
- Familie erkrankt an Histoplasmose
- Infektion nach Besuch von Fledermaushöhle
- Symptome und Co.: Ältere und vorerkrankte Personen haben ein erhöhtes Infektionsrisiko
Eine US-amerikanische Familie kehrte nach ihrem Urlaub in Costa Rica nicht nur mit schönen Erinnerungen zurück. Zwölf Familienmitglieder erkrankten an Histoplasmose, einer schweren Pilzinfektion, nachdem sie eine Fledermaushöhle besucht hatten.
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Histoplasmose: Familie infiziert sich mit Fledermauspilz
Nach Angaben des "Daily Stars" gingen die Erwachsenen mit ihren Kindern am 24. Dezember 2024 in die Venado-Höhlen. Dort gingen sie durch die engen Höhlen und kamen mit Fledermauskot in Kontakt, wie dieCenters of Disease Control and Prevention (CDC) erklärten. Wieder zurück in den USA entwickelten alle Familienmitglieder zwischen acht bis 19 Tage später milde bis mittlere Symptome. Fünf Erwachsene und ein Kind wurden medizinisch behandelt. Eine Person wurde wegen des Verdachts auf Lungenkrebs in ein Krankenhaus eingeliefert. Nachdem die Mediziner erfahren hatten, wo die Person war, vermuteten sie dahinter Histoplasmose. Alle wurden wieder gesund und bleibende Folgen blieben aus. Die CDC registrierte die Fälle am 17. Januar. In der von Fledermäusen bewohnten Höhle sollen sich bereits zuvor 51 Menschen infiziert haben.
Histoplasmose: In diesen Gebieten besteht ein Infektionsrisiko
Für die Infektionen ist der Pilz Histoplasma capsulatum verantwortlich, berichtet das Robert-Koch-Institut (RKI). Die Sporen können unter anderem durch die Ausscheidungen von Fledermäusen, Hühnern oder über verfaulte Baumstämme übertragen werden. Neben Menschen können sich auch Tiere infizieren. Einige Gebiete gelten als Infektionshotspots. Als Endemiegebiete stuft das RKI "USA (mittlerer Westen), Lateinamerika, Afrika, Teile Asiens (Indien, Südostasien und China), Teile Australien" und einige Regionen in Europa ein.
Symptome, Therapie und mehr: Pilzerreger kann schwere Folgen haben
Bis Symptome auftreten, kann es zwischen ein bis drei Wochen dauern. Der Erreger kann lebenslang neue Infektionen auslösen. Bei gesunden Menschen verläuft eine Histoplasmose häufig symptomfrei und harmlos. Sie entwickeln eine Immunität, die aber durch wiederkehrende Ansteckungen aufgebrochen werden können. Schwere Entwicklungen sind aber dennoch möglich. Gerade Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie ältere Personen haben ein hohes Risiko zu erkranken und einen schweren Krankheitsverlauf zu entwickeln. Es gibt verschiedene Formen. In der akuten Phase können folgende Symptome auftreten:
- Fieber
- grippeähnliche Symptome
- Husten
- Brustschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Hautveränderungen
- Lungeninfektion
Symptome bei einer chronisch pulmonalen Histoplasmose (bei bestehenden chronischen Lungenerkrankungen im mittleren Alter):
- produktiver Husten
- Fieber
- Schüttelfrost
- Gewichtsverlust
- Schmerzen im Brustfell (Pleura)
Symptome bei einer akuten progressiven disseminierten Histoplasmose (bei Kleinkindern, Menschen die Immunsuppressiva nehmen oder eine HIV-Infektion haben):
- hohes Fieber
- Schüttelfrost
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Milz- und Leberveränderungen
Symptome bei einer chronisch progressiven disseminierten Histoplasmose:
- Schäden an der Schleimhaut (Ulzera) im Verdauungstrakt
- Nebenniereninsuffizienz
Symptome der Afrikanischen Histoplasmose:
- Warzenähnliche Hautveränderungen oder Tumore unter der Haut (subkutan).
Die Therapie richtet sich nach dem Verlauf und den Symptomen. Patient:innen erhalten antimykotische Mittel.
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