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Geschäftsführer Gehalt aktuell 2024: Warum verdienen Geschäftsführer so viel?

Die Mehrzahl der vollzeit beschäftigten Geschäftsführers in Deutschland verdient so gut, dass ihr Gehalt oberhalt der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Damit gehören Sie zu den Top-Verdienern. Lesen Sie mehr!

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Geld Bild: Adobe Stock / weyo

In nur wenigen Berufen lässt sich mehr Geld verdienen als in dem des Geschäftsführers. Gerade einmal 25 Prozent verdienen weniger als 4.759 Euro. Das bei anderen Berufen wie dem des Krankenpflegers oder der Informatikerin angegebene Medianeinkommen lässt sich für diesen Beruf gar nicht berechnen. Denn der Median gibt das Einkommen an, zu dem es genauso viele Geschäftsführer mit höheren wie mit niedrigeren Einkommen gibt. Dieser Wert liegt aber über der Beitragsbemessungsgrenze von 6.750 Euro. Für diesen Bereich gibt es keine genauen Einkommensdaten in der Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit.

Was verdient ein Unternehmensberater?

Ein Unternehmensberater verdient mit 6.347 Euro rund 6.349 Euro mehr als einer Geschäftsführer. Ein Viertel der Unternehmensberaters verdient weniger als 4.759 Euro.

Warum verdienen Geschäftsführer so viel?

Auch auf dem Arbeitsmarkt gilt, dass Berufe oft besser bezahlt werden, wenn es sich für die Unternehmen lohnt mehr zu bezahlen. Beispielsweise weil sie sonst nicht genug Personal finden würden oder weil die Qualifikation eine große Rolle spielt und "billigeres", aber schlechter arbeitendes Personal mehr Geld kosten als einsparen würde.
Obwohl der Arbeitsmarkt teilweise ähnlich funktioniert wie beispielsweise ein Aktienmarkt, gibt es einige Unterschiede zu anderen Märkten. Etwa, weil Gehälter oft in Tarifverträgen festgelegt werden. Dabei spielen auch Traditionen oder Gerechtigkeitsüberlegungen eine Rolle.

Wie viele Geschäftsführer gibt es in Deutschland?

Die Angaben zum Entgelt basiert auf den von den Arbeitgebern gezahlten Sozialversicherungsabgaben. Demnach gab es 200.202 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Geschäftsführer, die in Vollzeit arbeiten. Teilzeitkräfte gehen nicht in die Statistik ein, da ihr Einkommen nicht mit dem von Vollzeitbeschäftigten vergleichbar ist. Genauso bleiben Selbständige und Beamte außen vor.
Im Beruf des Unternehmensberaters arbeiten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit aktuell 102.314 Beschäftigte in Vollzeit.
Daneben kann es weiter Beschäftigte mit ähnlichen Aufgaben geben, hinzu kommen Teilzeitbeschäftigte.

Was verdienen Geschäftsführer netto im Monat?

Weil Geschäftsführer zu den besonders gut verdienenden Berufen gehören, ist auch die Steuer- und Abgabenlast besonders hoch.
Für die Berechnung des Nettoeinkommens gehen wir von einem Einkommen in Höhe der Beitragsbemessungsgrenze von 6.750 Euro aus. Wie erwähnt liegt es für die Mehrheit der Geschäftsführers sogar noch höher.
Für die Berechnung des Nettoentgelts müssen bei kinderlosen Beschäftigten zunächst Sozialabgaben in Höhe von 1.418 abgezogen werden. Je nach Krankenkasse kann der Betrag etwas höher oder niedriger liegen, Eltern müssen außerdem einen niedrigeren Beitrag zur Pflegeversicherung zahlen.
In den Steuerklassen I oder IV und ohne Kinderfreibeträge fallen zusätzlich noch 1.357 Euro Steuern an, sodass am Ende 3.975 Euro als Nettoeinkommen von Geschäftsführer übrig bleiben. Die Steuer- und Abgabenquote beträgt damit 41,1 Prozent.

