Fakten rund ums Niesen: Ist das Niesen von Männern wirklich lauter? Das sagen Mediziner

Es ist wieder Erkältungszeit und daher auch wieder Zeit für jede Menge niesende Menschen. Niesen Männer wirklich lauter als Frauen? Wie schnell ist ein Nieser? Und wie weit fliegen die Tröpfchen eigentlich? Das verraten wir Ihnen hier.

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Männern wird nachgesagt, allgemein deutlich lauter zu niesen als Frauen. Das hat einen biologischen Hintergrund. (Foto) Suche
Männern wird nachgesagt, allgemein deutlich lauter zu niesen als Frauen. Das hat einen biologischen Hintergrund. Bild: AdobeStock/speed300
  • Oft scheint es so als würden Männer generell lauter als Frauen niesen
  • Wir erklären Ihnen, was wirklich hinter dieser Annahme steckt
  • Außerdem verraten wir Ihnen, wie weit man wirklich niesen kann

Die Erkältungssaison hat Deutschland fest im Griff und überall ertönen derzeit Niesgeräusche in unterschiedlichsten Lautstärken. Besonders auffällig: Männer scheinen nicht nur besonders schwer an Erkältungen zu leiden, sondern auch besonders oft extrem laut zu niesen. Stimmt das wirklich? Und was passiert eigentlich, wenn man einen Nieser zurückhält? Die Antwort auf diese und andere Fragen liefern wir hier.

Mehr interessante Infos rund um die Nase, Erkältungen und mehr finden Sie am Ende des Beitrags.

Der Resonanzraum macht den Unterschied

Die Wissenschaft liefert eine klare anatomische Erklärung für unterschiedliche Nieslautstärken. Christian Betz vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erklärt gegenüber der "Tagesschau": "Die gängige Lehrmeinung ist, dass der Resonanzraum bei Männern in der Regel größer ist, weil ihre Lungen, ihr Rachen und ihr Kehlkopf mehr Volumen aufweisen."

Diese anatomischen Strukturen funktionieren wie ein Verstärker für das Niesgeräusch. Männer verfügen häufig über ein größeres Lungenvolumen, einen voluminöseren Kehlkopf und längere Stimmbänder. All diese Faktoren tragen zu einem lauteren Niesgeräusch bei. Trotzdem lässt sich keine pauschale Aussage treffen. Die individuelle Anatomie jedes Menschen bestimmt letztendlich die Lautstärke des Niesens - unabhängig vom Geschlecht.

Bloß nicht den Niesreflex verhindern - das kann Folgen haben

Das Zurückhalten eines Niesers kann ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen. Beim normalen Niesen entstehen "Windgeschwindigkeiten, die durchaus Orkanstärke erreichen", wie der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Michael Deeg aus Freiburg im "Stern" erklärt. Wer diesen gewaltigen Druck blockiert, riskiert einiges: Die Nasenschleimhaut kann einreißen, die Nebenhöhlen sich entzünden oder im Extremfall sogar das Trommelfell Schaden nehmen.

Der Niesreflex erfüllt eine wichtige Schutzfunktion des Körpers. Viren, Staubpartikel und andere unerwünschte Eindringlinge werden durch den explosionsartigen Luftausstoß aus den Atemwegen befördert. Mediziner raten deshalb dringend davon ab, sich beim Niesen die Nase zuzuhalten oder den Reflex anderweitig zu unterdrücken.

Fakten über das Niesen - wussten Sie das schon?

  • Wie weit fliegt ein Nieser? Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology nahmen sich dieser Frage an. Dabei fanden sie heraus, dass die winzigen Tröpfchen beim Niesen bis zu zwölf Meter weit durch die Luft geschleudert werden können.
  • Etwa 10 bis 35 Prozent der Menschen niesen, wenn sie plötzlich in helles Licht schauen. Der Reflex ist genetisch bedingt und nennt sich "photic sneeze reflex".
  • Einige Tiere niesen ebenfalls, wie zum Beispiel Hunde. Bei den Vierbeinern ist das Niesen allerdings häufig keine Reaktion auf Reize, sondern eine Art "Spielsignal".
  • Beim Niesen werden über 40 Muskeln im Körper gleichzeitig aktiviert - von der Brust über den Hals bis zu den Augenlidern.
  • In manchen Kulturen gilt das Niesen auch als gutes Omen. In Japan bedeutet es etwa, dass jemand gerade an den Niesenden denkt.

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