Koronare Herzkrankheit: Dieses Medikament beugt Herzinfarkten besser als Aspirin vor

• Aspirin gilt seit langem als zuverlässiges Mittel zur Vorbeugung von Herzinfarkten
• Eine neue Studie zeigt: Der Blutverdünner Clopidogrel wirkt deutlich besser
• Die Erkenntnisse stellen einen Wendepunkt in der Behandlung von KHK dar

Schon seit Jahrzehnten gilt Aspirin als das beste Mittel, um neuen Herzinfarkten oder Schlaganfallen bei Menschen mit koronarer Herzkrankheit (KHK) vorzubeugen. Doch laut einer im renommierten Fachjournal "The Lancet" erschienenen Studie erweist sich ein anderes Mittel als deutlich wirksamer: Der Blutverdünner Clopidogrel soll Aspirin bei der Behandlung nun ablösen.

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Clopidogrel wirkt deutlich besser als Aspirin bei koronarer Herzkrankheit

Die Forscher beobachteten für ihre Studie die Probanden durchschnittlich fünfeinhalb Jahre lang. Dabei handelte es sich um Patienten, die entweder bereits einen Eingriff an den Herzkranzgefäßen hinter sich hatten oder ein akutes Koronarsyndrom erlitten hatten. Die meisten Teilnehmer hatten ihre duale Blutverdünner-Therapie bereits abgeschlossen oder niemals damit begonnen.

Die Auswertung der Daten ergab, dass Patienten unter Clopidogrel-Behandlung signifikant seltener von schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen betroffen waren. Die Wissenschaftler bezeichneten ihre Übersichtsarbeit als "umfassend" und betonten, dass Clopidogrel einen "überlegenen Schutz" vor schweren Herz- und Gefäßkomplikationen biete.

Unterschiedliche Wirkweise macht Clopidogrel zum Favoriten

Beide Medikamente hemmen die Blutgerinnung, arbeiten jedoch an verschiedenen Stellen im Körper. Während Aspirin das Enzym Cyclooxygenase blockiert und dadurch die Bildung von Blutgerinnseln verhindert, greift Clopidogrel einen Schritt später ein. Es verhindert, dass sich Adenosindiphosphat an Blutplättchen bindet - ein entscheidender Vorgang bei der Gerinnselbildung.

"Das wirkt wie eine Bremse auf die Thrombozyten-Reaktion", erklärt Professor Jon Gibbins vom Institut für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselforschung der Universität Reading gegenüber dem britischen "Telegraph". Im Gegensatz zu Aspirin, das auch schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt, funktioniert Clopidogrel ausschließlich als Blutverdünner.

Wie kann sich eine koronare Herzkrankheit entwickeln?

Rund vier Millionen Menschen in Deutschland leiden laut der Deutschen Herzstiftung an koronarer Herzkrankheit - einer chronischen Erkrankung der Herzkranzgefäße. Die Gefäßverkalkung führt zu Verengungen, die den Blutfluss zum Herzmuskel behindern. Typische Symptome sind Brustenge und brennende Schmerzen, bekannt als Angina pectoris.

Zu den Risikofaktoren der koronaren Herzkrankheit zählen Bewegungsmangel, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes und Übergewicht. Eine vollständige Verengung der Herzkranzgefäße kann einen Herzinfarkt auslösen - und genau hier setzt die präventive Wirkung der Blutverdünner an.

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