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Nach tagelanger Flucht geschnappt: Geflohener Frauen-Killer an der Grenze zu Frankreich geschnappt

Wie war diese Flucht möglich? Ein Frauen-Mörder stand in Bayern vor Gericht und floh durch ein Fenster. Die Polizei fahndete im großen Stil nach dem Straftäter - nun wurde der 40-Jährige an der Grenze zu Frankreich geschnappt.

Großfahndung nach entflohenem Mörder in Bayern. Ein verurteilter Straftäter ist wieder auf freiem Fuß. Der Grund: Er flüchtete aus einem Amtsgerichtsfenster.

Update 09.01.2023: Aus Regensburg geflüchteter Mörder in Frankreich gefasst

 

Nach der Flucht eines verurteilten Mörders aus dem Amtsgericht Regensburg ist der Mann wieder hinter Schloss und Riegel. Der 40-Jährige sei Fahndern in Frankreich nahe der deutschen Grenze ins Netz gegangen, teilte die Polizei am 9. Januar mit. Zuvor waren mehr als 150 Hinweise auf den Mann eingegangen.

Der Häftling war am vergangenen Donnerstag (05.01.2023) während einer Verhandlungspause durch ein Fenster eines Besprechungszimmers des Gerichts entkommen. Dem Mann war für ein Gespräch mit seinem Verteidiger laut Polizei die Fesseln abgenommen worden.

Großfahndung in Bayern: Frauen-Mörder flüchtet durch Fenster aus Amtsgericht

Wie die Polizei Oberpfalz in Regensburg mitteilte, war der 40-jährige Rachid Chouakri wegen Mordes und Raubs mit Todesfolgerechtskräftig zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden und sitzt eigentlich seit 2011 in der Straubinger Justizvollzugsanstalt in Haft. Laut "Focus" habe er ein Lottogeschäft in Nürnberg überfallen und dabei eine 76-Jährige erwürgt. Wie ein Gerichtssprecher erklärte, sei der Straftäter wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte am Donnerstag zu einer Verhandlung zum Amtsgericht Regensburg in der Augustenstraße gebracht worden. Dort sei er gegen 14 Uhr aus einem Fenster des Anwaltszimmers im Erdgeschoss in Richtung Dörnbergpark geflohen. 

Wie dem Straftäter die Flucht möglich war, werde noch geprüft. Laut "mittelbayerische.de" habe sich Rachid Chouakri mit seinem Verteidiger während einer Sitzungspause in das Anwaltszimmer begeben. Zwei Polizisten hätten sie bis dorthin, aber nicht in den Raum hineinbegleitet. Das ist jedoch üblich, um zu ermöglichen, dass sich Anwalt und Mandant unter vier Augen besprechen können. Wie genau der verurteilte Mörder es geschafft hat, unbemerkt aus dem Zimmer zu flüchten, ist zwar weiterhin nicht klar, an den Fensterscheiben des Anwaltszimmers soll sich aber undurchsichtige Milchglasfolie befinden, die es den Vorführbeamten nicht ermöglicht habe, Rachid Chouakri zu beobachten. "Der Vorsprung von wenigen Sekunden ermöglichte die Flucht vor dem verfolgenden Beamten", zitiert "pnp.de" das Regensbuger Polizeipräsidium. "Bitte haben Sie Verständnis, dass ich im Moment dazu nicht mehr sagen kann", sagte Chouakris Rechtsanwalt gegenüber der "Bild". Wie das Blatt berichtet, scheint Chouakri seine Flucht im Vorfeld geplant zu haben. Aufgrund vorangegangener Amtsgerichts-Verhandlungen, habe er gewusst, dass das Fenster des Anwaltszimmers nicht abschließbar ist. Er habe ganz bewusst die eine Minute zur Flucht genutzt, in der einer der zwei Polizisten sich außerhalb des Amtsgerichts vor diesem Fenster platzieren wollte. "Er ist ex­trem schnell in Richtung Bahnhof gerannt. Der zweite Beamte hat zu Fuß die Ver­folgung aufgenommen, es waren nur ein paar Sekunden Vorsprung", sagte Poli­zeisprecher Florian Beck am Freitag zu "Bild".

Ein Augenzeuge beobachtete die Flucht. "Ich saß schon im Auto, sah ihn im Rückspiegel und dachte: Wer rennt da so extrem schnell? Es dauerte 15 Sekunden – und dann stürmte ein einzelner Beamter hinterher", zitiert die "Bild" den Mann, der den Killer rennen sah und mit dem Auto in Fluchtrichtung gefahren sei. "Da war aber nur noch der rennende Polizist zu sehen. Der Typ war ratzfatz verschwunden. Der rannte auf jeden Fall nicht zum Bus. Der hat so ultra Gas gegeben, das war krass."

Großfahndung nach Rachid Chouakri: Polizei warnt vor Frauenmörder

Bei der aktuellen Großfahndung sucht die Polizei auch mit einem Hubschrauber und Diensthunden nach ihm. Die Beamten bitten die Bevölkerung um Hinweise zu seinem Aufenthaltsort über den Polizeinotruf 110, warnt jedoch davor, ihn anzusprechen. Er "könnte gewalttätig reagieren", heißt es.

Was zu Rachid Chouakri bekannt ist:

  • 40 Jahre
  • Männlich
  • 176 cm groß
  • Algerisch
  • Braune Haut
  • Schlanke Figur, ca. 63 kg schwer
  • Spricht Deutsch mit Akzent, Französisch, Englisch, Arabisch, Italienisch
  • schulter- bis ellenbogenlange, krause/wellige dunkle Haare
  • Hohe Stirn
  • Vollbart
  • Brandnarbe Oberarm/Ellenbogen links
  • Schuhgröße 42
  • Bekleidung:
  • kariertes Hemd mit roten Merkmalen
  • dunkle Hose
  • dunkle Sneaker mit weißer Sohle

Bisher seien laut "pnp.de" unter Berufung auf Polizeisprecher Florian Beck schon 25 Hinweise bei der Polizei eingegangen. Diese seien verfolgt worden und würde noch verfolgt, bislang jedoch ohne Erfolg. Das Polizeiaufgebot in Regensburg sei "erheblich verstärkt".

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