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Lieferengpass bei TOVIAZ® 8 MG: Wie lange wird das Medikament nicht lieferbar sein?

Zuletzt wurde im Jahr 2023 vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine Änderungsmitteilung herausgegeben, die sich auf die Angaben zum Lieferengpass beim Medikament TOVIAZ® 8 MG bezieht. Schon zuvor war bekannt gegeben worden, dass es bei der Lieferung des Medikaments Schwierigkeiten gibt. Wieso es zu Einschränkungen kommt und wofür das Arzneimittel gebraucht wird, erfahren Sie hier auf news.de!

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. (Foto) Suche
Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die Lieferengpässe reagieren. Bild: Adobe Stock / USeePhoto

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Das gilt aktuell auch für TOVIAZ® 8 MG.

Lieferprobleme beim Medikament TOVIAZ® 8 MG: "Probleme beim Wirkstoffhersteller"

Derzeit betrifft die Lieferengpassmeldung das Medikament von Pfizer Pharma GmbH und ist für den Zeitraum vom 05.06.2023 bis zum 31.05.2024 wirksam. Delikat ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Als Alternativpräparat für TOVIAZ® 8 MG wird jedoch vom Bundesinstitut Fesoterodin Aristo 8 mg Retardtabletten vorgeschlagen, was die Lage etwas entspannen könnte. In jedem Fall muss beachtet werden: Von der Suche nach Alternativen im Ausland ist absolut abzuraten.

Verschiedene Faktoren können individuell oder in Kombination dazu führen, dass es zu einem Lieferengpass bei einem bestimmten Medikament kommt. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten "Probleme beim Wirkstoffhersteller" mit. Weitere Details gab das Bundesinstitut dazu nicht bekannt.

TOVIAZ® 8 MG: Die Details zum Arzneimittel

TOVIAZ® 8 MG ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Fesoterodinfumarat von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:

  • Dranginkontinenz
  • Sonstige näher bezeichnete Krankheiten der Harnblase

Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:

  • Das Arzneimittel enthält einen Wirkstoff mit dem Namen Fesoterodinfumarat. Das ist ein so genannter Muskarinrezeptor-Antagonist, der die Aktivität einer überaktiven Blase vermindert und zur Behandlung der damit verbundenen Symptome bei Erwachsenen eingesetzt wird.
  • Mit dem Arzneimittel werden die Symptome einer überaktiven Blase behandelt, wie etwa:
    • Fehlende Kontrolle über die Blasenentleerung (Dranginkontinenz)
    • Plötzlicher Drang, Wasser lassen zu müssen (Harndrang)
    • Häufigere Blasenentleerung als üblich (erhöhte Harnfrequenz).
MedikamentTOVIAZ® 8 MG
HerstellerPfizer Europe MA EEIG
PZN10796342
WirkstoffFesoterodinfumarat
Gültigkeitszeitraum05.06.2023 bis 31.05.2024
relevant im Krankenhausja
AlternativpräparatFesoterodin Aristo 8 mg Retardtabletten
Begründung für den LieferengpassProbleme beim Wirkstoffhersteller

Auch interessant: Lieferengpass bei ROXITHROMYCIN ABZ 300MG: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Medikaments

Lieferprobleme in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?

Aufgrund des andauernden Engpasses ist es im Fall TOVIAZ® 8 MG unklar, ob der aktuell definierte Geltungszeitraum eingehalten wird.

Gerade jetzt sind die Apotheken besonders gefragt und müssen mit viel Geschick auf die aktuellen Engpässe reagieren. Unter Umständen ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen anzubieten. Obwohl dies derzeit eine gute Lösung darstellt, sollte dieses Provisorium kein Dauerzustand werden.
Die Bemühungen zur Eindämmung der Lieferengpässe von Arzneimitteln bestehen bereits seit einiger Zeit. Nach Verabschiedung eines neuen Gesetztes für Deutschland durch die Bundesregierung im Juli 2023 hat auch Brüssel im Oktober 2023 ein Dokument zur Bewältigung des Medikamentenmangels vorgelegt. Die darin formulierte Zielsetzung ist die Rückverlagerung der Produktion nach Europa. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die Umsetzung der neuen Bestimmungen auf das Problem auswirkt.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 26.01.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

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