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Lieferengpass bei NOVOSEVEN 1 MG 50KIE: Darum ist das Medikament jetzt auch nicht lieferbar

Am 03.11.2023 wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet, dass es aktuell auch beim Arzneimittel NOVOSEVEN 1 MG 50KIE Lieferengpässe gibt. Wieso es derzeit zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. (Foto) Suche
Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: AdobeStock_Jürgen Fälchle

Zwar sind Lieferengpässe von Medikamenten in Deutschland kein gänzlich neues Problem, aber nun hat sich die Versorgungssituation durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg noch verschärft. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Davon betroffen ist aktuell auch NOVOSEVEN 1 MG 50KIE.

Ursachen für Lieferprobleme bei NOVOSEVEN 1 MG 50KIE

Für das Medikament vom Pharmazeuten Novo Nordisk Pharma GmbH ist die Meldung zum Lieferengpass aktuell für den Zeitraum vom 03.11.2023 bis zum 10.11.2023 gültig. Problematisch ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Ein alternativ wirkendes Präparat für NOVOSEVEN 1 MG 50KIE wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Trotzdem könnte es sich als nützlich erweisen, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. In jedem Fall gilt hier: Von der Suche nach Alternativen im Ausland ist absolut abzuraten.

Ob Qualitätsprobleme bei der Produktion bis hin zu Verpackungsproblemen: die Ursachen für die Lieferengpässe sind vielfältig. Für NOVOSEVEN 1 MG 50KIE teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten eine erhöhte Nachfrage mit. Desweiteren ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Lieferverzögerung durch eine stärker als erwartet gestiegene Nachfrage".

NOVOSEVEN 1 MG 50KIE: Die Details zum Blut-Medikament

Bei Novoseven 1 mg 50Kie handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Eptacog alfa (aktiviert) von Bedeutung ist.
Das Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikationssystem (ATC) ermöglicht eine präzisere Beschreibung des Medikaments. Dabei handelt es sich um eine amtliche Klassifikation für pharmakologische Wirkstoffe, wobei die erste Ebene aktuell 15 Hauptgruppen umfasst, die sich nach dem Organ oder System richten, auf das der Arzneistoff seine Hauptwirkung entfaltet. NOVOSEVEN 1 MG 50KIE lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:

  • Ebene 1 - Blut und blutbildende Organe
  • Ebene 2 - Antihämorrhagika
  • Ebene 3 - Vitamin K und andere Hämostatika
  • Ebene 4 - Blutgerinnungsfaktoren

Novoseven 1 mg 50Kie gehört zur Gruppe B, ist also demnach ein Blut- Medikament. Medikamente für das Blut und für blutbildende Organe umfassen beispielsweise Antikoagulantien, Thrombozytenaggregationshemmer und blutbildende Mittel. Einige Arzneimittel werden auch für die Behandlung von hämatologischen Erkrankungen eingesetzt.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:

  • Qualitative Thrombozytendefekte
  • Hämorrhagische Diathese durch Vermehrung von Antikörpern gegen Faktor VIII
  • Hereditärer Faktor-VII-Mangel
  • Hereditärer Faktor-VIII-Mangel
  • Erworbener Mangel an Gerinnungsfaktoren
  • Hämorrhagische Diathese durch Vermehrung von Antikörpern gegen sonstige Gerinnungsfaktoren

Ursachen und Details zum Lieferengpass auf einen Blick

MedikamentNOVOSEVEN 1 MG 50KIE
HerstellerNovo Nordisk A/S
PZN06062930
WirkstoffEptacog alfa (aktiviert)
Gültigkeitszeitraum03.11.2023 bis 10.11.2023
relevant im Krankenhausja
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassErhöhte Nachfrage

Verfügbarkeit und Ausblick

Eine Verlängerung des Geltungszeitraums im Fall NOVOSEVEN 1 MG 50KIE ist derzeit nicht ausgeschlossen, da der Engpass weiterhin besteht.

Die Apotheken sind derzeit besonders gefordert und müssen mit viel Weitblick auf die entsprechenden Engpässe reagieren. In manchen Fällen ist es beispielsweise möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Zwar scheint dies im Großen und Ganzen gut zu funktionieren, es ist jedoch auf lange Sicht keine Lösung des Problems. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln einzudämmen. Ende Juni 2023 ist dazu von der Ampel ein Gesetzesentwurf vorgestellt worden, der unter anderem Sicherheitspuffer bei den Herstellern vorschreibt und Sonderregelungen bei Mitteln für Kinder vorsieht. Ob, wann und wie sich die neuen Regelungen auf die Lieferengpässe auswirken, ist aktuell noch nicht einzuschätzen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Die Daten zur Meldung werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereitgestellt und von uns mit ergänzendem Recherchematerial automatisiert aufbereitet. Die Meldungen in diesem Artikel werden regelmäßig aktualisiert (zuletzt am 03.11.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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roj/news.de

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