Riskanteres Fahrverhalten: Kaffee kann Risiko für Unfälle am Steuer steigern

• Koffein macht zwar wach, kann aber am Steuer zum Risiko werden
• Fahrer mit hohem Konsum fühlten sich oftmals ängstlich oder nervös
• Konzentrationsvermögen leidet deutlich unter Kaffee-Konsum

Ein Kaffee am Morgen vor der Fahrt oder nachmittags zur Stärkung an der Autobahnraststätte ist für viele Fahrer unerlässlich. Kein Wunder, schließlich können lange Strecken, Staus und Baustellen einem nicht nur den letzten Nerv rauben, sondern auch ziemlich müde machen. Und Kaffee hat schließlich auch viele gesundheitliche Vorteile. Doch wer zu viel Koffein zu sich nimmt, riskiert Unfälle.

Mehr Infos rund um die Wirkung von Kaffee können Sie am Ende dieses Beitrags finden.

Umfrage zeigt: Koffein sorgt für Konzentrationsschwächen auf der Straße

Eine neue Umfrage aus Großbritannien zeigt: Mehr als jeder vierte Autofahrer fühlt sich durch zu viel Koffein am Steuer nervös. Bei den 17- bis 24-Jährigen waren es sogar 48 Prozent der Befragten. Schon mehr als 400 Milligramm Koffein pro Tag - also etwa vier Tassen über den Tag verteilt - können zu Konzentrationsproblemen und einem geminderten Urteilsvermögen führen.

"Während viele Experten empfehlen, dass 400 mg Koffein pro Tag für die meisten gesunden Erwachsenen eine sichere Obergrenze darstellen, kann ein Überschreiten dieser Werte zu Unruhe, Herzklopfen und Angstzuständen führen", sagt Hausarzt Dr. Tim Mercer, der die Studie begleitete. Für Fahrer seien das Überschreiten dieser Grenze und Folgen wie Zittern oder starker Harndrang demnach besonders gefährlich, da diese den Fokus schwächen.

Zu hoher Kaffee-Konsum beeinflusst die Aufmerksamkeit

Ähnliches stellten auch Forscher der britischen Loughborough University in einer Studie fest: Während Kaffee in Maßen gut für die Konzentration ist, kann übermäßiger Konsum die Aufmerksamkeit negativ beeinflussen. Für ihre Untersuchungen teilten die Wissenschaftler mehr als 3.000 Lkw-Fahrer in zwei Gruppen ein: Fahrer mit niedrigem und Fahrer mit hohem Koffeinkonsum.

Während 1.653 der Teilnehmer nur ein koffeinhaltiges Getränk pro Tag zu sich nahmen, tranken die anderen 1.354 Fahrer mehr als fünf Getränke täglich. Im Durchschnitt lag der Konsum der zweiten Gruppe sogar noch viel höher: Etwa 7,5 Getränke nahmen sie im Schnitt zu sich. Für die Untersuchung mussten die Teilnehmer zunächst Fragebögen ausfüllen, dann wurden sie über drei Jahre auf Unfälle und Verkehrsverstöße überwacht.

Kaffee sorgte für aggressivere Fahrweise

Kaffee macht wach, da das darin enthaltene Koffein unser Gehirn "austrickst". Das tut es, indem es die Müdigkeit künstlich unterdrückt. Koffein wirkt als Blocker für das Molekül Adenosin, das eine entscheidende Rolle im Schlaf-Wach-Zyklus spielt: Es sammelt sich während des Wachseins im Gehirn an und signalisiert dem Körper gegen Ende des Tages, dass es Zeit zum Ausruhen ist, indem es die neuronale Aktivität hemmt. Das verursacht Schläfrigkeit. Koffein blockt das Adenosin und lässt uns wach bleiben - allerdings nur für kurze Zeit.

Danach sorgt Koffein - vor allem übermäßig konsumiert - vor allem für negative Folgen. Die Forscher konnten nachweisen, dass die Gruppe, die einen höheren Koffeinkonsum aufwies, häufiger in Unfälle verwickelt war. Auch wurden Konzentrations- und Urteilsvermögen beeinträchtigt. Außerdem drohten neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Angstzustände, Zittern und eine längere Reaktionszeit. Oftmals waren die Fahrer mit dem höheren Konsum auch aggressiver auf den Straßen unterwegs und gingen mehr Risiken ein. Heißt also: Eine Tasse Kaffee reicht für die Fahrt - danach ist es empfehlenswert, auf Wasser umzusteigen.

Wie genau Kaffee und Koffein sich auf den Körper auswirken, lesen Sie auch in diesen Beiträgen:

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sfx/fka/news.de