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Blastomykose: Schon eine Person gestorben! Tödliche Pilzinfektion auf dem Vormarsch?

In Michigan breitet sich ein seltener Pilzerreger aus. Hunderte Menschen erkrankten bereits an der Infektionskrankheit. Eine Person starb an den Folgen. Wie sich der Pilz verbreiten konnte, beschäftigt aktuell immer noch die Behörden.

In Michigan kam es zu einem Blastomykose-Ausbruch.  (Foto) Suche
In Michigan kam es zu einem Blastomykose-Ausbruch.  Bild: Adobe Stock/ Dr_Microbe

Im US-amerikanischen Bundesstaat Michigan breitete sich zuletzt der potenziell tödliche Hefepilz Blastomyces dermatitidis aus. 109 Menschen infizierten sich, 13 wurden in ein Krankenhaus eingeliefert und eine Person starb an einer Blastomykose, teilten die Behörden mit. Über den Zustand der hospitalisierten Patient:innen ist aktuell nichts bekannt.

Ein Toter, hunderte Infizierte: Blastomykose-Ausbruch in Michigan

Der Hefepilz soll sich vermutlich in einer Papierfabrik in Escanaba, Upper Peninsula, ausgebreitet haben. Die Infizierten sollen alle Angestellte und Besucher sein, berichtet die "Daily Mail". Die ersten Fälle wurden im Februar 2023 bekannt. Die Fabrik, die dem schwedischen Unternehmen Billerud gehört, wurde nach eigenen Angaben erst im März über die Blastomykose im Werk aufmerksam gemacht, nachdem erste Arbeiter positiv auf die Erkrankung getestet wurden. Die Papierfabrik meldete bis zum 28. April Fälle. Die Zahl der gemeldeten Patient:innen könnte aber noch ansteigen, weil die Symptome erst nach Wochen auftreten. Der örtliche Gesundheitsbeauftragte Michael Snyder erklärte, dass die Behörden weiterhin jede Woche "weniger neue Fälle" melden. "Viele dieser Fälle haben seit März Anzeichen und Symptome gezeigt", sagte er in einer Erklärung. Die Fabrik wurde vorübergehend geschlossen.

Pilzinfektion auf dem Vormarsch: Stammt der Erreger aus einer Papierfabrik?

Die Arbeiter mit einer schweren Infektion seien"nicht in der Lage zu atmen", sagte Jamie Dier, der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft. Sie husteten "Blut oder Schleim" aus."Ihre Lungen füllen sich mit Knötchen [des Pilzes]", sagte er. "Es ist wie eine Pilzmasse auf ihrer Lunge, die sie am Atmen hindert", erklärte er weiter. Er selbst infizierte sich mitBlastomyces dermatitidis. Sechs Wochen litt er unter der Infektionserkrankung. Mittlerweile ist er wieder genesen.

Unklar ist derzeit aber, woher die Pilzsporen stammen.Blastomyces dermatitidis kommt vermehrt in Nordamerika vor. Der Erreger wächst in Regionen mit Böden, die feucht sind und verrottete und saure organische Substanzen enthalten. Der Erreger kommt auch vermehrt in Flussufernähe wie bei den Ohio-Mississippi -Flusstälern, im Staat New York, im nördlichen Teil des Mittleren Westens oder im Süden Kanadas vor, schreibt das Portal "MSD Manuals". Der Schimmelpilz könnte sich in dem Fall durch das Holz verbreitet haben. Die Lüftungsanlagen werden derzeit gereinigt.

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Diese Symptome wiesen auf eine Blastomykose hin

Die Hefepilzsporen können sich einmal in der Lunge ausbreiten. Die Erkrankung kann sich direkt bemerkbar machen oder sich unbemerkt ausbreiten. Eine Infektion zeigt sich durch Fieber, trockenen, abgehackten Husten, Atemnot, Schweißausbrüche und Schüttelfrost. Im forstschreitenden Verlauf ist ein Pleuraerguss möglich und es kann sich ein akutes Atemnotsyndrom (ARDS) entwickeln. Außerdem können weitere Organe und Körperstellen wie die Haut, Nieren, Genitalien, das zentrale Nervensystem, Wirbel, das Knochenmark oder Lymphknoten betroffen sein. Es bilden sich Läsionen oder sogar Geschwüre aus. Das besondere an der Erkrankung ist aber, dass der Erreger nicht auf einen anderen Menschen übertragen werden kann.

Behörden bezeichnen den Blastomykose-Ausbruch als den größten in der Geschichte der USA. Die Behörden gehen jährlich von etwa 60 Todesfällen und 6.700 Fällen aus. Dennoch tritt die Krankheit pro Jahr landesweit nur bei etwa ein bis zwei Personen pro 100.000 Menschen auf. Laut dem Centers for Disease Control and Prevention (CDC) liegt die Sterblichkeitsrate bei etwa einem von 100 Patient:innen.

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/gom/news.de

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