Wo verdienen Geschäftsführer am meisten?

Das Gehalt von Geschäftsführer unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Besonders hoch ist es in Rheinland-Pfalz mit 7.000 Euro, besonders niedrig in Hessen mit -2 Euro.

Region∅ Einkommen (Median)Beschäftigte (Vollzeit)
Schleswig-Holstein6.934 €5.406
Hamburgmehr als 7.050 €10.291
Niedersachsen6.974 €13.709
Bremenmehr als 7.050 €2.236
Nordrhein-Westfalenmehr als 7.050 €42.586
Hessenmehr als 7.050 €17.906
Rheinland-Pfalz7.000 €6.822
Baden-Württembergmehr als 7.050 €25.336
Bayernmehr als 7.050 €34.479
Saarland6.999 €1.778
Berlinmehr als 6.750 €15.316
Brandenburg5.949 €4.870
Mecklenburg-Vorpommern5.930 €2.971
Sachsen5.932 €8.621
Sachsen-Anhalt6.005 €3.863
Thüringen6.147 €3.980
Ostdeutschland6.344 €39.621
Westdeutschlandmehr als 7.050 €160.549
Deutschlandmehr als 6.750 €200.202

Wie werden die Daten für das Einkommen von Geschäftsführer erhoben?

Die Angaben zu Höhe der Entgelte sowie zur Zahl der Mitarbeiter basieren auf den Daten der Bundesagentur für Arbeit und stammen aus den Sozialversicherungsmeldungen der Arbeitgeber.
Demzufolge finden sich die Einkommen von Beamten, Soldaten und Selbständigen nicht in den Daten, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Beträge zur Sozialversicherung.

Wie aussagekräftig sind die Angaben zur Qualifikation?

Die Bundesagentur für Arbeit weist Berufe anhand einer fünfstelligen Berufskennziffer aus. Die letzte Stelle gibt das Qualifikationsniveau an, sie unterscheidet zwischen Helfern, Fachkräften, Spezialisten und Experten. Die Einteilung ähnelt der im öffentlichen Dienst, wo traditionell einfacher, mittlerer, gehobener und höherer Dienst unterschieden werden. Dabei ist der üblicherweise nötige Bildungsabschluss ein guter Indikator. Für Helfertätigkeiten ist keine Ausbildung nötig, bei Fachkraft-Stellen wird oft eine duale Ausbildung verlangt und für Spezialisten ein Meister-, Techniker- oder Bachelor-Titel. Für Expertentätigkeiten ist oft ein Master-Titel oder ein Staatsexamen die Voraussetzung. Allerdings spielt dabei nicht der tatsächliche Abschluss eine Rolle, sondern der üblicherweise erwartete. Vor allem zwischen Experten und Spezialisten ist die Unterscheidung oft schwierig. So gelten Journalisten als Experten, Online-Redakteure aber als Spezialisten.
Außerdem werden nicht alle Qualifikationen auch von den Arbeitgebern korrekt angegeben. Das passiert vor allem, wenn ein Mitarbeiter eine neue Stelle innerhalb des Unternehmens erhält, denn nicht immer wird dann diese Änderung auch in den Sozialversicherungsmeldungen hinterlegt.

Geschäftsführer Gehalt: Fazit zum Einkommen

Viele Geschäftsführer gehören zur oberen Einkommensschicht. Die Mehrzahl der Geschäftsführer verdient so viel, dass die Statistik der Bundesagentur für Arbeit keine genauen Werte präsentieren kann. Denn Einkommen oberhalb der (ostdeutschen) Beitragsbemessungsgrenze von 6.750 werden nicht in ihrer genauen Höhe erfasst. Mit Weiterbildung oder der Übernahme von Führungspositionen lässt sich das Gehalt oft steigern.

+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit automatisch aktualisiert. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 27.03.2024 - Hinweise und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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roj/news.de

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