Geht dieser Podcast zu weit?: Gebühren-Streit um Funk-Format: "Brave Mädchen" und der GEZ-Irrsinn
Mit "Brave Mädchen" wollte Funk eine junge, frische Zielgruppe erreichen. Was bleibt, ist Hohn, Spott – und eine Debatte, die weit über den Podcast hinausgeht. Warum „zero fucks given" eben nicht in jedem Fall greift. Ein Kommentar.
Von news.de-Redakteurin Ines Fedder - Uhr
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- Influencer-Kritik wird zur gesellschaftlichen Debatte
- Funk-Podcast "Brave Mädchen" ziehen über Youtuberin Sashka her
- Nur Meinung, keine Konsistenz und die Frage nach den Rundfunkgebühren
Zwei beste Freundinnen, der Ruf der Öffentlichkeit und ganz viel Meinung - so könnte man den neuen Podcast "Brave Mädchen" vom öffentlich-rechtlichen Content-Netzwerk Funk kurz und präzise zusammenfassen. Auch wenn die beiden Podcast-Hosts Influencer Suki und Reality-Darstellerin und Content-Creatorin Henna (gerade bei "Are You The One" bei RTL zu sehen) sicherlich eine andere Darstellung bevorzugen würden.
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"Brave Mädchen" von Funk: Von wegen zero fucks given"
In ihrem neuen Podcast reden die beiden laut Aussage von Funk über "alles mögliche, was ihnen als Frauen Mitte 20 so passiert ist". Dabei geben sich Henna und Suki betont feministisch, locker und eben frei nach dem Motto "zero fucks given". Nur irgendwie bekommt man bei der aktuellen Debatte nicht ganz das Gefühl, dass diese Aussage hier greift. Denn vor allem eine Meinung scheint den beiden ganz und gar nicht zu schmecken - die von Youtuberin Sashka.
"Brave Mädchen", Sashka und der Fall Edda - Influencer-Bashing einfach nur unnötig?
Diese kritisierte in der Vergangenheit in einem Beitrag bei Youtube Lifestyle-Influencerin und ebenfalls Reality-Darstellerin Edda (demnächst im Sommerhaus der Stars zu sehen), die wegen ihres vermeintlich "harten Alltags" als Influencerin in die Kritik geraten ist. Laut Aussage der Youtuberin war Edda nur eine Randfigur des Beitrags, dennoch knüpften sich die "braven Mädchen" Sashka daraufhin einmal gehörig vor - und stellten Edda und Sashka in den Mittelpunkt einer öffentlichen Debatte.
Reality-Welt und das unliebsame "Pick-Me-Girl - Meinungs-Youtuberin Sashka im Visier
Der Vorwurf der Podcasterininnen: Sashka sei negativ gegenüber Frauen, würde sich als sogenanntes Pick-Me-Girl vermarkten (eine Frau, die sich bei Männern beliebt machen möchte), auch wenn Henna und Suki selbst die Debatte rund um Influencer-Kollegin Edda nur einseitig betrachten. Ähnliche Meinungs-Beiträge von Männern schauten sich diese beiden nämlich gar nicht erst an.
Warum dieses Thema ausgerechnet jetzt wieder präsent ist
Eine einseitige Recherche zu einem Thema, welches man offenkundig vor aller Welt noch einmal breittreten musste - und das auch noch zu einem denkbar passenden Zeitpunkt. Denn wie es der Zufall so will, wird die Debatte rund um Edda und der Ruf nach Gerechtigkeit und Wiederherstellung des Sauberfrau-Images passenderweise kurz vor Start der neuen Sommerhaus-Staffel laut - eine der Protagonist:innen: Influencerin Edda.
Das in der Reality-Welt viel zitierte Motto "Girls support Girls", welches Sashka laut den beiden Podcasterinnen selten bis nie an den Tag legt, kommt an dieser Stelle zu einem "sehr passenden" Zeitpunkt zum Tragen.
Was folgt sind haltlose Kommentare, Zitate, die aus dem Kontext gerissen wurden und eine Hörerschaft, die zunehmend die Nerven verliert - nicht nur wegen der beiden Podcast-Protagonistinnen.
Denn vor allem ein Kritikpunkt wird immer lauter: Darf ein solches Format überhaupt mit Rundfunkgebühren finanziert werden? Angesichts fehlender Recherche, fraglicher gesellschaftlicher Relevanz und des offenkundig privaten Interesses der Podcast-Hosts eine berechtigte Frage – die man wohl klar mit „nein" beantworten muss. Hier wird offensichtlich kein Bildungsauftrag vermittelt, kein Zeitgeist wiedergegeben, und selbst der Unterhaltungswert bleibt offen. Lediglich die Debatte selbst scheint das einzige nennenswerte Unterhaltungsmoment in dieser kuriosen Konstellation zu sein.
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