie mich morgen einziehen – glauben Sie mir, das brauchen weder Sie noch ich", sagte Peskow. Er forderte, dass man seinen Namen nicht von den Rekrutierungslisten streiche. "Ich werde tun, was mir gesagt wird. Wenn Wladimir Wladimirowitsch sagt, ich muss dorthin gehen, werde ich gehen."

Proteste gegen Teil-Mobilisierung in Russland

Der Telefonstreich offenbart, dass die Söhne von hochrangigen Kreml-Beamten scheinbar nicht damit rechnen, einberufen zu werden. Als ehemaliger Wehrpflichtiger der russischen Atomraketenstreitkräfte wäre Peskow theoretisch jedoch ein Hauptkandidat für die Mobilisierung, schreibt die "Bild"-Zeitung. Während viele Russen verzweifelt versuchen, der Einberufung zu entgehen, scheint das für die russische Elite kein Problem darzustellen. Am Mittwoch gingen in Russland Tausende Menschen auf die Straße und demonstrierten gegen die Teil-Mobilisierung. Außerdem scheinen unzählige Betroffene das Land verlassen zu wollen. Die Preise für One-Way-Tickets schnellten in die Höhe, teilweise waren Flüge sogar ausverkauft.

Erfahren Sie hier mehr dazu: Es gibt keine Flüge mehr! Russen fliehen in Panik vor Kreml-Einberufung.

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/gom/news.de

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