Sexuelle Übergriffe in Freibädern häufen sich: Fast 10 Opfer an einem Tag - Berichte enthüllen schockierende Details

Neun Personen, darunter mehrere Minderjährige, wurden an nur einem Tag Opfer sexueller Übergriffe in deutschen Freibädern. Gegen die mutmaßlichen Täter:innen wird derzeit ermittelt. Und die Angst vor Übergriffen wächst.

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Medien berichten über mehrere sexuelle Übergriffe in deutschen Freibädern. Expert:innen fordern härtere Maßnahmen.  (Foto) Suche
Medien berichten über mehrere sexuelle Übergriffe in deutschen Freibädern. Expert:innen fordern härtere Maßnahmen.  Bild: dpa/Sebastian Kahnert
  • Noch mehr sexuelle Übergriffe in Freibädern: 9 Opfer an einem Tag
  • Berührungen unter Wasser - so gingen die Täter vor
  • Forderungen nach strengeren Maßnahmen im Freibad

Es sind Berichte, die wirklich niemand lesen möchte. Am Mittwoch kam es in deutschen Freibädern zu einer Serie sexueller Übergriffe mit insgesamt neun Opfern. Das berichtet unter anderem die "Bild"-Zeitung. Die Vorfälle ereigneten sich in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hamburg. Betroffen waren überwiegend Minderjährige im Alter zwischen 10 und 14 Jahren sowie Frauen bis 28 Jahre. Die Hintergründe.

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Polizei meldet unerlaubte Berührungen und exhibitionistische Handlungen

Die Polizei registrierte Sexualstraftaten in Freibädern im Kreis Ludwigsburg, in Ludwigshafen und Hamburg. Die Übergriffe reichten von unerwünschten Berührungen unter Wasser bis zu exhibitionistischen Handlungen vor Minderjährigen. In allen Fällen griffen Bademeister und Sicherheitspersonal ein und alarmierten die Polizei.

Vier Freibäder betroffen - Personal muss wegen sexueller Belästigung eingreifen

Im Freibad Willersinn in Ludwigshafen belästigte ein 36-jähriger Bulgare vier Badegäste im Alter von 13 bis 28 Jahren. Er fasste die Mädchen und Frauen unter Wasser gegen ihren Willen an. Die Betroffenen wandten sich an die Sicherheitsmitarbeiter.

In Asperg masturbierte ein 25-Jähriger im Nichtschwimmerbecken vor drei Jungen im Alter von 13 und 14 Jahren. Die Minderjährigen informierten die Bademeisterin über den Vorfall.

Ebenfalls im Kreis Ludwigsburg griff ein 27-Jähriger einer 14-Jährigen an den Po, während sie einen Handstand machte. Zudem strich er einer weiteren 14-Jährigen über den Arm.

Im Hamburger Freibad Bondenwald belästigte ein 24-Jähriger ein 14-jähriges Mädchen sexuell.

Polizeiliche Maßnahmen eingeleitet

In allen Fällen leitete die Polizei umgehend Ermittlungen ein. Der 36-jährige Bulgare aus Ludwigshafen wurde zur Polizeidienststelle gebracht und erkennungsdienstlich behandelt. Gegen ihn wird wegen sexueller Belästigung ermittelt.

Der 25-Jährige aus Asperg wurde vom Betriebsleiter im Erste-Hilfe-Raum festgehalten, bis die Polizei eintraf. Auch der 27-Jährige Tatverdächtige wurde vom Bademeister ins Bademeisterhäuschen gebracht.

In Hamburg versuchte der 24-jährige Täter vor der Polizei zu flüchten, konnte aber gestellt werden. Er erhielt ein Aufenthaltsverbot für das Freibad. Gegen alle Tatverdächtigen wurden Strafverfahren wegen sexueller Belästigung eingeleitet.

Angst wächst: Übergriffe nehmen zu

Die Vorfälle vom Mittwoch reihen sich in eine Serie ähnlicher Übergriffe der vergangenen Tage ein. Im Barbarossabad Gelnhausen in Hessen belästigten vier Syrer im Alter von 18 bis 28 Jahren insgesamt acht minderjährige Mädchen.

Ein weiterer Fall ereignete sich im Schwimmbad Babenhausen, wo ein 31-jähriger Rumäne drei zehnjährige Mädchen sexuell belästigte. Auch gegen ihn läuft ein Strafverfahren.

Die Häufung sexueller Übergriffe in deutschen Freibädern wirft Fragen nach der Sicherheit in öffentlichen Schwimmbädern auf.

Forderungen nach härteren Maßnahmen

Die Dunkelziffer solcher Vorfälle dürfte laut Experten "immens" sein. Manuel Ostermann, stellvertretender Vorsitzender der deutschen Bundespolizeigewerkschaft, forderte gegenüber der "Schwäbischen Zeitung" härtere Maßnahmen: "Wir dürfen entsprechenden Leuten den öffentlichen Raum nicht überlassen!" Er schlug vor, bei jungen Männern aus Asylhauptherkunftsländern Gruppen über drei Personen permanent zu beobachten oder bei Auffälligkeiten den Zutritt zu verweigern.

Haben Sie, ein Angehöriger oder Freunde sexuelle Gewalt erlebt? Beim "Hilfetelefon Sexueller Missbrauch" erhalten Sie Hilfe unter der Telefonnummer: 0800 22 55 530. Weitere Hilfsangebote finden Sie hier.

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