Krim-Kongo-Fieber in Frankreich: Forscher warnen nach Virusausbruch - auf diese Symptome sollten Sie achten
Das Krim-Kongo-Fieber hat es über die Ländergrenzen bis nach Europa geschafft. Wissenschaftler haben das gefährliche Virus in Frankreich gefunden. Grund dafür sind wohl Riesenzecken. Forscher warnen nun vor dem Erreger.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- Neue Studie: Krim-Kongo-Fieber in Teilen Frankreichs bereits endemisch
- Virus in Rindern entdeckt
- Krim-Kongo-Fieber kann schwere gesundheitliche Folgen haben
- Haupterreger ist die Hyalomma-Zecke: Klimawandel begünstigt Ausbreitung des Erregers
Das Krim-Kongo-Fieber könnte sich in Europa ausbreiten. Das legen Daten von französischen Forschern nah. Die Forschungsgruppe des Agrarforschungszentrums CIRAD in Montpellier wies bei Untersuchungen im Süden des Landes Antikörper in Rindern und Wildtieren gegen den Erreger nach, der laut den Forschern bei Menschen eine Sterblichkeitsrate von bis zu 50 Prozent aufweist. Die Ergebnisse erschienen im Fachmagazin "PLOS One."
Krim-Kongo-Fieber in Frankreich: Forscher finden Virus in Rindern
Die Forschenden analysierten zwischen 2008 und 2022 mehr als 10.000 Blutproben aus der Mittelmeerregion Frankreichs. Das umfangreiche Untersuchungsprogramm umfasste 8.609 Rinder sowie 2.186 Wildtiere, darunter Rehe, Hirsche, Wildschweine und Füchse.
Bei zwei Prozent der Rinder und 2,25 Prozent der Wildtiere wiesen die Labortests Antikörper gegen das Krim-Kongo-Virus nach. Besonders betroffen waren die Pyrenäen-Regionen, wo sich lokale Infektionscluster bildeten. Die nachgewiesenen Antikörper bleiben jahrelang im Blut der Tiere erhalten und belegen damit frühere Infektionen mit dem gefährlichen Erreger. In einigen Regionen sei die Lage bereits endemisch. Dennoch ist die Zahl der Fälle im Vergleich zu afrikanischen Ländern gering. In Ländern wie Mauretanien und Mali sind bereits 70 Prozent der Tiere infiziert.
Virus-Ausbreitung durch Hyalomma: Riesenzecke begünstigt Infektionen
Für die Ausbreitung kann die Hyalomma-Zecke verantwortlich sein. Ursprünglich in tropischen Regionen beheimatet, profitiert der Parasit vom Klimawandel und breitet sich nordwärts aus. Viehtransporte über weite Strecken und Zugvögel beschleunigen die Verbreitung der blutsaugenden Spinnentiere zusätzlich. Die Zecken haben sich mittlerweile in zahlreichen europäischen Ländern angesiedelt, darunter auch in Deutschland. Wissenschaftler beobachten mit Sorge, dass die Parasiten in immer mehr Regionen heimisch werden, die früher für sie zu kalt waren.
Gesundheitsgefahr durch Krim-Kongo-Fieber: Schwere Symptome nach Infektion
Das Krim-Kongo-Fieber verläuft bei Menschen oft dramatisch. Die Erkrankung beginnt mit hohem Fieber, starken Kopf- und Gliederschmerzen sowie Erbrechen. Im weiteren Verlauf können schwerwiegende Komplikationen mit inneren und äußeren Blutungen auftreten, die zum Tod führen können.
Während etwa 40 Prozent der Infizierten an den Folgen sterben, bemerken andere Betroffene keinerlei Symptome. Die Sterblichkeitsrate hängt maßgeblich vom Zeitpunkt der medizinischen Behandlung ab. Bei frühzeitiger Therapie verbessern sich die Überlebenschancen deutlich.
Im Gegensatz zum Menschen zeigen infizierte Tiere keinerlei Krankheitsanzeichen. Rinder, Schafe, Ziegen und Wildtiere tragen das Virus ohne Symptome in sich und fungieren als stille Überträger. Das Virus selbst lässt sich nur fünf bis zehn Tage im Tierblut nachweisen.
Virus-Alarm: Experten fordern europaweite Überwachung
Die französischen Forscher drängen auf eine intensivere Überwachung der Zeckenpopulationen und ihrer Wirtstiere in ganz Europa. Besonders ländliche Gebiete mit Nadelwäldern und naturbelassenen Lebensräumen bieten ideale Bedingungen für die Virusausbreitung. Die Wissenschaftler mahnen, dass nur durch frühzeitige Erkennung und gezielte Gegenmaßnahmen das Infektionsrisiko für die Bevölkerung minimiert werden könne.
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