Deutschlandticket: Nächste Preiserhöhung geplant? So teuer könnte es bald für Kunden werden
Der Preis des Deutschlandtickets ist weiterhin ein großes politisches Streithema. Aktuellen Berichten zufolge kommen auf Verbraucher womöglich bald höhere Kosten zu - viel früher als ursprünglich von der schwarz-roten Regierung geplant.
Erstellt von Martin Gottschling - Uhr
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- Verkehrsminister beraten am Donnerstag über das Deutschlandticket
- Mögliche Preiserhöhung auf 62 oder 64 Euro im Gespräch
- Schwarz-rote Koalition wollte mehr Kosten für Verbraucher ursprünglich erst ab 2029
Das Deutschlandticket könnte schon bald wieder teurer werden. Die Fahrkarte, mit der man einen Monat lang den gesamten Nahverkehr in der Bundesrepublik nutzen kann, kostet aktuell 58 Euro. Der Preis wurde erst zu Beginn des Jahres um neun Euro erhöht.
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Deutschlandticket könnte teurer werden: Kostet die Fahrkarte bald 64 Euro?
Künftig könnte das Deutschlandticket zwischen 62 und 64 Euro kosten. Diese Preisspanne kursiert derzeit in Verhandlungskreisen, wie die Deutsche Presse-Agentur im Vorfeld der Sonderverkehrsministerkonferenz am Donnerstag erfuhr. Die Verkehrsminister der Bundesländer kommen in München zusammen, um ausschließlich über die Zukunft und Finanzierung des beliebten Nahverkehrstickets zu beraten.
Der "Tagesspiegel" hatte zuerst über eine entsprechende Beschlussvorlage berichtet, wobei in der aktuellen Fassung des Papiers nach dpa-Informationen keine konkreten Preise mehr genannt werden.
Die bisherige Finanzierung des Deutschlandtickets reicht nicht mehr aus. Jährlich fließen drei Milliarden Euro als Zuschuss an die Verkehrsbetriebe - jeweils zur Hälfte von Bund und Ländern getragen. Doch diese Summe deckt die tatsächlichen Kosten nicht mehr ab.
Verkehrsminister der Bundesländer sprechen in München über Zukunft des Deutschlandtickets
Die Bundesländer fordern deshalb vom Bundesverkehrsminister eine deutlich höhere finanzielle Beteiligung. Ihren eigenen Anteil von 1,5 Milliarden Euro wollen sie keinesfalls aufstocken. Bei der Preisgestaltung zeigen sich unterschiedliche Positionen, wie die "Bild" berichtet: Während SPD-geführte Länderministerien für 62 Euro plädieren, signalisieren unionsgeführte Häuser auch Zustimmung zu 64 Euro. Das Saarland und Bayern markieren dabei die gegensätzlichen Pole in der Debatte.
Schwarz-Rot versprach Preiserhöhung erst ab 2029
Die drohende Preiserhöhung steht im krassen Widerspruch zum schwarz-roten Koalitionsvertrag vom Mai. Darin hatten Union und SPD festgeschrieben, dass der Nutzeranteil erst ab 2029 "schrittweise und sozialverträglich" steigen solle. Von einer erneuten Anhebung bereits 2025 war keine Rede.
Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens fordert einen radikalen Kurswechsel: "Wir müssen raus aus der politischen Preisbildung", sagte die SPD-Politikerin "Bild". Die Branche solle künftig selbst über den Endpreis entscheiden, während Bund und Länder bei ihrem jeweiligen 1,5-Milliarden-Beitrag bleiben.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder wird bei der entscheidenden Konferenz fehlen - er verhandelt zeitgleich in Berlin über seinen eigenen Haushalt. Eine Finanzierungszusage aus dem Bundesverkehrsministerium liegt bislang nicht vor.
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gom/news.de/dpa/stg
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