Kriminalität: Experte des Museumsbunds: Überrascht über Einbruch in Louvre

Wie konnten Diebe am helllichten Tag Schmuck aus dem Louvre entwenden? Ein Experte sieht offene Fragen – und erklärt, warum das Diebesgut kaum vollständig auf dem Schwarzmarkt auftauchen dürfte.

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Ein Polizeieinsatz in Bochum eskalierte. (Foto) Suche
Ein Polizeieinsatz in Bochum eskalierte. Bild: Adobe Stock / DABLJU (Symbolbild)

Der Juwelendiebstahl im Pariser Louvre überrascht auch deutsche Museumsexperten. Unbekannte Täter hatten dort am Wochenende am helllichten Tag kostbare Schmuckstücke gestohlen. "Bei dem Museum sind wir schon überrascht", sagte Remigiusz Plath, Sprecher des Arbeitskreises Gebäudemanagement und Sicherheit beim Deutschen Museumsbund.

Plath betonte, man müsse die Details abwarten. Sollte sich bewahrheiten, dass das Ganze etwa fünf bis sieben Minuten gedauert habe, dann sei die Reaktionszeit darauf vergleichsweise lang gewesen.

Juwelendiebstahl am helllichten Tag

Das Museum liege mitten im Stadtzentrum, dort sei viel Polizei unterwegs, sagte Plath. Der Diebstahl sei auch nicht um 3.00 Uhr morgens passiert, sondern um 9.30 Uhr. Plath sieht noch viele Fragen. Fiel zum Beispiel nicht auf, dass eine Hebebühne aufgebaut wurde? Warum wurden die Täter nicht spätestens auf der Flucht gefasst?

Die Sicherheitsvorkehrungen eines Museums seien grundsätzlich eine Risikoabschätzung: Was stelle man aus und wie viel investiere man? Je nachdem, was man ausstelle, brauche man andere Maßnahmen, oder könne entscheiden, bestimmte Artefakte nicht zu zeigen, weil das Risiko zu groß sei.

Was passiert mit dem Diebesgut?

Bei Einbrüchen sehe man einen Fokus auf Porzellan und auf Rohstoffe, also etwa Diamanten und Gold, sagte Plath. Im Berliner Bode-Museum wurde 2017 etwa eine wertvolle Goldmünze geklaut, im Grünen Gewölbe in Dresden hatte es 2019 einen großen Juwelendiebstahl gegeben.

Dass die Pariser Schmuckstücke nun im Ganzen auf dem Schwarzmarkt auftauchen, hält Plath für unwahrscheinlich. "Das würde sofort auffliegen", sagte Plath, der für das Hasso-Plattner-Institut arbeitet. Möglich sei, dass jemand die Schmuckstücke für seinen Besitz auf Bestellung stehlen ließ, oder sie wegen ihres Rohstoffwerts in Einzelteile zerlegt werden sollen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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