Politik

Karoline Leavitt am Pranger: Diese Lobeshymne fliegt der Trump-Sprecherin jetzt um die Ohren

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, steht wegen kontroverser Äußerungen immer wieder im Fokus. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

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  • Karoline Leavitt ergeht sich in Lobeshymnen auf Donald Trump
  • Sprecherin des Weißen Hauses verunglimpft Ex-Präsidenten und preis Trump als Friedensstifter
  • Heftiger Gegenwind bei Social Media: "Worüber zum Teufel redet diese Frau?"

Als Sprecherin des Weißen Hauses unter Donald Trump hat Karoline Leavitt vor allem eine Aufgabe: Die 27-Jährige wird bei Presseterminen in die Spur geschickt, wenn es darum geht, den US-Präsidenten in bestmöglichem Licht dastehen zu lassen und Lobeshymnen auf Trump anzustimmen. Das ließ sich Karoline Leavitt auch nach Trumps Treffen mit Wladimir Putin in Alaska sowie dem Besuch von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj in Washington nicht nehmen - doch der von Karoline Leavitt auf Donald Trump angestimmte Lobgesang ging den Social-Media-Reaktionen zufolge komplett nach hinten los.

Donald Trump von Karoline Leavitt in den Himmel gelobt nach Gipfeltreffen

Dabei hatte die Pressesprecherin des Weißen Hauses alle Register gezogen, als sie in der Pressekonferenz ans Mikrofon trat und ein vorbereitetes Statement ablas, das Donald Trump über den grünen Klee lobte, während dessen Amtsvorgänger in Grund und Boden kritisiert wurden. Ganz so, wie es auch Donald Trump selbst immer wieder zu betonen pflegt, wiederholte Karoline Leavitt ihre Behauptung, der Ukraine-Krieg sei aufgrund "der Schwäche und der Inkompetenz" von US-Präsident Joe Biden ausgebrochen, der bekanntlich als 46. Präsident der Vereinigten Staaten zwischen den beiden Amtszeiten von Trump die Geschicke im Weißen Haus leitete - eine Behauptung, die ohne Erwähnung von Wladimir Putin in den Raum gestellt wurde, der den Ukraine-Krieg im Februar 2022 als "militärische Spezialoperation" vom Zaun brach.

Sprecherin des Weißen Hauses diskreditiert Ex-Präsident Joe Biden, während Donald Trump zum Helden stilisiert wird

Der demokratische Präsident habe Leavitts Ausführungen zufolge ohne Rücksicht auf Menschenleben im Kriegsgebiet Unsummen US-amerikanischer Steuergelder verpulvert, um "die Welt weiter vom Frieden zu entfernen". Erst Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus habe seiner Sprecherin zufolge eine Wende eingeleitet, da sich der Republikaner "unermüdlich für den Frieden" einsetze.

Karoline Leavitt setzte in einem von "Republicans for Ukraine" bei X (vormals Twitter) veröffentlichten weiteren Ausschnitt ihrer Rede noch einen drauf und brachte Trumps Amtsvorgänger direkt mit kriegerischen Handlungen Russlands in Verbindung. Leavitt zufolge habe Russland während der Präsidentschaft von George W. Bush Georgien angegriffen und in Barack Obamas Amtszeit die Krim annektiert, bevor während Bidens Präsidentschaft der Ukraine-Krieg ausbrach.

Karoline Leavitt behauptet, Wladimir Putin habe "großen Respekt" vor Donald Trump - und verschweigt erschreckende Fakten zu Europas Sicherheit

"Doch unter Präsident Trump hat Russland kein Land weder angegriffen noch annektiert", so die Sprecherin des Weißen Hauses im Brustton der Überzeugung. Und ohne rot zu werden gab Karoline Leavitt eine weitere unerhörte Behauptung von sich, die wie folgt lautete:

  • "Präsident Trump ist der einzige Präsident in diesem Jahrhundert, egal ob Republikaner oder Demokrat, der Russland in Schach hielt und den Frieden in Europa sicherte."
  • "Das liegt daran, dass Russland immer großen Respekt vor Donald Trump und seinem außenpolitischen Ansatz hatte, Frieden durch Stärke zu sichern."

