Die Geräusche des Sauerstoffgeräts störten sie - kurzerhand stellte eine 72-Jährige deshalb die Beatmungshilfe ihrer Bettnachbarin ab, die 79-Jährige starb wenig später. Nun der nächste Schock: Die Tote wurde ohne Gehirn bestattet.
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Es waren unfassbare Szenen, die sich in der Nacht auf den 30. November 2022 in einem Krankenhaus in Mannheim abspielten: Weil sich eine Patientin von den Geräuschen des Sauerstoffgeräts einer Bettnachbarin gestört gefühlt hat, soll sie die Maschine ausgeschaltet und die 79-Jährige so in Lebensgefahr gebracht haben.
Klinikpatientin stellt Sauerstoffgerät von Bettnachbarin ab - 79-Jährige muss reanimiert werden
Obwohl das Personal die 72 Jahre alte Frau darauf hingewiesen habe, dass die Sauerstoffzufuhr lebensnotwendig sei, soll sie das Gerät kurz darauf erneut abgestellt haben. Die 79-Jährige musste wiederbelebt werden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft nach dem Klinik-Drama mitteilten. Die Tatverdächtige kam daraufhin wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft.
"Das ist auch für uns nicht alltäglich", sagte eine Polizeisprecherin über den Vorfall vom 29. November. Ob die beiden Frauen sich kannten, war zunächst unklar.
Sauerstoff abgeschaltet, Patientin tot: Bettnachbarin sitzt jetzt in U-Haft
Nur wenige Tage nach dem Klinik-Drama schlug das Schicksal dann erbarmungslos zu: Die 79 Jahre alte Frau starb am 17. Dezember 2022, wie kurz vor Jahresende bekannt wurde. Ob ihr Tod im Zusammenhang mit dem Vorfall Ende November steht, blieb laut Staatsanwaltschaft zunächst unklar. "Die diesbezüglichen Ermittlungen laufen", sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde am 28. Dezember.
Die 72-Jährige, der die Abschaltung des Sauerstoffgerätes zur Last gelegt wird, war bereits kurz nach der Tat genesen genug, um ins Gefängnis gebracht zu werden. Seitdem sitzt die Verdächtige in Untersuchungshaft - weiterhin wegen versuchten Totschlags, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte. Falls es einen Zusammenhang zwischen der Abschaltung des Gerätes und dem Tod der alten Frau geben sollte, könne sich der Tatvorwurf noch auf Totschlag ändern.
Schock für Hinterbliebene: Verstorbene Klinikpatientin wurde ohne Gehirn beigesetzt
Als hätten die Angehörigen der verstorbenen 79-Jährigen noch nicht genug gelitten, kommen nun neue Einzelheiten zum Todesdrama in Mannheim ans Licht. Wie die "Bild" Anfang Januar 2023 berichtete, wurde die Tote ohne Gehirn bestattet, ohne dass ihre Familie über die Organentnahme in Kenntnis gesetzt wurde. Dem Bericht zufolge wurde das Gehirn für detaillierte Untersuchungen zur Todesursache in der Gerichtsmedizin in Heidelberg zurückbehalten.
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loc/news.de/dpa