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Paleo-Ernährung: Diese Steinzeit-Mythen sind völlig falsch

Die Steinzeit-Ernährung wird immer beliebter: Was genau hat es mit der Paleo-Diät auf sich? DAS sollten Sie wirklich essen. Alle Details gibt es hier.

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Welche Mythen der Paleo-Diät sind falsch? Bild: AdobeStock / bit24

Anhänger der sogenannten Paleo-Diät sind der Auffassung, dass viele Erkrankungen auf die Zivilisation und ungesunde Ernährung zurückzuführen seien. Außerdem könne der Mensch dadurch nicht sein volles Gesundheitspotenzial ausschöpfen. Daher ernähren sie sich so, wie es unsere Vorfahren in der Steinzeit getan haben. Dabei erweisen sich viele Annahmen allerdings als falsch.

Essen wie vor 10.000 Jahren! Das steckt hinter der Paleo-Diät

Was haben Menschen in der Steinzeit wohl gegessen? Während man sich diese Frage vermutlich zum ersten Mal in der Grundschule gestellt hat, weil man von der damaligen Zeit total fasziniert war, wird sie vielleicht auch im Erwachsenenalter wieder präsenter. Der Grund: Viele Menschen finden das Ernährungsprinzip unserer Vorfahren spannend und würden sich davon gerne eine Scheibe abschneiden. Besonders diejenigen, die viel Wert auf Gesundheit und eine vollwertige Ernährung legen, beschäftigen sich mit der Ernährungsweise aus der Steinzeit, um so den "Zivilisationskrankheiten" der modernen, heutigen Zeit vorzubeugen. Laut der Paleo-Diät, wie die Ernährung à la Steinzeit auch genannt wird, sollen wir, um wirklich gesund zu sein, auf landwirtschaftlich erzeugte Kohlenhydratbomben verzichten und auch die Finger von Massentierhaltung lassen. An sich ein sehr lobenswerter Ansatz, sich die Zeit vor landwirtschaftlich genutzten Pestiziden zurückzuwünschen, um einfach ein bisschen mehr zurück zur Natur zu finden. Dennoch gibt es viele falsche Annahmen im Rahmen dieser Ernährungsform, sodass sich die Mythen nur so darum ranken.

Das darf man während der Paleo-Diät essen

Eines der Grundprinzipien bei der Steinzeit-Ernährung ist die Voraussetzung, dass schon unsere Vorfahren vor rund 10.000 Jahren das Essen hätten sammeln, fischen, jagen oder pflücken können. Heißt also: Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Früchte, Gemüse, Eier, Pilze, Nüsse, Honig und Kräuter, die es sogar in der damaligen Zeit schon gab, sind auch im 21. Jahrhundert auf dem Teller erlaubt. Kohlenhydrate? Sucht man hier erst einmal vergebens! Die Getreideverarbeitung wurde nämlich erst später erfunden. Wer ein absoluter Brot- oder Pasta-Liebhaber ist, sollte sich womöglich eine andere Form der Diät suchen. Milchprodukte, Hülsenfrüchte und die meisten Öle gab es auch noch nicht und sind somit ebenfalls tabu. Von Alkohol, Fast Food oder Fertigprodukten brauchen wir gar nicht erst anzufangen. Ein kleiner Trost: Ein wenig Reis und ein paar Kartoffeln sind okay, wenn auch in Maßen.

 

Welche Mythen verbergen sich nun hinter der Paleo-Diät?

Wieso viele Leute Fans von der Steinzeit-Ernährung sind, sollte klar geworden sein. Sie wollen den eigenen Stoffwechsel so natürlich wie möglich belassen und sind der Meinung, dass moderne Lebensmittel diesen durcheinanderbringen sowie unserer Verdauung schädigen. Angeblich sei der menschliche Körper auf eine solche industrielle Ernährung, wie wir sie heute kennen, nicht ausgelegt. Dies kann aber wissenschaftlich nicht belegt werden, womit ein erster Mythos widerlegt wäre.

Ein zweiter Mythos besagt, dass Menschen Fleisch brauchen, weswegen eben dieses bei der Paleo-Diät begrüßt wird. Dass man sich aber fettige Wurstscheiben en masse gönnen soll, davon ist nicht die Rede. Außerdem weiß man mittlerweile, dass Menschen vorwiegend Pflanzen gegessen haben, auch wenn sie ab und zu gejagt und das Fleisch der Beute verzehrt haben.

Der letzte Mythos bezieht sich auf die Gesundheit: Mit dem Steinzeit-Ernährungsprinzip lässt es sich gut abnehmen. Das liegt aber vor allem daran, dass weniger Kohlenhydrate und viele frische Lebensmittel verspeist werden und dass der Stoffwechsel aufgrund dieser Ernährung angekurbelt wird. Wer im Zuge der Paleo-Diät zu viel Fleisch isst, wird die möglichen Folgeerkrankungen in Form von Übergewicht, Gelenkproblemen oder Bluthochdruck irgendwann zu spüren bekommen.

Gegen DIESE Krankheiten soll die Paleo-Ernährung angeblich helfen

 

Viele Erkrankungen konnten mithilfe der altertümlichen Ernährungsform aber tatsächlich gemindert werden: Diabetes, Epilepsie und sogar Dickdarmkrebs wurden als Krankheitsbilder in Studien erfasst, die mithilfe der Paleo-Diät verbessert werden konnten. Allerdings liegt dies vermutlich weniger daran, dass man sich auf wenige Lebensmittel beschränkt hat, sondern daran, dass eine allgemeine Ernährungsumstellung vorgenommen wurde. An sich ist diese Form der Diät aber eine gute Sache, die für den Körper gesunde Auswirkungen hat und ruhig mal ausprobiert werden kann. Allerdings muss gesagt werden, dass es sich bei der Paleo-Diät um keine akkurate Repräsentation der Ernährung von vor 10.000 Jahren handelt.

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