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Wirbel um Nazi-Gold: Fälschung erkannt! Hier waren Schatzsucher auf der falschen Spur

Schatzsucher wollten unter dem Schloss Minkowskie das "Gold von Breslau" entdecken. Das Tagebuch eines angeblichen SS-Offiziers führte sie zu dem ehemaligen Nazi-Bordell. Doch dieses entpuppte sich nun als Fake.

Die Erzählungen über einen in Polen versteckten Nazi-Goldschatz entpuppten sich als Fälschung. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Die Erzählungen über einen in Polen versteckten Nazi-Goldschatz entpuppten sich als Fälschung. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Grafvision

Schatzsucher wollten eine sensationelle Entdeckung machen: Die Stiftung Schlesische Brücke glaubte, unter einem früheren Nazi-Bordell in Minkowskie, Polen, von den Nationalsozialisten gestohlenes Gold im Wert von knapp 230 Millionen Euro finden zu können. Die Nachforschungen wurden auf Grundlage eines angeblichen Tagebuches aus dem Zweiten Weltkrieg angestellt. Dieses entpuppte sich jetzt als Fälschung.

Experten sicher: Tagebuch zu angeblichem Nazi-Schatz ist ein Fake

Wie die "Daily Mail" berichtet, kamen Historiker der Organisation "Discoverer" zu dem Schluss, dass die Papiere eine polnisch-deutsche Fälschung aus den 1980er-Jahren seien. Łukasz Orlicki von der Organisation sagte der Polnischen Presseagentur: "Es hat sich herausgestellt, dass es sich bei dem Tagebuch um ein Buchhaltungsbuch aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert mit fast 600 Seiten handelt, von denen die meisten leer sind."

Angaben von angeblichem SS-Offizier wurden abgeschrieben

Ab etwa Seite 100 seien Notizen eines angeblich ehemaligen SS-Offiziers zu sehen gewesen, der mit Bleistift über die Geschichte versteckter Wertgegenstände und Kunstwerke schrieb. Ein Mann, der sich als Sohn dieses Offiziers ausgab, hatte der Stiftung Schlesische Brücke das Tagebuch überreicht. Obwohl die Erzählungen auf den ersten Blick glaubhaft wirkten, waren sie nicht authentisch. "Die im Tagebuch enthaltenen Ereignisse wurden aus den Berichten deutscher Flüchtlinge abgeschrieben, die 1945 aus Niederschlesien geflohen waren. Es handelte sich um Berichte, die nach dem Krieg niedergeschrieben wurden und sich in deutschen Archiven befanden", so Łukasz Orlicki.

Stiftung Schlesische Brücke suchte unter ehemaligem Nazi-Bordell wohl umsonst

Die Schatzsucher hatten zunächst noch gehofft, wirklich das so genannte "Gold von Breslau" finden zu können. Schließlich stießen im vergangenen Jahr im verlassenen Wintergarten unter dem Schloss Minkowskie auf einen Metallkanister, wollten diesen bergen.

Zum "Gold von Breslau" sollen auch von Nazis gestohlene Schmuck- und Wertgegenstände aus den Privatsammlungen wohlhabender Deutscher zählen. Sie wurden zunächst im Polizeipräsidium von Breslau gelagert und verschwanden anschließend.

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/bua/news.de

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