Populus tremula: Wie gefährlich ist umherfliegende Pappelwolle?

Weiße Flocken fliegen durch die Luft – sind das Pappelpollen oder harmlose Samen? Was Allergiker wissen müssen und warum Pappelwolle sogar Brände auslösen kann.

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Ist Pappelwolle für Allergiker gefährlich? (Foto) Suche
Ist Pappelwolle für Allergiker gefährlich? Bild: AdobeStock / andrea
  • Allergie-Gefahr durch Pappelwolle?
  • Mechanische Reizung durch flauschige Pappelsamen möglich
  • Brandgefahr durch Pappelwolle bei Trockenheit

Allergiker aufgepasst? Nicht unbedingt. Die flauschigen weißen Flocken, die im Frühling und Frühsommer durch die Luft wirbeln, sorgen für Verwirrung: Viele denken dabei an gefährlichen Pollenflug. Doch was fliegt da wirklich – und wie bedenklich ist es?

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Sind Pappelsamen gefährlich für Allergiker?

Die gute Nachricht zuerst: Die fluffigen weißen Flocken, die in einigen Regionen Straßen, Wiesen und Balkone bedecken, sind keine Pollen – sondern die Samen der Zitterpappel (Populus tremula). Die Bäume schleudern sie mithilfe einer watteähnlichen Flughilfe durch die Luft. Für viele sehen sie wie Schneeflocken aus. 

In der Regel sind die flauschigen Pappelsamen nicht gefährlich für Allergiker. Die eigentlichen Pollen der Pappel fliegen bereits im Frühjahr – etwa von Februar bis April – und können bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Die Samen, die im späten Frühling durch die Luft treiben, sind hingegen harmlos: Laut Experten lösen sie in über 99 Prozent der Fälle keine Allergien aus.

Trotzdem klagen einige Menschen in dieser Zeit über Augenreizungen oder Halsschmerzen. Der Grund: Die feinen Härchen der Samen können mechanisch reizen, vor allem wenn sie in die Atemwege gelangen. Das ist unangenehm – aber keine klassische Allergie.

Wie kann man sich vor Pappelwolle schützen?

Auch wenn keine echte Allergie-Gefahr besteht, können einige Maßnahmen helfen, um Reizungen zu vermeiden:

  • Tragen Sie Sonnenbrille im Freien – das schützt die Augen.
  • Halten Sie Fenster geschlossen, wenn viel Samenflug herrscht.
  • Nutzen Sie Luftreiniger oder Nasenfilter bei starker Empfindlichkeit.
  • Nasenspülungen am Abend können helfen, Reizstoffe zu entfernen.

Wenn die Pappelwolle Brände auslöst

Neben Reizungen gibt es noch ein anderes Risiko: Brandgefahr. Pappelsamen sind extrem trocken und leicht entflammbar. Besonders bei sommerlicher Hitze kann eine achtlos weggeworfene Zigarette ausreichen, um Feuer zu entfachen.

Ein Beispiel: In Berlin rückte die Feuerwehr laut Medienberichten vor ein paar Jahren innerhalb eines Wochenendes zu rund 150 Bränden aus, die vermutlich durch entzündete Pappelsamen ausgelöst wurden. Die flauschige "Wolle" sammelt sich häufig in Hecken, Straßengräben oder auf Wiesen – dort kann sie sich schnell entzünden und ausbreiten.

Tipps zur Vorbeugung:

  • Keine Zigarettenstummel ins Gras werfen
  • Kein offenes Feuer in der Nähe von Pappelwolle
  • Kinder fernhalten – Pappelwolle brennt spektakulär, aber gefährlich

Fazit: Harmlos für Allergiker, aber mit Risiken

Die Pappelwolle sieht zwar harmlos aus, kann aber bei empfindlichen Menschen leichte Reizungen verursachen – ohne allergen zu sein. Die größere Gefahr liegt jedoch in ihrer Entflammbarkeit. Wer aufmerksam bleibt und einfache Vorsichtsmaßnahmen beachtet, muss sich aber keine Sorgen machen.

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