
- Studie warnt: Golfstrom könnte zusammenbrechen – mit drastischen Folgen für Europa.
- Droht uns ein "Kälteschock" mit eisigen Wintern und schweren Stürmen?
- Britische Forscher bleiben gelassen – und setzen auf stabilisierende Winde aus dem Süden.
Steht Europa vor einer Mini-Eiszeit? Eine neue Klimastudie lässt aufhorchen: Sollte der Golfstrom kippen, drohen eisige Winter, Sturmfluten und Chaos. Doch während niederländische Experten Alarm schlagen, bleiben Forscher aus Großbritannien skeptisch.
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Mildes Klima in Europa in Gefahr? Neue Studie prophezeit Eiszeit
Es klingt wie ein Katastrophenfilm – doch diese Warnung stammt von echten Klimawissenschaftlern: Eine aktuelle Studie aus den Niederlanden zeichnet ein beunruhigendes Bild: Wenn der Golfstrom zusammenbricht, drohen Europa arktische Winter und stürmische Wetterlagen. Mit dem milden Klima könnte es dann vorbei sein.
Forscher des Königlichen Niederländischen Meteorologischen Instituts (KNMI) und der Universität Utrecht haben das Szenario in Klimamodellen durchgerechnet. Das Ergebnis: Ein Abschwächen oder gar Kollaps der sogenannten Atlantischen Meridionalen Umwälzzirkulation (AMOC) – zu der auch der Golfstrom gehört – könnte Europa in eine Kältefalle schicken. "Die Temperaturen würden deutlich sinken", bestätigt René van Westen, Mitautor der Studie und Experte für Ozean- und Atmosphärenforschung an der Universität Utrecht, gegenüber CNN. Besonders die Winter in Europa könnten dadurch wesentlich kälter und stürmischer werden.
Wie die AMOCfunktioniert
Die AMOC wirkt wie eine riesige Wärmepumpe: Warmes Wasser aus den Tropen wird nach Norden transportiert, kühlt dort ab, sinkt ab und fließt als kaltes Tiefenwasser zurück in Richtung Süden. Dieses globale Förderband reguliert das Klima – auch bei uns. Doch die niederländischen Klimamodelle zeigen: Wenn zu viel Schmelzwasser aus Grönland in den Nordatlantik gelangt, könnte der Antrieb der Strömung erheblich gestört oder ganz gestoppt werden.
Britische Forscher widersprechen: Keine Eiszeit für Europa in Sicht?
Ganz so dramatisch sehen das britische Wissenschaftler vom renommierten Met Office nicht. In einer eigenen Untersuchung kommt ein Team um Forscher Jonathan Baker zu einem gegenteiligen Schluss: Ein vollständiger Kollaps der AMOC sei unwahrscheinlich – auch unter extremen Klimabedingungen. Die Begründung: Starke Winde rund um die Antarktis könnten die Tiefenströmung stabilisieren. Durch diesen Effekt bleibe die AMOC zwar schwächer, aber weiter funktionsfähig – eine Art "Notbetrieb" für das globale Klimasystem. Selbst wenn das Schlimmste eintreten sollte, zeigen die britischen Modelle eine Art Ersatzlösung: Eine neue Umwälzströmung im Pazifik könnte einspringen – allerdings mit begrenzter Wirkung. Denn sie wäre zu schwach, um den Wärmehaushalt Europas aufrechtzuerhalten. Heißt: Auch mit Plan B könnte es hierzulande deutlich kälter werden – nur eben nicht ganz so schlimm wie im Horrorszenario.
Fazit:Ob "Klimakollaps" oder "stabile Schwäche" – einig sind sich die Forscher nur in einem Punkt: Die Atlantische Umwälzströmung verändert sich. Wie stark – und mit welchen Folgen – darüber herrscht wissenschaftlicher Streit. Doch eines ist klar: Das Klima spielt nicht mehr nach alten Regeln. Und Europa könnte – ob mit oder ohne Kollaps – bald frösteln.
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