Gänzlich unerwähnt ließ Karoline Leavitt den Umstand, dass sich mehrere Länder in Europa als Nato-Mitgliedsstaaten aktiv auf einen möglichen Angriff Wladimir Putins vorbereiten, wie unter anderem das unmittelbar bevorstehende Übungsmanöver "Quadriga 2025" zeigt, das unter anderem mit Bundeswehr-Beteiligung im Baltikum stattfinden wird. Auch dass etliche Politik-Experten sowohl Telefonate als auch das persönliche Treffen in Alaska zwischen Donald Trump und Wladimir Putin bis ins Detail analysierten und zu dem Schluss kamen, dass der US-Präsident den perfiden Tricks des Kreml-Chefs nichtsahnend auf den Leim ging, war Karoline Leavitt keine Silbe wert.

Heftige Kritik an unerhörten Leavitt-Behauptungen über Donald Trump

Lange dauerte es folglich nicht, bis Donald Trumps Sprachrohr in den sozialen Medien ordentlich Gegenwind bekam und kritische Stimmen die irreführenden Aussagen der Blondine zurechtrückten. Denn was Karoline Leavitt komplett unerwähnt ließ, ist der Umstand, dass seit Donald Trumps Vereidigung im Januar 2025 der Ukraine-Krieg mitnichten zum Stillstand kam, wie es Trump sich erträumt, sondern Russlands Präsident Wladimir Putin sein Blutvergießen im russischen Nachbarland mit unerbittlicher Brutalität weiterführt - wohl kaum eine Meisterleistung, die sich Donald Trump als selbsternannter Friedenspräsident guten Gewissens auf die eigene Fahne schreiben könnte.

  • "Mmmh und ich dachte immer, Russland sei das Gute? Immerhin hat Putin neulich den rote-Teppich-Empfang bekommen..."
  • "Nennt mir eine gute Führungspersönlichkeit, die die Schuld immer auf andere abwälzt, na los!"
  • "Worüber zum Teufel redet diese Frau? Trump versucht mit allen Mitteln, Selenskyj zur Aufgabe der Kontrolle in der Ostukraine zu bewegen, um seinen Kumpel Putin zu besänftigen."
  • "So ein Blödsinn! Putin hätte die Ukraine im Februar 2022 so oder so angegriffen und hat sich sogar darauf verlassen, dass Trump die Wahl erneut gewinnt!"
  • "Wie niedlich, dass die die Tatsache einfach übergeht, dass Russland jeden einzelnen Tag damit beschäftigt war, die Ukraine anzugreifen und einzunehmen, und zwar in Trumps beiden Amtszeiten, während Trump in den neun Jahren seit seiner ersten Vereidigung nicht einmal einen Waffenstillstand erreicht hat geschweige denn die russische Invasion aufzuhalten vermochte."
  • "Russland vertrauen? Das wäre, als würde man einer Schlange vertrauen, dass sie während eines Spaziergangs Händchen hält."
  • "Mir wird schlecht, wenn ich sie höre und sehe. Sie ist der Inbegriff von Fake-News."
  • "Aha, und hat Trump irgendetwas anderes getan, als sich vorführen zu lassen?"
  • "Hat sie keinen Schimmer davon, dass Russland in der Ukraine weiterbombt und öffentliche Gebäude zerstört, wobei unschuldige Menschen getötet werden, während Trump Putin weiter anhimmelt?
  • "Wenn Trump es schaffen würde, Russland zur Rückgabe besetzter Gebiete zu bringen, wäre das wirklich ein Indiz für eine erfolgreiche Präsidentschaft."

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