Rauchstopp schützt Hirn: Wer mit dem Rauchen aufhört, verringert sein Demenzrisiko

Selbst im hohen Alter mit dem Rauchen aufzuhören, kann das Risiko, an Demenz zu erkranken, verringern. Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die kognitiven Fähigkeiten nach dem Rauchstopp signifikant langsamer verschlechtern.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Sogar im hohen Alter kann sich das Aufhören noch immer lohnen - das zeigen die Ergebnisse der britischen Forscher. (Foto) Suche
Sogar im hohen Alter kann sich das Aufhören noch immer lohnen - das zeigen die Ergebnisse der britischen Forscher. Bild: AdobeStock/mbruxelle
  • Durch das Rauchen kann auch das Demenzrisiko langfristig ansteigen
  • Auch im hohen Alter kann sich das Aufhören jedoch noch immer lohnen
  • Die Degeneration des Gehirns schreitet nach dem Stopp langsamer voran

Auch für langjährige Raucher kann es sich noch immer lohnen, den Zigaretten den Kampf anzusagen. Denn: Neben einem verringerten Risiko für diverse Krebsarten sinkt auch die Gefahr, an Demenz zu erkranken. Das beweist eine neue Studie, die zeigt, dass Erinnerungsvermögen und Sprachfähigkeit nach dem Rauchstopp langsamer als bei aktiven Rauchern degenerieren.

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Demenzrisiko steigt bei Rauchern deutlich an

In Deutschland rauchen laut dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) tendenziell immer weniger Menschen - doch mit etwa 20,1 Prozent hält noch immer etwa ein Fünftel aller Männer und Frauen ab 18 Jahren am Tabak fest. Die meisten Nachteile dieser Angewohnheit dürften allgemein bekannt sein: Mit dem Rauchen reduziert sich die Lungenkapazität, man kommt schneller außer Atem, die Herzgesundheit leidet und langfristig erhöht sich das Risiko für diverse Krebsarten. Doch auch das Demenzrisiko steigt durch das Rauchen an - und die Geschwindigkeit, mit der sich die Erkrankung entwickelt, ebenfalls.

Erinnerungsvermögen und Sprachfähigkeit degenerieren langsamer

Für ihre Studie verglichen die Forscher des University College London die Gehirngesundheit von 4.700 aktiven Rauchern über 40 Jahren mit der von 4.700 Rauchern über 40 Jahren die mit dem Rauchen aufgehört haben. Alle Teilnehmer rauchten während der ersten sechs Jahre der Studie - währenddessen degenerierte ihr Gehirn mit derselben Geschwindigkeit. Erst als eine Hälfte der Gruppe mit dem Rauchen aufhörte, wurde der Verfall des Erinnerungsvermögens um 20 Prozent langsamer. Die Sprachfähigkeit verlief sogar ganze 50 Prozent langsamer.

Ergebnisse liefern Anreiz zum Aufhören - auch für ältere Raucher

Die Experten vermuten, dass Rauchen dem Gehirn schadet, indem es die Blutgefäße schädigt, die das Hirn mit Sauerstoff versorgen. Der Rauchstopp kann dafür sorgen, dass die Blutgefäße sich wieder erholen können und die Sauerstoffversorgung wieder ordnungsgemäß aufgenommen werden kann.

"Dies deutet darauf hin, dass das Aufhören mit dem Rauchen dazu beitragen kann, langfristig eine bessere kognitive Gesundheit zu bewahren, selbst wenn wir bei der Raucherentwöhnung bereits über 50 Jahre alt sind", erklärt Studienautorin Mikaela Bloomberg.

Das sei besonders deshalb eine wichtige Erkenntnis, da die Bereitschaft, mit dem Rauchen aufzuhören, mit dem Alter zunehmend sinkt. Dabei sind es gerade die älteren Raucher, die unter den Folgen ihres langjährigen Tabakkonsums leiden. Die Studienergebnisse könnten auch für ältere Raucher als Anreiz dienen, aufzuhören.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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