Notärztin warnt: Bei diesen Symptomen sollten Sie den Notruf wählen
Zehntausende Deutsche sterben jährlich an vermeidbaren Notfällen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen - oft weil Warnzeichen wie Schwäche oder Atemnot ignoriert werden. Eine Notärztin erklärt, wann man handeln sollte.
Erstellt von Felix Schneider - Uhr
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- Eine Expertin erklärt, wann man den Notarzt rufen sollte
- Bei bestimmten Symptomen sollten direkt die Alarmglocken schrillen
- Durch Aufmerksamkeit und schnelles Handeln lassen sich Tode verhindern
Zehntausende Menschen sterben jährlich in Deutschland an vermeidbaren medizinischen Notfällen. Die bayerische Notärztin Dr. Julia Rehme-Röhrl warnt gegenüber der "Bild" eindringlich: Viele dieser Todesfälle hätten verhindert werden können, wenn Betroffene oder Angehörige die Warnzeichen rechtzeitig erkannt und den Notruf gewählt hätten.
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Alarmierende Todeszahlen bei Herzinfarkten und Schlaganfällen
Die konkreten Zahlen sind erschreckend: 2023 starben insgesamt fast 44.000 Menschen an einem Akuten Myokardioinfarkt - also einem Herzinfarkt, durch den es zu einem drastischen Sauerstoffmangel im Herzmuskel kommt. Eine ebenfalls extrem häufige Todesursache sind Schlaganfälle: Rund 270.000 Menschen erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall. Laut Zahlen der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe sterben etwa 40 Prozent der Betroffenen noch im ersten Jahr nach dem Schlaganfall.
Das Tragische daran: Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar gewesen. Bei frühzeitiger Hilfe hätten zahlreiche Betroffene überlebt oder zumindest weniger bleibende Schäden davongetragen. Das Hauptproblem besteht darin, dass Warnzeichen häufig ignoriert oder schlichtweg nicht erkannt werden. Notärztin Rehme-Röhrl mahnt deshalb: "Es gibt Warnzeichen, die Sie nicht ignorieren dürfen."
Plötzliche Schwäche: Hier droht ein Schlaganfall
Ein plötzlich schwacher Arm oder ein Bein, das nicht mehr gehorcht - diese Symptome können auf einen Schlaganfall hindeuten. Die Notärztin warnt eindringlich: Bei solchen Anzeichen müsse sofort die 112 gewählt werden. Der Grund für die Dringlichkeit: Bei einem Schlaganfall ist die Durchblutung im Gehirn gestört. Entweder verstopft ein Gefäß oder es kommt zu einer Blutung. "Jede Minute zählt, um das Absterben von Hirnzellen zu vermeiden", erklärt Dr. Rehme-Röhrl.
Auch andere ernste Ursachen wie ein Bandscheibenvorfall mit akuter Nerven-Einklemmung und neurologischen Ausfällen müssten schnell ausgeschlossen werden. Zögern kann hier fatale Folgen haben.
Atemnot wird oft unterschätzt - doch sie kann auf einen Notfall hinweisen
Unerklärliche Atemnot gehört zu den Warnzeichen, die häufig unterschätzt werden. Selbst wenn keine Schmerzen auftreten, kann plötzliche Luftnot auf einen lebensbedrohlichen Notfall hinweisen. Die Notärztin betont die Wichtigkeit, solche Symptome ernst zu nehmen. Auch ein plötzliches Stechen oder Ziehen in der Brust - der sogenannte Vernichtungsschmerz - ist, insbesondere auf der linken Seite, ein deutliches Symptom für einen Herzinfarkt. Obacht: Gerade bei Frauen kann dieser Schmerz häufig auch ausbleiben, davor warnt auch die Deutsche Herzstiftung. Achten Sie daher auch auf Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Schmerzen im Oberbauch.
Bei Verdacht auf einen medizinischen Notfall gilt: Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig den Notruf wählen. Die 112 ist rund um die Uhr erreichbar und kann Leben retten. Schnelles Handeln macht oft den Unterschied zwischen vollständiger Genesung und bleibenden Schäden - oder sogar zwischen Leben und Tod.
Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.
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