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Explosionsgefahr an Silvester: Mediziner-Warnung! Darum ist das Böller-Verbot so gefährlich

Während die Politik an Silvester jede Zusatzbelastung mit Blick auf die durch Covid-19-Patienten stark belasteten Krankenhäuser vermeiden will, könnte das aktuelle Böller-Verbot auch drastische Folgen haben. Ein Mediziner warnt.

Wie gefährlich wird das von der Regierung erlassene Böllerverbot? (Foto) Suche
Wie gefährlich wird das von der Regierung erlassene Böllerverbot? Bild: picture alliance/dpa

Die neue Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte zuletzt, dass es mit Blick auf die durch Covid-19-Patienten stark belasteten Krankenhäuser kein Silvesterfeuerwerk geben werde in diesem Jahr. Die Absicht ist klar und verständlich: "Wir wollen jetzt jede zusätzliche Belastung und jeden vermeidbaren medizinischen Notfall verhindern."

Auf die "zahlreichen Verletzungen infolge von falsch angewendeten Böllern oder Raketen" verwies auch der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Länder, Klaus Holetschek. "Jede vermeidbare Zusatzbelastung muss in der derzeitigen Lage unbedingt unterbunden werden", sagte Holetschek, der auch Bayerns Gesundheitsminister ist, der "Augsburger Allgemeinen". Doch bewirkt ein Böllerverbot an Silvester das überhaupt oder verlagert es die Gefahren vielleicht nur?

Silverster-Böller-Verbot: Sorge um explosives Material aus dem Ausland wächst

Auf die mögliche Kehrseite des Beschlusses richtet der Berliner Unfall- und Handchirurg Dr. Michael Lehnert in der "Bild"-Zeitung seinen Blick. Für ihn ist klar: Es wird Menschen geben, die nicht auf ihr Feuerwerk an Silvester verzichten wollen und sich daher mit "anderweitig explosivem Material im Internet oder in anderen Ländern" eindecken. Und genau deswegen befürchtet der Mediziner Schlimmstes. "Es gab diesen Markt schon immer, aber es werden mehr Menschen auf diese Beschaffungsquellen zurückgreifen, da sie unbedingt knallen wollen.", zitiert ihn die "Bild".

Böller-Verbot gefährlich: Schwere der möglichen Verletzungen wird größer

Schon im vergangenen Jahr durften Feuerwerkskörper der Kategorie F2 - also das klassische Silvesterfeuerwerk - wegen der Pandemie nicht verkauft werden. Trotzdem waren in vielen Wohnvierteln bunte Raketen zu sehen - so mancher hatte offenbar noch Vorräte vom Vorjahr oder hatte sich etwa in Polen Böller besorgt. Für Dr. Michael Lehnert ist das Teil des Problems: "Die Schwere der möglichen Verletzungen wird größer sein. Denn es muss davon ausgegangen werden, dass die Handhabung der nicht zertifizierten Feuerwerkskörper leichtfertig erfolgt und somit gefährlicher ist.", erklärt er via "Bild".

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/news.de/dpa

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