
- Warnung vor gefährlicher Virus-Ausbreitung in Europa
- Fallzahlen steigen in diesem Urlaubsland
- Gesundheitsbehörde rät zur Impfung - Hepatitis A hier besonders gefährlich
Es ist ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt so kurz vor dem Sommer, wo viele bereits ihre Urlaubsplanung abgeschlossen haben. Britische Medien berichten aktuell von einer starken Virus-Ausbreitung in Europa, die ohne Impfung sogar tödlich enden könnte. Die Hintergründe.
Lesen Sie auch:
- Neue Gesundheits-Warnung - Starke Nebenwirkung bei diesen zwei Medikamenten
- HKU5-CoV-2 sorgt aktuell für Rätsel - Experten äußern Besorgnis
- WHO warnt vor gefährlichen Erreger - Darum wird es jetzt kritisch
Großbritannien warnt vor Hepatitis-A-Ausbreitung in Tschechien - sechs Todesfälle
Britische Touristen werden aktuell vor einer massiven Hepatitis-A-Welle in Tschechien gewarnt, die sich besonders in der bei Urlaubern beliebten Hauptstadt Prag ausbreitet. Das berichtet unter anderem die britische"Daily Mail". Nach Angaben des tschechischen Gesundheitsministeriums wurden bis zum 5. Mai bereits 450 bestätigte Fälle und sechs Todesfälle registriert – ein dramatischer Anstieg im Vergleich zum gesamten Jahr 2024, in dem 636 Fälle und zwei Todesfälle verzeichnet wurden.
Am stärksten betroffen seien derzeit die Regionen Mittelböhmen mit 87, Mähren-Schlesien mit 83 und Prag mit 73 Fällen. Dr. Macková, Chefhygienikerin und Direktorin des nationalen Gesundheitsinstituts, warnt: "Wenn wir die Zahlen des gesamten letzten Jahres mit nur vier Monaten dieses Jahres vergleichen, ist klar, dass wir einen starken Anstieg der Fälle sehen."
Hepatitis A - Ansteckung in fremden Urlaubsregionen möglich
Die als "Fäkalkrankheit" bezeichnete Infektion verbreitet sich über den fäkal-oralen Weg – wenn jemand Nahrung oder Wasser konsumiert, die mit den Fäkalien einer infizierten Person kontaminiert sind. Dies kann zu schweren Leberschäden führen.
"Die Übertragung der Infektion erfolgt hauptsächlich aufgrund schlechter Hygienebedingungen", erklärt Dr. Macková. Besonders problematisch: Die Inkubationszeit beträgt 14-50 Tage, meist etwa 30 Tage, wie Dr. Kateřina Fabiánová vom tschechischen Gesundheitsamt erläutert.
Hepatitis-Anzeichen frühzeitig erkennen - darauf kommt es an
Bei Kindern verläuft Hepatitis A größtenteils asymptomatisch, und auch bei Erwachsenen können Symptome verzögert auftreten. Typische Anzeichen sind Gelbsucht, dunkler Urin und intensiver Juckreiz – viele Infizierte könnten das Virus unwissentlich weitergeben.
Unter Reisenden gibt es besonders viele Infektionen
Gesundheitsbehörden weisen darauf hin, dass bestimmte Personengruppen einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Dazu gehören häufige Reisende, Personen, die bei Einheimischen übernachten, Männer, die Sex mit Männern haben, sowie Menschen mit bestehenden Gesundheitsproblemen wie Lebererkrankungen.
Tschechische Gesundheitsbehörde warnt - Krankheit nicht nur bei Kindern eine Gefahr
Das tschechische Gesundheitsministerium warnt zudem: "Die Krankheit, auch als infektiöse Gelbsucht bekannt, breitet sich nicht nur unter Kindern aus, sondern auch unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie unter Menschen mit riskantem Verhalten, insbesondere unter Drogenabhängigen und Obdachlosen."
Gefährlicher Virus in Tschechien verbreitet - So kann man sich schützen
Angesichts der steigenden Fallzahlen empfehlen Gesundheitsexperten dringend, sich vor Reiseantritt gegen Hepatitis A impfen zu lassen. In Deutschland gibt es keine Impfpflicht gegen Hepatitis A. Sie wird jedoch als Indikationsimpfung empfohlen. Kinder können sich ab dem vollendeten ersten Lebensjahr impfen lassen.
Gesundheitsbehörden raten Touristen, insbesondere, wenn sie nicht geimpft sind, zu besonderen Vorsichtsmaßnahmen vor allem bei der Lebensmittelauswahl. "Es wird empfohlen, den Verzehr von rohen Salaten und Gemüse, Obst, das man nicht selbst schälen kann, Eiscreme, rohen oder halbrohen Meeresfrüchten zu vermeiden. Austern sind besonders gefährlich", warnt Dr. Fabiánová. "Generell ist es gut, nicht durchgegarte Speisen zu meiden und kein Eis in Getränken zu verwenden."
Die aktuelle Situation in Prag und anderen tschechischen Regionen unterstreicht die Bedeutung grundlegender Hygienemaßnahmen auf Reisen. Besonders die lange Inkubationszeit und der oft symptomlose Verlauf machen die Krankheit zu einem heimtückischen Reisebegleiter.
Wer in den kommenden Wochen eine Reise nach Tschechien plant, sollte daher rechtzeitig seinen Impfschutz überprüfen und vor Ort besondere Vorsicht bei der Lebensmittelauswahl walten lassen.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
ife/stg/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.