Mundhygiene-Tipps: Beim Zähneputzen macht so gut wie jeder diese Fehler
Fünf Tuben Zahnpasta pro Jahr und trotzdem ruinierte Zähne: Die meisten Deutschen schrubben sich mit falscher Technik und aggressiven Weißmachern systematisch den Zahnschmelz weg. Worauf zu achten ist.
Erstellt von Felix Schneider - Uhr
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- Die meisten machen regelmäßig Fehler beim täglichen Zähneputzen
- Dabei spielen Irrtümer über Druck und Wahl der Zahnpasten eine Rolle
- Auch bestimmte Lebensmittel greifen den Zahnschmelz an
Die meisten Menschen begehen beim Zähneputzen gravierende Fehler. Denn: Nicht nur durch falsche Ernährung oder zu wenig Schlaf leiden Zähne und Zahnfleisch, sondern auch durch falsche Techniken bei der täglichen Zahnhygiene. Zahnarzt Dr. Jochen H. Schmidt warnt im Gespräch mit der "Bild" vor weit verbreiteten Irrtümern bei der Mundhygiene, die von falscher Putztechnik über ungeeignete Zahnbürsten bis hin zu aggressiven Zahnpasten reichen.
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Zu viel Druck beim Putzen schadet mehr als er nutzt
Viele Menschen glauben irrtümlich, dass intensives Schrubben die Zähne besonders gründlich reinigt. Dr. Schmidt warnt jedoch eindringlich davor: Übermäßiger Druck beim Putzen führt zu Zahnfleischrückgang und trägt das Zahnbein ab. "Die Borsten bitte stets behutsam gegen die Zähne drücken", empfiehlt der Zahnarzt. Zudem dürfen die verwendeten Zahnbürsten weder zu hart noch zu weich sein, da sieschnell das empfindliche Zahnfleisch verletzen (zu hart) oder keine ausreichende Druck-Kontrolle zulassen.
Ein weiterer Irrglaube betrifft die Putzhäufigkeit. Weder einmaliges noch übermäßig häufiges Reinigen ist optimal. Zahnärzte raten zu zweimaligem Putzen pro Tag, wobei einmal zusätzlich Zahnseide oder Interdentalbürstchen zum Einsatz kommen sollten.
Weißmacher-Zahnpasten: Nicht immer besonders zahnfreundlich
Jährlich verbraucht jeder Deutsche laut der Bundeszahnärztekammer etwa fünf bis sechs Tuben Zahnpasta - doch nicht alle sind zahnfreundlich. Besonders problematisch sind aggressive Weißmacher-Produkte, die Verfärbungen durch Kaffee und andere Genussmittel bekämpfen sollen. Diese Zahncremes können den Zahnschmelz abreiben und sollten keinesfalls täglich verwendet werden.
Dr. Schmidt empfiehlt stattdessen fluoridhaltige Zahnpasten, die den Schmelz vor Säuren und Bakterien schützen. Bei der Zahnseide mahnt der Experte allerdings zur Vorsicht: Wildes Hin- und Herziehen verletzt das Zahnfleisch. Die richtige Technik besteht aus sanften Auf- und Abbewegungen ohne Druck. Für optimale Hygiene sollten 12 bis 15 Zentimeter Zahnseide verwendet und für jeden Zwischenraum ein frisches Stück abgerollt werden.
Saure Früchte greifen die Zähne an
Nicht nur Süßigkeiten schaden den Zähnen - auch gesundes Obst kann zum Problem werden. Äpfel, Ananas und Orangen enthalten aggressive Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Selbst Fruchtsäfte sind problematisch. Ein einfacher Trick schützt: Strohhalme leiten die säurehaltige Flüssigkeit an den Zähnen vorbei. Nach dem Obstgenuss sollte man etwa eine halbe Stunde warten und dann den Mund mit Wasser ausspülen.
Zahnfreundliche Alternativen sind Nüsse, Joghurt und Käse - sie liefern wichtiges Kalzium und Phosphat für den Zahnschmelz. Fluoridreiche Nahrungsmittel wie Hering, Lachs, Sardinen und Pilze stärken zusätzlich die Widerstandskraft der Zähne.
Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.
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